Der japanische Spiderman verprügelt Peter Parker locker
Zumindest, wenn er an Bord seines Riesenroboters „Leopardon“ die Fäuste schwingt.
Jetzt fragt ihr euch sicher wovon zur Hölle der achtbeinigen Mutanten ich hier eigentlich rede. Na von dem Resultat, was entsteht, wenn wir Batman, Spiderman, Green Lantern, Transformers und Godzilla in einen Topf werfen und umrühren. Denn scheinbar genau das hat die japanische Film- und TV-Produktionsfirma Toei Company, Ltd. In den 70ern gemacht, als sie einen dreijährigen Lizenzvertrag mit Marvel in der Tasche hatte.
Marvel durfte damals die lustigen Riesenroboter für ihre Projekte nutzen, während die Japaner scheinbar in erster Linie am Spinnenmann interessiert waren, dessen Vorgeschichte und Fähigkeiten sie kurzerhand an die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe anpassten. Was dabei heraus gekommen ist, kann ich nur als „albern-awesome“ bezeichnen. Die Story:
Der junge Motorrad Rennfahrer Takuya Yamashiro wird Zeuge eines UFO-Absturzes. An Bord der “Marveller” (Danke für die Verbeugung) entdeckt er das Alien “Garia”, welches als letzter Überlebender des Planeten “Spider” gegen Professor Monster und seine Schergen kämpft. Sterbend injiziert es Takuya etwas von seinem Blut, wodurch dieser seine Spider Powers bekommt. Außerdem erhält er einen Hightech-Armreifen, der ein Schutzkostüm generieren, Spinnfäden schießen und das Marveller Schiff kontrollieren kann. Letzteres kann sich auch noch in den Kampfroboter Leopardon verwandeln und in dieser Form einiges an Pacific Rim-Transformers-Action vom Stapel lassen. Unnötig zu erwähnen, dass Takuya fortan als Spiderman die Erde vor Professor Monster und dessen Riesenmonstern verteidigen muss.
Also, ich glaube, an Takuyas Stelle hätte ich mir von einem Alien nicht einfach irgendeine Scheiße injizieren lassen. Ich meine, der Tag kann auch chilliger beginnen, als gesagt zu bekommen, dass man bitte fortan gigantische Monster aus dem Weltall bekämpfen möchte. Ich hätte vermutlich grinsend und mit einem geräuschlosen „NOPE“ auf den Lippen die Selbstzerstörung der Marveller aktiviert und wäre danach pfeifend nach Hause geschlendert. Allerdings hätte ich natürlich noch das Superarmband mitgehen lassen und damit später die Modewelt revolutioniert. „Thilos berühmte Anzüge aus dem Armband“:
Ich komme aus dem Lachen kaum noch raus. Nur den Reißverschluss muss er scheinbar noch selbst zu machen. So viel High Tech geht selbst für den Planeten Spider zu weit. Für damals waren das wohl ganz solide Effekte. Besonders die Monster-Roboter-Action, die für die Japaner im täglichen Leben natürlich genauso wichtig ist wie Harakiri und Sushi.
Ich verlasse euch nun mit dem Opening der Serie und kann nur noch sagen…