Filmkritik: American Hustle – Die Amy Adams Dekolleté Show

American Hustle

8 von 10 Frisur-Sünden

Als Fantasy-Nerd und Realitätsflüchter par Excellence bedeuten Kinofilme für mich die riesige Leinwand und die bombastischen Boxen eines Lichtspielhauses würdig mit Superhelden, Monstern und Explosionen auszulasten. Wenn ich jedoch mal von meiner Genre-Präferenz abweiche, dann müssen schon bestimmte besondere Anreize in einem Film gegeben sein. Wie zum Beispiel geile 70er Jahre Frisuren, gefühlte 5000 verschiedene tiefe Einblicke in Amy Adams ansehnliches Dekolleté und die derzeitigen Top of the Pops von Hollywoods bestbezahlten Schauspielern in einem Film vereint.

Ok, dass Miss Wiki am Valentinstag American Hustle für einen Kinoabend passender fand als Robocop, spielt vielleicht auch eine Rolle.

Amy Adams

Im Grunde ist die Story von American Hustle nicht gerade weltbewegend, wenn auch solide:

Der Trickbetrüger Irving Rosenfeld (Christian Bale) führt im Amerika von 1978 mit seiner Geliebten Sydney Prosser (Amy Adams) ein luxuriöses Leben. Indem sich Sydney als die reiche Britin „Lady Edith Greensley“ ausgibt und Kontakte zu britischen Banken vortäuscht, bereichern sich die beiden über fingierte Kredite an den Verzweifelten des Landes. Das geht so lange gut, bis ihnen FBI-Agent Richie DiMaso (Bradley Cooper) auf die Spur kommt. Um nicht im Knast zu landen sind sie gezwungen mit dem leicht größenwahnsinnigen DiMaso zusammen zu arbeiten, um über weitere Trickbetrügereien hochrangige Politiker der Korruption zu überführen und andere große Verbrecher hinter Gitter zu bringen. Doch bald schon läuft durch DiMasos ungestümes Handeln alles aus dem Ruder und die drei bekommen es mit Parteien wie der Mafia zu tun, denen sie nicht mehr wirklich gewachsen sind.

Der Film lebt für mich von seinen vielen unfreiwillig komischen Situationen und der schauspielerischen Leistung aller Beteiligter. Ob hier allerdings alle 10 Oscar-Nominierungen gerechtfertigt sind, wage ich jedoch zu bezweifeln. Trotzdem macht der Film sehr viel Spaß durch die lustigen 70er-Klamotten, die witzigen Haar-Pannen und die teilweise wahnwitzigen Dialoge. Ich für meinen Teil konnte mich nicht an Amy Adams satt sehen, die mit ihrer erhabenen und edlen Erotik das imho vollkommen überschätzte Pudding-Gesicht Jennifer Lawrence locker in den Schatten gestellt hat. Auch wenn beide ihre jeweilige Rolle natürlich toll gespielt haben.

So, wenn ihr mich dann bitte entschuldigen würdet? Ich muss mir Lockenwickler in die Haare basteln, ein weißes Hemd anziehen und dieses so weit aufknöpfen, dass man alle Goldamulette gut sehen kann, die ich mir um den Hals hängen muss, um es mit der John-Travolta-Night-Fever-Optik von Bradley Cooper aufnehmen zu können.

Über Thilo (1213 Artikel)
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