Gamescom 2015: Vom Strahlenschutzbunker in die Taverne

gamescom2015

Das beschreibt meinen Weg auf der diesjährigen Gamescom eigentlich ganz gut. Aber fangen wir mal vorne an.

Dieses Jahr habe ich mir zwar wieder einen Presseausweis besorgt, aber gleichzeitig auch alle Termine in der Business Area abgesagt. Leicht übernächtigt vom 3 Wochen alten Nachwuchs, wollte ich einfach nur gechillt rumschlendern und fernab des Pöbels ein wenig Neuheiten-Luft schnuppern. Doch Pustekuchen! Wie an dem Bild oben gut zu erkennen, ist die Gamescom nur durch Presse und andere Fachbesucher schon so voll, dass ein ungestörtes Spazieren durch die Hallen von Games-Moria eigentlich nicht wirklich möglich ist. Ich kann mir mittlerweile beim besten Willen nicht mehr vorstellen an einem Tag für „Normalsterbliche“ auf die Messe zu gehen. Ich glaube da kann sich fast jeder was Besseres vorstellen, als von einer sämigen Masse schwitzender Leiber elend langsam durch die Hallen gepresst zu werden und bei neuen Games stundenlang anzustehen.

Noch nicht mal VIPs wie Link wurden an Warteschlangen mal vorgelassen:

toilet link

Aber glücklicherweise durfte ich ja im Presseparkhaus parken und selbst an der Warteschlange der Fachbesucher vorbei als einer der ersten die Messe betreten: „Ciao ihr Lutscher! Ich habe ein Presseticket, Bitches! Man gönnt sich ja sonst keinen Spaß…

Der Nachteil am Fachbesuchertag ist, dass kaum Cosplays rumlaufen, außer die Professionellen von den Ständen:

lego cosplay

cosplay

assassins creed cosplay

warhammer inquisitoren

Wenn dann mal ein Fan im Cosplay auftaucht, wirkt er wie bestellt und nicht abgeholt unter all den langweiligen Normalos:

cosplay2

Wenigstens eine Quest-Geberin und ein paar Warrior-Mädels sind mir vor die verschämte Linse gelaufen:

quest girl

cosplay girl fighters

Häufig trifft man auch auf „scheinbar“ Verkleidete, doch dann handelt es sich häufig einfach um…

girl mit katana

…ein Mädel, welches gegen dreiste Po-Grabscher ihr Katana dabei hat…

lila mann

…oder den gefürchteten „Lila Mann“, den „Enderman der Gamescom“, der sich an Leute, die zu lange still stehen, heranschleicht, und dann von hinten mit Spockgriff unschädlich macht. Den soll mal ein verrückter Magier erschaffen haben. Oder…

overwatch gorilla

…man dreht sich um, erschreckt sich erst total und sagt dann genervt: „Schwiegermutter, was willst DU denn hier?“

Was die eigentlichen Games anbelangt, war ich nur an 3 Titeln so wirklich interessiert: Doom 4, Fallout 4 und die neue Hearthstone-Erweiterung. Leider habe ich im Vorfeld vermasselt mich früh genug für Pressevorführungen von neuen VR-Geräten einzuschreiben. Und dann war zu allem Überfluss noch nicht mal Doom 4 aufzufinden. Dabei war meine Gewaltbereitschaft durch einige Warteschlangen schon auf Maximum und ich hätte dringend ein Ventil gebraucht. Leider durfte auch bei Fallout 4 nicht probegeballert werden. Aber die Vorführung hat sich dennoch sehr gelohnt.

vault

Fast im Vault…

fallout 4 präsi

Den Endzeit-geilen Journalisten wurde eine von Ghoulen überrannte Stadt präsentiert, in der sich der Spieler mit seinem treuen Hund und mal wieder äußerst abgefahrenen Waffen durchbeißen durfte. Besonders gut hat mir die Laser-Schrotflinte gefallen. Nein, die zielte nicht mit Laserpointer, aber sonderte mit einem äußerst befriedigenden Geräusch Laserstrahlen wie Schrotsalven ab. Zu geil. Am Ende bekam es der Spieler dann noch mit einem Behemoth, einem wirklich gigantischen Mutanten zu tun, der sogar einige Fatman-Raketen wegstecken konnte. Gab‘s die bei Fallout 3 auch schon?

Ach ja, und Profi-Streamer und Heartstone-Legende Kripparian war auch vor Ort:

nerd wiki und kripparian

Nennenswerteste Neuerungen beim Addon sind zwei: Einige Karten werden durch den Key „Inspiration“ stärker oder lösen neue Effekte aus, immer wenn ihr eure Hero Power benutzt. Außerdem gab es eine neue Mechanik, in der Karten aus dem Deck verglichen und wieder rein gemischt werden. Wenn der agierende Spieler die Karte mit den höheren Kosten aufdeckt, bekommt z.B. seine gerade gespielte Kreatur „Charge“. Klingt gut für Dudu-Ramp-Decks.

Ansonsten war es einfach nett durch die riesigen Hallen zu schlendern und die teilweise wirklich aufwändigen Stände zu bewundern. Ich komme mir bei all diesen Aufbauten häufig wie im Phantasialand Brühl vor, nur dass dahinter der jeweilige Ride fehlt.

transformer

tie fighter pilot

Tie-Pilot erzählt einer Besucherin wie er es sich mit Lord Vader verscherzt hat und nun auf Messen posieren muss…

at at

riesenkrokodil

zerg

Und Merchandising, um die Messebesucher an den Rand des Ruins zu treiben, war natürlich ebenfalls ausreichend vorhanden. Besonders beim Baby-Murloc oder El’druin, dem „sword of justice“ von Diablos Tyrael, wäre ich gerne schwach geworden.

wow orc statue

baby murloc

wow klinge

Abschließend kann ich nur sagen, dass die Atmosphäre auf der Gamescom nach wie vor einzigartig ist. Besonders die „Retro-Hallen“, in denen alte Arcade-Maschinen wie Space Invaders gezockt werden können, gefallen mir immer wieder gut. Das ist eine tolle Nostalgie-Reise in Kindheitstage mit Quartern und ekligen Zuckergetränken. Und bei der Größe der Hallen sind die verschiedenen Chillout Zones ebenfalls gut positioniert.

space invaders arcade

rennspiel

Sowas wird dank VR natürlich bald endgültig ausgedient haben.

Tja, eigentlich gilt mein Ticket für die vollen 5 Tage der Gamescom, aber ich kann mir die Zeit nochmal hinzufahren gerade nicht aus den Rippen schneiden.

Ich verabschiede mich an dieser Stelle mit einem Klassiker: BLUTIGES INTEL!

blutiges intel

Wait… WHAT!?

Über Thilo (1211 Artikel)
Hi, ich bin der Gründer dieses bekloppten Blogs. Außerdem Realitätsflüchter, Romantiker, Rollenspieler, Gamer, Fantasynerd, Kneipenphilosoph und hochstufiger Spinner. Manchmal jogge oder schwimme ich, doch meistens trinke ich Bier.