Game of Thrones ist malerische Gewalt und Erotik
Auf Empfehlung von “Uebernerd“ Marco (Danke!), habe ich mir neulich die beiden ersten Folgen der neuen HBO-Serie Game of Thrones, Winter is Coming und The Kingsroad, angeschaut. Die Serie basiert auf dem ersten Buch „A Game of Thrones“ der epischen Fantasy Reihe A Song of Ice and Fire von George R. R. Martin. Noch zu Studienzeiten habe ich das Buch beinahe gelesen. Nur beinahe? So bis zur Hälfte, schätze ich. Denn obwohl das Buch spannend und unterhaltsam geschrieben war, verwirrten mich die vielen Hauptcharaktere der verschiedenen Adelsfamilien so sehr, dass ich lieber anderer "leichter Belletristik" den Vorzug gab. Viele Akteure und zu merkende Namen hatte ich damals in Form von Shakespeare Stücken genug. Da dürstete es mich eher nach Feuerbällen und Hokuspokus anstatt nach tiefschürfenden Charakter-Portraits. Als ich nun davon hörte, dass HBO für gerüchteweise 50 Millionen Dollar, Game of Thrones in einer Fantasy-Mittelalter-Serie zum Leben erweckt hat, war ich natürlich gespannt wie ein Flitzebogen, wie die komplizierten Personen- und Familienbeziehungen in Szene gesetzt wurden. Und ich muss sagen, bisher bin ich äußerst zufrieden:
Der Vorspann, die Musik und die ganze Optik der Serie haben mich sofort in ihren Bann gezogen. Die Kostüme, Kulissen und Landschaften sind allesamt handverlesen und edel. Doch besonders die Schauspieler wurden hervorragend gecasted und verleihen jedem Charakter ein ganz eigenes Flair. Besonders Sean Bean, alias Boromir, hat mir als Eddard Stark, Herrscher von Winterfell, besonders gut gefallen. Aber auch alle anderen Darsteller haben so einzigartige Persönlichkeiten, dass mir schon jetzt das Schicksal eines jeden Einzelnen am Herzen liegt.
Ganz ähnlich wie bei HBOs anderem “Baby”, True Blood, wird auch bei Game of Thrones nicht mit Erotik und Gewalt gegeizt. Alles ist jedoch im Rahmen der Handlung sinnvoll und immer stimmig in Szene gesetzt. Viele Schauspielerinnen wie Emilia Clarke (oben) dürfen sich als wahren Augenschmaus bezeichnen und fügen sich hervorragend in die ebenso wunderschönen Kulissen und CGI-Hintergründe ein.
Man merkt der ganzen Serie an, dass sie eben kein Scyfy-Channel-Schnellschuss, sondern eine mit Geldmitteln reich ausgestattete Literaturverfilmung ist. Da lässt es sich auch verschmerzen, dass bis auf die zombieartigen “White Walkers” und einige mystischen Andeutungen bisher wenig Magie und Übernatürliches Gegenstand der Serie waren. Das gesamte low magic-Setting lebt einzig und allein von den vielschichtigen Charakteren und der liebvollen Optik. Ich bin eigentlich ganz froh, dass ich die Bücher nie (zu Ende) gelesen habe, denn so bleibt die Serie für mich hoffentlich bis zum Ende spannend.
Noch 2 kurze Gedanken zu Game of Thrones:
– Ich will auch einen jungen Direwolf zum Kuscheln, der Menschen, die mich nicht mögen zerfetzt, wenn er ausgewachsen ist.
– Tatsächlich dürfen wir in Game of Thrones schon einen Blick auf Jason Momoa als Conan werfen. Als Khal Drogo spielt er den Häuptling eines Barbaren-Stammes und ist dementsprechend spärlich mit Tierfellen und Lederstreifen bekleidet. Leider muss ich sagen, dass ich immer noch nicht von seinem Körperbau überzeugt bin. Ich kann nur hoffen, dass ihn Marcus Nispel für Conan noch ein bisschen aufgepumpt und definiert hat. Von mir aus auch mit Hilfe von Computern. Wenigstens wird er als Conan den albernen Kinn-Zopf und die restliche Amazonen-Haarpracht abgelegt haben…
Fazit: 8 von 10 Schreckenswölfen für Game of Thrones