Meine Bromance mit Jason Momoa auf der Ringcon 2012

Eins ist mir während der Ringcon sonnenklar geworden: Jason Momoa und jede Art von Barbar, egal ob Dothraki Warlord Khal Drogo oder Conan der Kimmerier, sind ein und dieselbe Person. Es gibt keinen Unterschied!

Der Mann ist auch im täglichen Leben ein spöttisch grinsender und saufender Berg von Mann, der mit tief grollender Stimme spricht, die keine Widerrede zu dulden scheint. Ich glaube, ich liebe ihn. Also, rein platonisch natürlich. So viel, wie wir gemeinsam haben – bis auf Statur und Aussehen natürlich – könnten wir echt korrekte Bros sein. Das wäre eine perfekte „Bromance“, wie man Neuamerikanisch so schön sagt.

  • Aus dem Dschungelbuch wäre er ebenfalls gerne der Tiger Shirkan.
  • Sein Lieblingsbier ist Weizen, kurz gefolgt von Guiness, welches er wie „Muttermilch“ trinkt.
  • Party heißt für ihn vor allem Bier trinken und zwar deutsches Bier.
  • Seine liebsten Filme bzw. Comics sind „The Crow“ und „Spawn“.
  • Er hat, wie ich auch, eine Narbe im Gesicht durch einen geworfenen Bierkrug. Mit dem Unterschied, dass seine Narbe in der Augenbraue verdammt geil aussieht, während mich der lächerliche Blitz mitten auf meiner Stirn sehr lange zum Harry Potter degradiert hat… Das Geschoss, welches mich traf, war auch nur eine profane Bierflasche auf einer Studentenparty und kein männlicher Humpen. Das mag auch der Grund sein, warum seine Narbe weitaus schlechter verwachsen ist als meine. Genäht werden mussten wir aber beide, soviel steht fest.

Ich muss gestehen, dass ich ein kleines bisschen aufgeregt war den Hawaiianer Joseph Jason Namakaeha Momoa, dessen Kariere einst von David Hasselhoff initiiert wurde, persönlich kennen zu lernen. Denn Momoa hat sich vom Rettungsschwimmer Jason Ioane, über Ronon Dex bei Stargate Atlantis, langsam zu einem gut trainierten Sword & Sorcery-Helden gemausert, den anzuschauen mir viel Freude bereitet. Seine Barbaren-Rollen wie Conan oder Drogo scheinen ihm – auch wegen seiner tief grollenden Knurrstimme – wie auf den Leib geschrieben zu sein. Er muss einfach noch mehr davon machen.

Dann war die Autogrammstunde gekommen!

Als ich in der Schlange zu Momoas Tisch stand, viel mir auf, dass alle Khal Drogo Fotos zum Unterschreiben mitgebracht hatten und ich der Einzige mit Conan Bild war. Wieso ich das Bild gewählt habe, obwohl ich doch selbst seinerzeit nur wenig gute Haare am Remake von Conan lassen konnte?

Well! Egal wie cheesy, albern oder unnötig auf Blut und Gedärme reduziert der Film auch ist, er gefällt mir bei jedem Mal Schauen besser. Wenn man einmal aufgehört hat ihn mit dem Schwarzenegger Film zu vergleichen und ihn als das nimmt was er ist, ein blutiges Trash-Spektakel ohne Tiefgang, dann kann man viel Spaß damit haben. Mal ganz davon abgesehen, kann Momoa ja nichts für ein schlechtes Drehbuch und eine schlechte Produktion. Er ist trotzdem ein viel besserer Conan als es Schwarzenegger jemals war, weil er äußerlich viel eher dem Conan aus Howards Geschichten entspricht als der bleiche Vierkantschädel aus Österreich. Das Einzige, was Momoa weniger hat als Arnie, sind die Muskeln, aber die kann er ja für Conan 2 noch ein wenig aufpumpen.

Ich: „Ahhh, finally to meet CONAN!“
Momoa, der bisher eher robotisch Autogramme verteilt hatte, schaut plötzlich grinsend auf und schüttelt mir die Hand: „Hey dude, nice to meet you.“
Ich: „I loved you as Conan. Will you do another one?“
Momoa: „They asked me to, but I don’t know yet. That movie was so much fun.“
Ich: „I would love you to…“
Momoa sieht mir fast mitfühlend in die Augen: „I know…“

Es war fast, als hätte es ihm gefallen, dass mal einer nicht wegen seiner Rolle in Game of Thrones zu ihm gekommen ist, sondern wegen einer Rolle, die ihm noch mehr Spaß gemacht hat. Und scheinbar hatte er seinen EINEN Conan-Fan noch im Kopf als er mir das nächste Mal über den Weg lief. Ich saß da so nichtsahnend auf der Treppe und trank eine Cola, als Momoa plötzlich um die Ecke auf mich zu kam und meinte „Come on, man, this is the fire exit, get the FUCK out of here.“ Dann grinste er nur breit, knuffte mich in die Schulter und meinte beim Vorbeigehen „just kidding“. Als ich meinem Man-Crush hinterher blickte, war ich gespannt, was der offensichtlich angetrunkene Barbar im folgenden Panel noch so von sich geben würde.

Kurz vorher war er mir schon einmal begegnet, als er mit düsterer Stimme die Rezeption anwies, ihm endlich Essen aufs Zimmer zu bringen. Der berühmte Bierhunger nach Weizen…

Das Momoa Panel:

Stilecht stiefelte Momoa unter dem donnernden Applaus sich einnässender Teen-Girls mit 2 Flaschen Weizen auf die Bühne. Während er Fragen beantwortete, trank er beeindruckend schnell die beiden Flaschen aus und rülpste einmal so laut ins Mikro, dass er sich scheinbar selbst schämte und dafür entschuldigte. Weichei, für mich, seinen Seelenbruder hätte er sich nicht entschuldigen müssen…

Girl: „Did you read the Song of Fire and Ice-books?“
Momoa: „No, because I was kinda pissed that he killed me.“

Silly Girl: „Can you dance for us, maybe in slow motion?“
Momoa: „I can drink this beer in slow motion.“

Und dann kam der Höhepunkt des Momoa Panels. Als Momoa bereits gut getankt hatte, fragte ein Mädel, was denn seine Version von einem Happy End für die Geschichte von Game of Thrones wäre. Momoa stand auf und sagte: „Do you want to see my version of a happy end? Can I have my Kalishi?

Kichern. Keine der vielen blond Perückten rührte sich.

Momoa lauter: „C’mon! Can I have my Kalishi? There are so many of you!“

Ich überlegte schon einem Mädel die Perücke vom Kopf zu reißen und selbst nach vorne zu gehen.

Doch endlich erbarmte sich eine, die dann von Momoa zum nachgebildeten Iron Throne geführt wurde. Er setzte sich schallend lachend hin, nahm das Mädel in den Arm und rief: „Drogo is KING! THIS is my happy end!“ Dann spuckte er eine Bierfontäne auf die Bühne und lachte noch mal barbarisch. Phatter Respekt für diese „urtümliche“ und „ursptüngliche“ Darbietung mit besoffenem Kopp.

SO. VERDAMMT. UNTERHALTSAM.

Leider, LEIDER, habe ich weder Film noch Fotos davon, weil kurz vorher der Akku meiner Cam friedlich eingeschlafen ist.

Die Closing Ceremony:

Auch hier konnte Momoa nicht lange ohne sein geliebtes Bier sein. Diesmal kam er mit einem schäumenden Trinkhorn auf die Bühne, welches er nur widerwillig an seine Schaupiel-Kollegen weiterreichte. Seine letzten Worte auf der Rincon waren:

As long as you keep making this fabulous beer I will come back“

Das Tattoo auf seinem linken Arm sind übrigens Haizähne, die von einem Freund, bei der Begrüßung berührt, das Böse und Schlechte aus seinem Herzen ziehen…

Über Thilo (1195 Artikel)
Hi, ich bin der Gründer dieses bekloppten Blogs. Außerdem Realitätsflüchter, Romantiker, Rollenspieler, Gamer, Fantasynerd, Kneipenphilosoph und hochstufiger Spinner. Manchmal jogge oder schwimme ich, doch meistens trinke ich Bier.