Der süße Mr. Pickles mag Gurken und schwarze Messen

Eine Serie hat bei mir gute Karten, wenn eine Alien Persiflage darin vorkommt.

Eine Serie hat bei mir gute Karten, wenn eine Alien Persiflage darin vorkommt.

Wer von euch steht auf kranke Scheiße?

Nun, dann habe ich gute Nachrichten für euch! Adult Swim hat scheinbar ein paar paranoide, derangierte und traumatisierte Ex-Hundebesitzer beauftragt eine Trickserie zu produzieren. Dabei heraus gekommen ist: Mr. Pickles!

Die Serie handelt von dem 6 Jahre alten Tommy, der mit seinem Hund Mr. Pickles und seiner Familie im ländlichen Old Town wohnt. In den umliegenden Wäldern erlebt der naive kleine Junge beinahe unschuldige Abenteuer mit seinem Hund, wenn nicht jede Folge mit einem blutigen Massaker beginnen würde. Denn Mr. Pickles, der so genannt wird, weil er so gerne Gurken knabbert, ist in Wahrheit von einem Dämon besessen oder sogar der Teufel persönlich.

mr picklesDer Köter rammelt, verstümmelt und tötet was das Zeug hält und kann mit seiner satanischen Stimme andere Tiere befehligen. Zu sagen, dass die Serie krank, pervers und ekelhaft ist, wäre wohl etwas untertrieben. Es ist, als hätte jemand bei den Simpsons oder bei Southpark den größten Teil Humor gegen mehr Sex und Splatter eingetauscht. Doch das stellt ja für manche kranken Schweine eine ganz eigene Art von Humor dar. Also mir gefällt’s.

Ich habe mir gestern Abend zum Ausklang eines stressigen Tages einige Folgen Mr. Pickles gegönnt und meine geistige Gesundheit hat nur marginal gelitten. Meine bisherigen Highlights: Der legendäre Bigfoot, der in Wahrheit nur ein umoperierter Gauner eines Zeugenschutzprogramms ist, sowie die Jason Vorhees-Folge mit den unterbelichteten, rammelnden Teens, die sich Gruselgeschichten vom „Cheese Man“ erzählen. Außerdem mag ich einige Running Gags, wie die kranke Scifi-Serie „Astronaut Dolphin Detective“, die manchmal im Hintergund auf einem Fernseher flimmert oder die Tatsache, dass nur der Opa der Familie von den Greultaten des Dämonenhundes weiß, jedoch von allen dafür ausgelacht wird.

Trotzdem dürfte sich das Grundkonzept der Serie recht schnell abgenutzt haben, auch, wenn nun schon eine 2. Staffel produziert wurde. Denn letztlich ist Mr. Pickles ein reines „Gore Fest“, welches nur von dem Kontrast lebt, dass es komisch ist, dass ein niedlicher Hund so abgrundtief böse und pervers sein kann. Doch immerhin zeigt uns die Serie dabei auch menschliche Abgründe, die man nur aus der Sicherheit der zweiten Reihe sehen möchte, und würzt die blutige Pampe mit einer guten Portion USA Persiflage und gesellschaftlichem Mittelfinger.

Der Gothic-Grundton der Serie erinnert mich sehr an das grandiose Metalocalypse, mit seiner derangierten Death Metal-Gruppe Dethklok oder den Piloten des noch viel geileren Korgoth of Barbaria, der es für mich vollkommen unverständlicher Weise nie zu einer ganzen Serie geschafft hat.

So, jetzt aber zur Feuertaufe! Hier ist die erste Folge der familientauglichen Trickserie Mr. Pickles:

Über Thilo (1205 Artikel)
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