Venom: The Last Dance – Emotionales Ende

© Sony

7 von 10 grinsenden Schleimpfützen

Nach einem grünen Smoothie und schweißtreibendem Pilates-Workout habe ich gestern einen gesunden Spaziergang zum Rex-Lichtspieltheater gemacht, um mir dort bei Mineralwasser und mitgebrachten Gemüse-Sticks den tiefgründigen Joker: Folie à Deux anzusehen.

HAHAHAHAHA…

Nein, wahrscheinlicher ist, dass ich meine Bier-Wampe auf einen E-Roller gehievt und auf meinem Weg zum Bonner Woki beinahe ein paar Passanten über den Haufen gefahren habe. Meine Pfunde entwickeln aber auch Fliehkräfte! Dort habe ich mich mit Nachos, Schokonüssen und Fanta in Venom 3 gesetzt und während des ganzen Films wie ein debiler Waschbär gegrinst. Das muss das Zucker-High gewesen sein. Doch nicht nur das…

denn Venom 3 war einfach wunderbar trashiger, simpler Fun!

Und das sage ich in vollem Bewusstsein, dass der Film bei den Kritikern mal wieder nicht gut weggekommen, nein, geradezu zerrissen worden ist.

Wie auch bei den Vorgängerteilen kann ich die Kritik durchaus nachvollziehen.

Gibt es ein magisches Bullshit-Item um den Plot voranzubringen? Jo.

War die Hippie-Familie mit dem Vater, der seine ganze Familie in Gefahr bringt, nur um in Area 51 einzubrechen, seltsam? Sure.

Und ist die Behauptung auf dem deutschen Kinoplakat, dass wir ein episches Finale erleben werden, in gewisser Weise eine Lüge? Auf jeden Fall.

Trotzdem war der Film ultra-unterhaltsam!

Weil ich wieder genau das bekommen habe, was ich erwartet hatte: Die witzigen Dialoge zwischen Eddie und Venom, eingerahmt von der pittoresken Gewalt sich gegenseitig verkloppender Supermonster. Mehr braucht es manchmal für mich nicht.

Wenn das alles dann noch von guter Musik untermalt wird, hat sich ein Film damit schon locker über das Mittelmaß erhoben. Ich meine, einen Alien-Gaul mit Queens „Don’t Stop Me Now“ durch die Wüste von Nevada galoppieren zu sehen, ist einfach so geil trashig. Und wenn dann Venom noch mit einer sympathischen alten Dame zu Abbas „Dancing Queen“ das Tanzbein schwingt, fliegen mit die Schokonüsse aus der Tüte.

Aber genug der Spoiler.

Für mich wurden alle Kritikpunkte der sogenannten „Filmkritiker“ mal wieder durch den puren Fun-Faktor des Films ausgehebelt.

Und selbst den größten Kritikpunkt, es gäbe kein würdiges Ende der Trilogie, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.

Ein epischer Kampf gegen Knull persönlich (gegen eine Art Thanos des Spiderverse) wäre nicht nur unglaubwürdig, sondern auch genau die Marvel-Standardkost gewesen, die wir jedes Mal aufs Neue serviert bekommen.

Stattdessen geht Venom 3 einen unerwartet emotionalen Weg. Beinahe hätte mich der Film zu Tränen gerührt. Aber nur beinahe. Tatsächlich verleiht dieses Ende den beiden Vorgängerteile sogar einen Schuss Tiefe, den ich so nicht erwartet hätte.

Daher gebe ich dem letzten Tanz des Symbionten, genau wie Venom 1 und Venom 2 solide 7 von 10 Punkten.

Doch ist es wirklich der ALLERletzte Tanz? Oder hat sich Sony durch die zweite Abspannszene noch eine kleine Hintertür offengehalten?

90% der Kinobesucher gestern stellen sich diese Frage übrigens nicht, da sie nach der ersten Abspannszene das Popcorn-übersäte Schlachtfeld verlassen haben.

Fucking Amateurs.

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