He-Man und Skeletor: Der ewige Kampf zwischen Gut & Böse

masters of the universe classics

… in meinem Regal!

Sollte sich ein erwachsener Mann noch Actionfiguren kaufen? Natürlich! Besonders, wenn er ein Nerd, Kind der 80er und Fan von Muskel-Idioten in Fellhosen ist. Ich verbinde so wunderbare Erinnerungen mit Masters of the Universe, dass ich nicht anders konnte, als mir diese immerhin als „adult collector“ gelabelten Figuren zu bestellen. Außerdem mal Füße still halten: Ich könnte auch weniger löbliche Hobbys wie Rauchen oder (übermäßiges) Saufen haben.

Als Dreikäsehoch hatte ich damals noch die erste Welle der Figuren mitbekommen. Ja genau, die, die den echten Bodybuildern sowohl in Masse, als auch Beweglichkeit nachempfunden waren. Ich hatte so ca. 20-30 von den steifen Figuren, jede Menge Fahrzeuge und Castle Grayskull! Mein ganzer Stolz! Die Burg, mit der Teppich-Falltür, die immer geklemmt hat und wo die Testosteron-schwitzenden Muskelschränke immer hängen geblieben sind. Ich möchte das Gesicht des Königs sehen, wenn so ein Gegner mit Conan-Schultern und Hulk-Fäusten einfach nicht in die Tiefe fällt, sondern sich nur knurrend wieder aus der Luke stemmt.

Aber gut, Logik und Usability standen damals nicht ganz oben auf der Liste der geldgeilen Macher. Und ich hatte ja auch nicht nur das Spielzeug. Alle Hörspiele von A-Z, die neu erscheinenden Comics im Abo und alles womit man das mühsam verdiente Geld vom Papa noch so dezimieren konnte, gehörte natürlich auch in mein Zimmer. Außerdem gab es nichts Grandioseres als Sonntags Morgens bei einer Schüssel Cornflakes die Zeichentrickserie zu schauen und jedes Mal, wenn Prince Adam zu He-Man wurde, fast in die Schlafanzughose zu kommen. Damals wären das noch trockene Orgasmen gewesen …

Meine Masters-Phase hielt an, bis uns 1987 Gary Goddard mit dem furchtbaren Realfilm Masters of the Universe mit Dolph Lundgren ernüchterte. Sogar als Kind, als es noch keine vernünftigen Fantasyfilme gab und man leicht zufrieden zu stellen war, war ich schon wenig begeistert. Der Film war trashig und hatte eine heldenhafte Musik, doch leider hatte der Regisseur keine Ahnung welchen Stoff er da verfilmt. Alle wichtigen Charaktere wie Orko, Man at Arms und andere fehlten und die ganze heldenhafte Dr. Jekyll – Mr. Hyde – Prince Adam – He-Man – Verwandlung wurde ebenfalls unter den Teppich gekehrt. Ich drücke die Daumen, dass sich doch mal jemand mit mehr Herzblut um ein eigentlich schon länger angekündigtes Remake kümmert. Daraus könnte man so einen tollen Popcorn-Blockbuster machen! Entweder sehr Barbarenfilm-mäßig, Sword & Sorcery-düster gehalten oder einfach ganz ehrlich als albernen NEO-Trash. Nur machen soll es endlich mal einer. Zwischenzeitlich soll ja sogar mal Brad Pitt als He-Man im Gespräch gewesen sein. Das wäre SO witzig gewesen. Seit ich ihn als Achilles in Troy gesehen habe, kann ich mir das sogar vorstellen.

„Interessant“ übrigens auch, was in dxen letzten Jahren so auf diversen Comiccons etc. das Licht der Special Edition-Figuren erblicken durfte. Da wird Nerdity ganz neu definiert. So hat sich beispielsweise selbst Stan „Hat ein Cameo in jedem Superheldenfilm“ Lee schon als Masters Figur „Standor“ verweigen lassen:

standor

Und von Robot Chicken, die auch kein Problem damit haben He-Man einfach mal unrühmlich abkratzen zu lassen, gibt’s noch Zahnarzt Mo-Larr vs. Skeletor:

mo-larr vs skeletor

Ich bin zwischen Lachen und Weinen hin und her gerissen.

Aber wie dem auch sei – so lange Miss Wiki noch nicht zu Hause ist, kann ich noch ein bisschen unbeobachtet mit den Figuren spielen. Toll, wieviele Gelenke sie gegenüber den alten Figuren haben. So kann He-Man Skeletor endlich mal so richtig gewandt die bleiche Knochenfresse polieren. Wenn ihr mich dann bitte entschuldigt …

Über Thilo (1213 Artikel)
Hi, ich bin der Gründer dieses bekloppten Blogs. Außerdem Realitätsflüchter, Romantiker, Rollenspieler, Gamer, Fantasynerd, Kneipenphilosoph und hochstufiger Spinner. Manchmal jogge oder schwimme ich, doch meistens trinke ich Bier.