Filmkritik: Housebound – Hausarrest mit Bonushorror
8 von 10 Kiwi Geistern
Wenn Sir Peter Jackson, ein Großmeister guter Kinounterhaltung, einen Film „Bloody Brilliant“ nennt, dann haben wir alle die verdammte Pflicht uns den Streifen rein zu ziehen. An einem vergangenen, schummrigen Abend bin ich endlich dazu gekommen.
Mein erstes Fazit kann nur lauten: Die Kiwis haben Horror-Komödien echt raus. Schon bei What we do in the Shadows haben Jemaine Clement und Taika Waititi bewiesen, dass sie äußerst vergnüglich auf Horrorfilm-Klischees rumzureiten wissen. Dieses schmackhafte Rezept wendet Gerard Johnstone ebenfalls auf Housebound an und lässt uns geschickt zwischen Schockmomenten und ungläubigem Gelächter oszillieren. Wow, was für ein Wort. „Oszillieren“. Werde ich demnächst nur noch im Zusammenhang mit elektrischen Zahnbürsten verwenden, versprochen.
Der Vergleich mit What we do in the Shadows hinkt nur insofern, als dass Housebound nicht ganz so “albern” daher kommt und die Witze nicht non-stop auf den Zuschauer einprasseln. Bei Housebound wird der Humor gezielter injiziert, um an den richtigen Stellen die Thriller-Atmosphäre wieder aufzulockern. Aber worum geht’s überhaupt?
Der neuseeländische Streifen handelt von der rebellischen Kylie Bucknell, die nach einem wahnwitzig gescheiterten Überfall auf einen Bankautomaten, zu „Erziehungsurlaub“ und Hausarrest bei ihrer Mutter Miriam verdonnert wird. Und als wären die Vorstadt-Ödnis und die naive Weltsicht ihrer Mom nicht schon genug, muss sich die entnervte Kylie auch noch mit einem bösartigen Geist herumplagen, der scheinbar Kontakt zu ihr aufnehmen will.
Der für mich stets willkommene Kontrast zwischen Horror und Witz – bitte mehr Filme wie The Cabin in the Woods! – schlägt sich wunderbar in der Rolle der so ganz und gar nicht abergläubischen Kylie nieder, die z.B. eine Tür, die sich immer und immer wieder wie von Geisterhand selbstständig öffnet, einfach irgendwann genervt aus den Angeln hebt. Aber auch die Rolle ihres Aufpassers, der sich im Verlauf der Geschichte als Hobby-Ghostbuster entpuppt und zu Kylies Sidekick wird, ist eine wahre Freude. Wahrlich faszinierend, wieviel gute Filmunterhaltung durch ein einsames Haus, eine Handvoll talentierter Schauspieler und einen Eimer Kunstblut zum Leben zu erwecken ist.
Ich möchte hier natürlich keine Details verraten, doch wie in jedem guten „Mystery-Horrorfilm“ wird der Zuschauer erst auf einige falsche Fährten gelockt, bevor am Ende die Bombe der Wahrheit auf äußerst befriedigende Weise platzt.
Schaut euch den Streifen an und werdet ebenfalls Fan von Kiwi-Horror!