Die Gier hat mich fast um den Verstand gebracht in Greed’s Treasure Vault

Uriel in Greed’s Domain

Schon vor geraumer Zeit kam mir die Idee zu einer geradezu teuflischen Top-Liste. Ich dachte daran, jeder der 7 Todsünden ein Computerspiel zuzuordnen. Irgendwie habe ich die Idee mittlerweile wieder verworfen, aber wenn ich den Artikel noch schreiben würde, dann wäre ganz klar Diablo 3 – Reaper of Souls der heißeste Anwärter auf die 2. Todsünde, die GIER.
Noch mal kurz zur Erinnerung: Nach der klassischen Anschauung der katholischen Kirche entstehen Sünden durch 7 schlechte Charaktereigenschaften:

  1. Superbia – Hochmut
  2. Avaritia – Geiz (Habgier)
  3. Luxuria – Wollust
  4. Ira – Zorn
  5. Gula – Völlerei
  6. Invidia – Neid
  7. Acedia – Faulheit

Eigentlich waren die Diablo-Teile schon immer eine Mischung von verschiedenen Todsünden, die der Avatar stellvertretend für den Spieler in der Welt von Sanktuario auslebt. Der Neid auf die Stufe und die Gegenstände der anderen Spieler, der Hochmut beim Präsentieren des Macht-Levels des eigenen Charakters gegenüber „Noobs“ und allem voran natürlich die Gier nach immer mehr und besseren Ausrüstungsgegenständen. Denn um nichts anderes geht es ja in Diablo: Hack & Loot in seiner reinsten und zugegebener Maßen spaßigsten Form.

Neu im 3. Teil von Diablo waren die sogenannten Treasure Goblins, diese elenden, kichernden Schatz-Gnome, die es leider häufig schaffen mit ihren Loot-Beuteln durch ein magisches Portal zu verschwinden, wenn man sie nicht schnell genug auf 0 Lebenspunkt reduziert hat. Diese kleinen A-Löcher sind der Inbegriff der Gier, sowohl wegen ihrer doch recht monomanischen Tätigkeit des Schätze-Sammelns, als auch wegen dem sehnlichen Wunsch der Spieler den Inhalt ihrer Beutel zu ergattern und ihnen am liebsten durch das Portal in das Reich der Schätze hinterher zu springen.

Nun ist Blizzard endlich dem verzweifelten Ruf der Spieler gefolgt, denn seit dem Reaper of Souls-Patch 2.1. besteht bei jedem erschlagenen Treasure Goblin eine geringe Chance, dass sich ein Portal zu Greed’s Domain (AKA The Vault oder the Treasure Vault) öffnet. Ich hatte nun schon 2 Mal das Glück in die bekloppt machende Ebene der reinen Gier zu dürfen und habe dabei insgesamt fast 100 Millionen Gold erbeutet.

Ich schreibe einen Artikel darüber, weil Blizzard die Schatz-Ebene so verdammt geil hin bekommen und, wenn man mich fragt, Diablo damit als DAS ultimative Farm- und Sammel-Spiel gekrönt hat. Allein schon die psychedelische Zirkusmusik, die das geschäftige Treiben der Schatzgnome ziwschen den aufgetürmten Schatzbergen begleitet ist herrlich creepy. Als ich das erste Mal in ein Portal sprang wurde ich sofort von einer unbeschreiblichen Gier übermannt. Geistesgegenwertig teleportierte ich mich noch einmal kurz in die Stadt, um die legendäre Rüstung Goldskin aus meiner Truhe zu holen, die 100% auf „Gold Find“ gewährt, aber ansonsten zu wenig zu gebrauchen ist. Doch als ich durch meine Items kramte auf der Suche nach weiteren hilfreichen Gegenständen für meine Shopping-Tour des Todes, verlor ich die Geduld und beamte mich mit dem Gedanken „Ich muss jetzt plündern“ geifernd und sabbernd zurück. Sehr dumm von mir, denn dadurch sind mir Goldberge in zweistelliger Millionenhöhe durch die Lappen gegangen. Gerade eben, vor ein paar Stunden, habe ich mein zweites Portal gefunden und wollte diesmal schlauer sein:

Schon besser, aber leider wieder nicht ausgereizt... grrrr

Schon besser, aber leider wieder nicht ausgereizt… grrrr

Und tatsächlich habe ich diesmal neben den ganzen legendären Gegenständen und Haufen von Edelsteinen etwas mehr als doppelt so viel Gold geerntet. Und doch hatte mich die Gier wieder zu blind gemacht, als dass ich noch daran gedacht hätte auch meine Paragon-Level auf „Gold Find“ umzustellen. NOOOOOOOOOOOOO! Naja, beim nächsten Mal dann…

Greed

Der Boss-Kampf gegen „Greed“, die fette Baronin der Ebene, die mich sehr an den Goblin König aus Peter Jacksons Hobbit erinnert, ist übrigens das Beste am Vault. Zunächst findet man das dralle Ungetüm schlafend auf seinem Thron vor. Erst, wenn man an einer Schatztruhe rüttelt, die der Baroness als Fußbänkchen dient, erwacht das Monster. Und sogar mitten im Kampf spielt Blizzard noch mit der Gier der Spieler. Denn eigentlich wäre es Weise, wenn man überleben möchte (natürlich abhängig von der gewählten Schwierigkeitsstufe), seine gesamte Feuerkraft auf Greed zu konzentrieren. Doch NATÜRLICH springen auch wieder Schatzgnome durch den Thronsaal und teleportieren sich mit all dem leckeren Loot weg, wenn man sie nicht schnell genug aus den Filzlatschen haut. Well done, Blizzard.

Doch wenn ihr Greed dann endlich besiegt habt, wird sie ironischer Weise selbst von einer gigantischen Schatztruhe erschlagen. Es ist in doppelter Hinsicht befriedigend diese dann zu öffnen:

So macht Looten Freude...

So macht Looten Freude…

Die arme Greed hängt immer noch leblos in der Kiste und schwimmt in ihren eigenen Eingeweiden. Aber Diablo wäre nicht das düstere Diablo, wenn man den Deckel der Kiste nicht immer und immer wieder auf und zu machen und so eklige Splatter-Geräusche produzieren könnte. Echt krank die Typen, die bei Blizzard arbeiten. Und das meine ich wirklich als Kompliment.

Wer Diablo 3 zockt, aber bisher selbst noch kein Glück mit den Portalen hatte, kann sich ja wenigstens schon mal daran ergötzen, wie ein Barbar Greed auf Torment 6 den Gar ausmacht:

D3 Ptr 2.1: Torment 6 - Greed: The Baroness of the Treasure Realm

Übrigens kleiner Tipp, wie man Greed’s Treasure Vault leichter findet:

Angeblich solltet ihr laut Community die Halls of Agony level 2, in Act One, immer wieder durchspielen, weil sich dort ANGEBLICH IMMER ein Treasure Goblin aufhalten soll. Nach spätestens 15-20 erschlagenen Gobos sollte sich dann spätestens ein Portal zu Greed’s Treasure Vault öffnen und ihr könnt euch endlich am Golde laben. Ich übernehme jedoch keine Garantie für diesen Tipp, da ich es selber noch nicht ausprobiert habe.

Über Thilo (1195 Artikel)
Hi, ich bin der Gründer dieses bekloppten Blogs. Außerdem Realitätsflüchter, Romantiker, Rollenspieler, Gamer, Fantasynerd, Kneipenphilosoph und hochstufiger Spinner. Manchmal jogge oder schwimme ich, doch meistens trinke ich Bier.