Predator – Upgrade ist eine geile Splatter-Komödie
7 von 10 tödlichen Gadgets
Ich lache immer noch. Kein Witz. Ich habe mich auch gestern Nacht, nach Predator – Upgrade, zu den Splatter-Bildern in meinem Kopf sanft in den Schlaf gekichert.
The Predator, wie er im englischen Original eigentlich heißt, ist ein typischer Fall von „gekonnter Irreführung durch den Trailer“. Was da gezeigt wurde, vermittelte nicht im Ansatz, was der Film für euch bereithält. Glaubt mir, ihr werdet vermutlich genauso überrascht sein wie ich; und vielleicht sogar an der exakt selben Stelle losgrölen, die ich nun nicht spoilern darf.
Alles fängt eigentlich, wie im Trailer verheißen, „seriös“ an. Ein Predator landet auf der Erde, um das verlorene Equipment eines Kollegen aufzusammeln. Die Regierung schaltet sich ein. Eine Biologin (Olivia Munn) wird hinzugezogen, um den gefangenen Predator zu untersuchen. Noch lässt sich alles als Horror-Action-Film an, wie man ihn auf Grundlage des Predator-Materials vermuten würde.
Doch dann wacht der Predator auf und ich lache mich im Folgenden andauernd fast aus dem Kinosessel. Auch Regisseur Shane Black scheint in diesem Moment aus einem zu öden Script aufgewacht zu sein. Oder die haben einfach zwischendrin den Regisseur gewechselt. Oder plötzlich beschlossen, dass gute Filme nur bekifft entstehen.
Na auf jeden Fall heißt es ab sofort: Das A-Team (ein Bus voller Soldaten mit Posttraumatischer Belastungsstörung) gegen die außerirdischen A-löcher. Plötzlich nimmt sich der Film überhaupt nicht mehr ernst und wird zu einer sehr unterhaltsamen schwarzen Horror-Komödie, die ich sofort in meine Guilty Pleasures der spaßigsten Horrorfilme zu Halloween aufnehmen würde. Echt jetzt – schade, dass das Kürbisfest noch ein wenig hin ist, denn es wäre der perfekte Release Termin für Predator – Upgrade gewesen.
Ich hätte nicht so viel Humor erwartet, von dessen Art ich aber gar nicht zu viel verraten will, um nicht zu spoilern. Was allein die traumatisierten Soldaten an Sprüchen feuern (nichts davon findet sich in den Trailern!), ist herrlich. Darunter sind auch einige bekannte Gesichter, wie der pimmellose Theon Greyjoy oder der Punisher aus dem 2000er-Film. Hauptdarsteller Boyd Holbrook als Scharfschütze Quinn McKenna kannte ich bisher nur als Gegenspieler von Logan (2017).
Die schauspielerisch eher talentfreie, aber hübsche Olivia Munn macht sich dann plötzlich auch sehr gut in einem weitestgehend sinnbefreiten B-Movie-Reißer, der aus dem Regal der anderen Predator-Filme herausragt, wie ein rostiger Nagel, an dem sich möglichst eklig, aber lustig, die Fresse aufgerissen werden will.
Es war sicherlich von Vorteil, dass ich mit ZERO Erwartungen in den Film gegangen bin. Denn wer hier zum richtigen Zeitpunkt im Film sein Hirn ausschaltet – ihr werdet den Moment erkennen… oder einen davon -, kann eine Menge deftigen Spaß haben. Ich verstehe nicht, wie der Film derart abstinken konnte auf Rotten Tomatoes? Wissen die Leute nicht mehr, wie man Spaß haben kann?
Einige Zuschauer haben sich wohl aufgeregt, dass die vorhandene Predator-Mythologie erweitert wurde. Doch ich fand genau das gerade geil. Denn auch, wenn mich das typische „Jäger und Gejagte-Muster“ in Predators (2010) nochmal begeistern konnte, so ist es doch nur eine Frage der Zeit, wann der Countdown am Armband des Predators runtergetickt und Zeit für frischen Wind ist.
Übrigens funny to know: Nach erwähntem Predators ist es nun in Upgrade schon das zweite Mal, dass Arnold Schwarzenegger in der finalen Szene als Dutch hätte auftauchen sollen, jedoch den Gastauftritt wegen zu geringer Screen Time ablehnte. Menno.
Also, ich hatte meinen Spaß bei Predator Upgrade und werde mir den Film auch wieder anschauen. Es gibt ein paar Kleinigkeiten, die ich zu bemängeln habe, unter anderem, dass der Film gegen Ende fast etwas zu sehr in B-Movie-Albernheit abdriftet. Sonst wäre sogar noch mehr als eine solide 7 drin gewesen.