HORNS (2013) – So Potter can be Hotter

© Dimension Films RADiUS-TWC

7 von 10 leckeren Hörnchen

Mega Spoiler gegen Ende. Der Film ist ja schon alt. Trotzdem fair warning.

Corona Schmorona, du gehst allen auf die Nüsse. Besonders uns Kino Freaks, da wir uns wegen dir schon so lange nicht in unserem natürlichen Habitat aus Popcornduft und aufsteigenden Sitzreihen bewegen konnten.

Da bleibt nur zu netflixen bis die Kimme brennt und den ein oder anderen verstaubten (Fantasy-)Film nachzuholen.

Als ich gestern gelangweilt durch die virtuellen Regale des Streaming-Riesen schlenderte, ragten mir plötzlich ein paar niedliche Hörner entgegen und ich wurde der Tatsache gewahr, dass ich 2013 Horns mit Daniel Radcliffe verpasst – oder was wahrscheinlicher ist – mutwillig übersprungen habe.

Denn Radcliffe kann doch nur Emma Watson anschmachten, mit seinem Zauberstäbchen fuchteln und Pseudolatein brabbeln, oder?

Weit gefehlt!

Glücklicherweise habe ich den Rat meiner FB-Nerd Wikinger befolgt und dem mittlerweile zum Mann ausgewachsenen Hogwarts-Absolventen eine Chance gegeben.

“Bist du Horny?” © Dimension Films RADiUS-TWC

Dabei ist Horns Story-technisch wirklich nichts Neues und keine erzählerische Meisterleistung: Merrin, die sexy Hexy von Ignatius (Potter, äh, Radcliffe), wird umgebracht und er wird selbst verdächtigt. Plötzlich wachsen ihm auch noch über Nacht Hörner, was seine Glaubwürdigkeit und Unschuld bei Polizei, Freunden und Familie nicht gerade hilfreich untermauert. Doch gleichzeitig erzählen ihm auch alle Menschen freiwillig ihre sündigsten Gedanken oder leben sie sogar gleich vor seinen ungläubigen Augen aus. Auf diese Weise kann er den übernatürlichen Detektiv spielen und dem Mörder auf die Spur kommen.

Der Film spielt dabei natürlich sehr klischeehaft mit den 7 Todsünden und der finale Twist war mir leider auch schon viel zu früh klar (Miss Wiki sogar noch früher. Dieses schlaubi-schlaue Alleswisserin. Ekelhaft). Auch beim Ableben des „Oberfieslings“ wäre rein optisch weniger mehr gewesen. Wenn ein „Minotaurus“ jemanden auf die Hörner nimmt, darf ruhig Ende Gelände sein. Alles was dann noch folgt, ist Trash-Horror-Effekthascherei.

Trotzdem hat der Film sehr schöne Bilder und Schnitte, tolle Musik und hat mich einfach mit seiner Gesamt-Atmosphäre abgeholt.

Doch vor allem hat mich der Gehörnte selbst beeindruckt. Vom infantilen Zauberlehrling ist wirklich nichts übriggeblieben. Man könnte fast sagen, das Leben hat Radcliffe die Unschuld aus dem Leib geprügelt und ihm sehr erwachsene Hörner aufgesetzt. Was er hier an Liebe, Hass und Verzweiflung in die Kamera lächelt, starrt oder heult hat mich ziemlich beeindruckt. Er allein hebt den Film für mich über ein 5 von 10-Mittelmass hinaus.

Tja, und wenn ein Mystery-Horror-Film dann auch noch einen Teufel auffährt, der mich angenehm an Legend mit Tom Cruise erinnert, dann bin ich bei der Bewertung schon sehr wohlwollend gebürstet.

Und mit Engeln, Teufeln und Hot Redheads kriegt man mich billiges Flittchen ja ohnehin immer ganz leicht.

Horns ist kein Meisterwerk, aber mein persönlicher Durchbruch für Daniel Radcliffe.

Jetzt habe ich wirklich Bock mir mal andere Filme mit ihm anzusehen. Die Frau in Schwarz (2012) oder Swiss Army Man (2016) ploppen da als erstes in meiner Großhirnrinde auf. Gibt es noch andere Tipps? Schreibts mir bitte in die Kommentare, falls ihr die allerbesten sein wollt…

Über Thilo (1200 Artikel)
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