Makaberes Gruppenschwitzen auf der Feencon 2015
Ich gebe es unumwunden zu: Ich bin eigentlich nur zur Feencon gefahren, um auf der Fahrt dorthin die Klimaanlage im Auto genießen zu können. Nicht, dass die kleine, familiäre „Ur-Con“ von Bonn nicht feenhaft und ganz bezaubernd wäre, es ist nur derzeitig einfach für jeden Scheiß zu heiß.
Auch heute, einen Tag später, ist es eigentlich immer noch viel zu heiß, um irgendwas Konstruktives zu tun. Ohne den Ventilator, der gerade auf meine betörende Nacktheit gerichtet ist, könnte ich den Artikel überhaupt nicht schreiben.
Ja, kleine Ventilator-Nutte, blas! BLAAAAAAAAAASSSSSSS!
Ihr merkt schon, wer jetzt weiter liest, wird mit den Auswüchsen meines langsam verdampfenden Hirns konfrontiert. Ihr wurdet gewarnt. BWAHAHAHA!
Nachdem ich auf dem kurzen Weg vom Parkplatz zum Eingang durch die Todesstrahlen der Sonne bereits leicht benommen war, brachte der Schatten der Godesberger Stadthalle kaum Erleichterung. Ich ging wie ein Zombie von Stand zu Stand und wollte eigentlich nur schnell jemanden finden, der Fächer verkauft. Oder Revolver.
Ich konnte mir die Werke der ausstellenden Künstler kaum in Ruhe anschauen, weil ich ständig Gefahr lief deren Bilder mit den Sturzbächen aus meinem Gesicht zu ruinieren. Um mich herum grassierten die zur Höllenhitze passenden Sprüche in Endlosschleife: „Mach mal den Ofen auf, iss mal was scharfes Chili oder zünd dich einfach an, damit es was kühler wird.“
Auch draußen auf der Wiese, wo ich erst mal bei einer Fata Morgana ein kühles Bier bestellte, bevor ich irgendwann endlich eine echte Bude mit Getränken gefunden hatte, war es kaum auszuhalten. Die Wahl der Qual war drinnen zu ersticken oder draußen in Flammen aufzugehen. Nachdem ich mich jedoch mit einem lauwarmen Bier betäubt hatte, fand ich endlich die Kraft ein paar unscharfe Handyfotos zu machen. Hier sind sie. Mit Minimalbeschreibung. Weil Hitze. Enjoy.
Dieses Foto könnte auch eine Live-Kameraschaltung sein. Die Leute haben sich nur noch sehr langsam bewegt.
Das Witcher-Brettspiel, das ich eigentlich mal testen wollte. Aber lange Stillsitzen hätte mich umgebracht.
Wenn Hüte und Mützen einfach zu heiß sind: Die Hörner des liebenswürdigen Hörnchens! (Aka Herrin der Getränke im Fantasy Pub Voyager)
Fantasio aka Oliver Wetter hatte einen PC-Lüfter umgeschnallt, der ihm einen permanenten kalten Luftstrohm zum Gesicht ermöglichte. Netter Typ mit guten Ideen und noch geileren Bildern. Seht euch mal auf seiner Internetseite um.
Anna Kersten hatte einen ganz anderen Stil, der mich jedoch in Form des Raben hier verzaubern konnte. Hat mich total an Poes The Raven erinnert. Hab nur leider vor lauter Schwitzen am Ende vergessen das Teil mitzunehmen.
Draußen eine scheinbare Idylle. Viele hier hatten mit der Welt abgeschlossen und erwarteten demütig in Flammen aufzugehen.
Die Endzeit-Knüppler waren natürlich auch wieder vor Ort.
Die Trommlerin fragte mich, ob ich Bock hätte in der Knallsonne mitzumachen. Ich bin dann mal wahnsinnig lachend weggegangen.
Der Parkour der Zombie-Jungs war da schon verlockender, weil sie neben Nerf Guns auch jede Menge Wasserpistolen hatten.
Hach, das waren noch Zeiten.
Diese Zapf-Drachen spien leider nur noch lauwarmes Abtei- und Kirschbier. Aber in der Not…
So mancher kapitulierte in der Hitze.
Kontaktjonglage! Wären die Kugeln aus Eis gewesen, hätte ich mitgemacht.
Am Ende bin ich ehemaliger Miniature-Nerd noch beim Stand von More Terrain hängen geblieben…
…und konnte irgendwie nicht anders, als diesen niedlichen Steinkreis in meinen Besitz übergehen zu lassen. Ich krame demnächst mal in meiner alten Miniaturenkiste und versuche einen würdigen Monsterkampf im Inneren zu verewigen.
Und diese ultrageile Steampunk-Postkarte musste ich noch mitnehmen. Die armen Air Kraken!
Eigentlich wollte ich noch viel mehr kaufen. Bilder, Rollenspiel Abenteuer, Würfel, Alk … aber irgendwie hat mich die Hitze irgendwann einfach unverrichteter Dinge wieder zur Klimaanlage im Auto zurückwanken lassen. Zeitzeugin Guddy, die mir gleich zu Beginn über den Weg lief, hatte es richtig gemacht und gleich als erstes eine Flasche Met gekauft. Erst hatte ich sie ausgelacht, weil sie die Flasche auf der Con mit rumschleppen musste. Jetzt lache ich nicht mehr. Wobei mich Met bei diesem Wetter auch schnell umhauen würde. Vielleicht besser so.