Was herauskommt, wenn ich Metal höre und die Bilder in meinem Kopf sofort in Worte fasse

Evil-Dead-Ash

Ein Experiment, was ich schon länger mal machen wollte. Und jetzt, wo ich das Ergebnis sehe, frage ich mich, ob R.A. Salvatore, Schöpfer eines nicht gerade friedfertigen Dunkelelfen namens Flizzt „K.O“ Urden (oder so), alle seine Bücher mit dieser Methode geschrieben hat.

Irgendwie neige ich unter Heavy Metal schon sehr dazu mir blutigen Poser-Pathos auszumalen. Vielleicht sollte ich unter diesem Einfluss nicht unbedingt einen Brief an meine kranke Oma schreiben.

Irgendwie ist eine Art Kurzgeschichte im Bereich High Fantasy für pubertierende Pen & Paper-Powerplayer dabei heraus gekommen. Wie dem auch sei, hier für euch mein nicht verbesserter und ungebremster Erguss auf Heavy Metal-Dröhnung:

Excelsior, der heilige Enthaupter der Ungerechten, lag wie von selbst in seiner Hand als die Beleidigung der unwürdigen Kreatur verklungen war. Scheinbar wusste der Anführer dieser hässlichen Wikinger nicht mit wem er es hier zu tun hatte. Er blickte grimmig um sich und zählte nur fünf der aufgeblasenen Bartgesichter, während die Klinge in seiner Hand mit jedem seiner Herzschläge von einem weiteren Energiestoß aufgeladen wurde. Erste Blitze purer Machtüberladung züngelten an dem Artefakt auf und ab – lange würde er den Blutdurst von Excelsior ohnehin nicht mehr im Zaum halten können. Die Chance für Verhandlungen war ein zarter Keim, der gerade von Unverschämtheit erstickt wurde. Außerdem war er noch nie ein Mann großer Worte. Eher ein Experte für große, klaffende Wunden, die unmittelbar zum Tod führten. Mit einem amüsierten Knurren, das nahtlos in ein kehliges Lachen mündete, stürmte er auf das Oberhaupt der Frostriesen los.

Kaltgeschmiedetes Metall und Energieblitze schnitten durch die herabsausende Keule und den Unterarm des Riesen in einer Explosion aus Holzsplittern, Knochen und Blut. Fimbulthul Ragnarson, der in seinem Klan nur „die Eiche“ genannt wurde, viel heulend auf die Knie und hielt mit seiner verbliebenen Hand einen qualmenden Stumpf. Dann löste sich seine Verblüffung zusammen mit seinem Kopf und einer Blutfontäne von seinem Hals.

Der nächste Frostriese in Reichweite ließ fassungslos seine Axt sinken, als ihm das Haupt seines geliebten Anführers vor die Füße rollte. Mehr Zeit war nicht nötig, um seinen Kopf ebenfalls vom Rumpf zu trennen und durch die schneeumtoste Halle kullern zu lassen. Die verbliebenen drei Riesen schrien in Wut und Verzweiflung auf, während sie den silbernen Ritter, der sich mit unnatürlicher Geschwindigkeit bewegte, mit erhobenen Waffen einkreisten.

Doch bevor ihn Axt, Hammer und eine riesige Stachelkeule zu einem blutigen Matsch reduzieren konnten, riss er sein Schwert empor und schrie „Excelsior“! Sofort entlud sich die magische Energie von Bahamuts Klinge in einer Schockwelle aus Blitzen, die Waffen in Händen bersten und Köpfe auf Schultern platzen ließ. Und während noch der warme Blutregen der kalten Riesen auf ihn niederprasselte, hatte er Excelsior bereits wieder in seiner Scheide verstaut und sich in Richtung Ausgang gewendet. Der Älteste würde nicht erfreut darüber sein, wie die Verhandlungen verlaufen waren. Aber beschweren würde er sich auch nicht.

Über Thilo (1197 Artikel)
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