Filmkritik: Thor: The Dark World – Welcome to the Loki Show!

thor the dark world

8 von 10 Dunkelelfen

Bildgewaltig und humorvoll nannte ich den ersten Teil von Thor und das trifft auch wieder auf Thor: The Dark World zu, der bei uns seltsamer Weise als Thor: The Dark Kingdom läuft.

Anders als die dieser Tage eher auf Realismus und „dark and gritty“ getrimmten DC Filme wie Man of Steel oder die Dark Knight-Teile, suhlt sich Thor hingebungsvoll in knatschbunten Bildern und over the top-Comic-Epicness. Man muss die Symbiose aus alter Edda-Überlieferung und Marvel-Universum und das Verwischen der Grenzen zwischen Magie und Technik in seiner dargestellten Bildlichkeit schon mögen, um Thor so richtig gut zu finden. Ich fand z.B. schon im ersten Teil die Idee genial aus dem Regenbogen Bifröst, eine bunte Glasbrücke mit Teleporter-Strahl zu machen. Bei Thor schlägt einfach das kindliche Nerd-Herz besonders hoch, weil (gekonnt) überzeichnete Charaktere, nordische Sagenwelt, Außerirdische und jede Menge Humor zusammen kommen.

Malekith Dunkelelfen

Die Story um die bösen Dunkelelfen, die das Universum mit Hilfe der selbst geschaffenen Superwaffe des Äther wieder in Dunkelheit tauchen wollen, lässt sich gemächlich an und ist für Nicht-Nerds, die sich nicht wie ich einfach nur an den Bildern von Asgard mit seinem Pfeiffenorgel-Palast ergötzen können, vielleicht sogar etwas langatmig am Anfang. Doch die Handlung nimmt schnell Fahrt auf und wird gen Finale immer wahnwitziger und epischer. Spätestens wenn endlich der nach den Geschehnissen von New York eingesperrte Loki frei gelassen wird, ist der Film ein wahre Freude.

Und wo wir gerade bei den Personen sind: Alle Schaupspieler sind wie auch im Vorgänger perfekt getroffen und machen ihre Sache glaubhaft und gut. Für die Ladies fehlt natürlich auch die obligatorische Chris Hemsworth-oben ohne-Muckis zeigen-Szene nicht. Aber besonders Tom Hiddleston spielt als Loki wieder alle an die Wand. Mit seinen sarkastischen Bemerkungen, seiner Mimik und seinen Witzen (besonders seine gekonnte Avengers-Schwuletten-Verarsche) ist er definitiv das Salz in der Suppe dieser Fortsetzung. Da lassen sich auch einige Logikschnitzer in der Handlung verschmerzen.

Ich kann den Film als Popcorn-Blogbuster nur empfehlen. Auch wenn das 3D wie immer unnötig ist und eigentlich zum ohnehin schon großen Unterhaltungswert des Films kaum etwas beiträgt.

Was mich aber immer wieder in Erstaunen versetzt ist, wieviele Leute nach einem Marvel-Film nach dem Finale sofort aufstehen und gehen… Dass da immer noch ein – oder wie in diesem Fall – zwei sehr witzige Szenen nach dem Abspann kommen, muss man doch mittlerweile geschnallt haben, wenn man in Hinsicht auf Comicverfilmungen nicht gerade von Thor 2 entjungfert wurde.

Aber diese Szenen sind nicht nur als Easter Eggs für Hardcore Comic Nerds gedacht, sondern verknüpfen auch die Storylines aller anderen Marvelfilme und geben einen Ausblick auf die große Meta-Story, die auch am Ende von The Avengers schon angekündigt und mit Guardians of the Galaxy vermutlich einen vorläufigen Höhepunkt erreichen wird.

Und jetzt nicht weiterlesen, wer sich den Aha-Moment bewahren möchte!

SPOILER ab hier!

Loki

Ok, ihr seid noch da. Selbst schuld.

Die Szene mit dem Elder Being „The Collector“ verweist eindeutig auf die Infinity Gauntlet-Geschichte hin. Wow, mit den Infinity-Steinen und den bekloppten Göttern, Außerirdischen und anderen mächtigen Avataren, die sie gerne besäßen, wird es weltenerschütternd episch. Am Tesserakt und am Äther haben wir ja schon gesehen wie mächtig die einzelnen Waffen sind, doch wer alle 6 Steine besitzt, kann das Universum so neu formen, wie er möchte. Bin verdammt gespannt, wie in Guardians of the Galaxy die Scheisse den Ventilator trifft.

NERD

GASM

Über Thilo (1196 Artikel)
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