2 Filmempfehlungen: “Super” und “Unknown Identity”

Wenn man krank in der Koje liegt, gibt es nicht gerade viele Dinge, die man tun kann. Mit einem Painkiller gegen Kopfschmerzen kann man sich z.B. vor die Glotze hauen und 2 Filme von der “Wenn ich irgendwann mal zu viel Zeit habe-Liste” gucken. Fühle mich gerade zu kränklich und suhle mich zu genüsslich in meinem Leid, um jeden Film mit einem ausführlichen Review zu behandeln. Deshalb hier einfach kurz meine Eindrücke:

Super

8 von 10 Rohrzangen

Super und Kick Ass sind zusammen genommen ein gutes Beispiel dafür, wie man dasselbe Filmkonzept zwei mal völlig unterschiedlich behandeln kann. Ok, nicht vollkommen unterschiedlich, schließlich beschließt jedesmal ein Normalo, oder wie im Fall von “Super”, eine Super-Lusche, in ein Superhelden-Outfit zu schlüpfen, um den Gangstern der Stadt mit bescheidenen Mitteln auf die Mütze zu hauen.

Wo jedoch Kick Ass von Anfang an als recht handelsübliche Komödie daher kommt und gegen Ende, wie ich finde, eine unnötige, künstliche Dramatik herauf beschwört (Wieso muss Hit Girl noch mal zusehen wie ihr Vater bei lebendigem Leibe verbrennt???), weißt “Super” eine durchgängige Atmosphäre auf. Der Film ist so grotesk und brutal und durch diese Kombination häufig auch so unfreiwillig komisch, dass man mir den Film auch als den neuen “Tarantino” hätte unterjubeln können. Insgesamt war das ganze also auf seine witzig-morbide Art sehr unterhaltsam, wenn man auf Tarantino-Filme steht. Einzig das Ende hätte für mich etwas happy end(iger) sein können. Wenn man schon seine drogensüchtige Frau aus den Klauen eines Drogenbarons befreit, sollte das auch irgendwie belohnt werden, oder?

Unknown Identity

8 von 10 Taxis

Ich mag Liam Neeson. Er begleitet und beschützt mich jeden Tag als der Jedi-Geist von Qui-Gon Jinn. Doch seine wahre Berufung scheint Herr Neeson in Thrillern gefunden zu haben. Wer 96 Hours nicht kennt, möge das bitte sofort nachholen.

In “Unknown Identity” verliert er als Wissenschaftler bei einem Autounfall das Gedächtnis und muss versuchen heraus zu finden wer er eigentlich ist. Nur scheinbar scheint seine eigene Frau ihn nicht mehr zu erkennen und auch der Rest der Welt scheint ihm die Identität, an die er sich erinnern kann, abzusprechen. Plötzlich ist jemand anderes mit seiner Frau zusammen und dunkle Gestalten machen Jagd auf ihn. Es ist zugleich bedrückend und faszinierend dabei zuzuschauen, wie er als der vermeintliche Dr. Martin Harris durch Berlin irrt und versucht nicht wahnsinnig zu werden.

Der Film ist ein ultra spannender Thriller, der mich sehr an die “Bourne Identity” erinnert hat. Mit einer Ausnahme: Er ist viel besser. Und er hat Liam Neeson statt Milchgesicht Matt Damon. Und Diane Kruger spielt eine niedliche Taxifahrerin mit russischem Akzent. Ok…mit DREI Ausnahmen.

Über Thilo (1208 Artikel)
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