ARROW – Batman in Grün?
Trotz aller Gerüchte über „Superheldenermüdung“ in der Welt des Films, werden immer mehr Kinofilme und Serien zum Genre produziert. Gestern habe ich mir den Piloten und die zweite Folge von CW Television Networks „Arrow“ angeschaut.
Arrow basiert auf dem DC Comic „Green Arrow“ und handelt vom Playboy und Milliardär Oliver Queen, der als maskierter Rächer nachts den Armen und Schwachen hilft. Kommt euch irgendwie bekannt vor? Ja, mir auch, doch diesmal ist Batman grün und schießt bevorzugt mit einem Bogen. Das liegt daran, dass er einmal auf einer einsamen Insel gestrandet war und dort mit primitiven Waffen 5 Jahre lang um sein Überleben kämpfen musste. Das hat ihn zum muskulösen und katzengleichen Killer werden lassen, der mindestens so präzise Pfeile verschießen kann wie Marvels Hawkeye.
Was ist nun mein Ersteindruck der Serie? Definitiv gut gemacht mit anständigen Actionszenen. Stephen Amell spielt die Rolle des modernen Robin Hood angemessen. Will sagen, ich konnte keine schauspielerische Meisterleistung verbuchen, doch der Kerl sieht gut aus und ist durchtrainiert. Job done. Ich frage mich nur, ob diese Peil und Bogen-Sache über mehrere Staffeln ihren Reiz behalten kann? Immerhin sollen Gastauftritte anderer DC Helden wie Constantine Drakon, Deadshot, China White oder Deathstroke die Serie in Zukunft bereichern. Doch die Hauptlast, die Zuschauer bei der Stange zu halten, lastet natürlich auf den Schultern des Titelhelden und wird maßgeblich durch die sich ihm bietenden Aufgaben und Konflikte bestimmt werden.
Am besten haben mir eigentlich die Querverweise und Anspielungen der Serie gefallen, die immer wieder mit der Tatsache spielen, dass Herr Queen 5 Jahre von der Bildfläche verschwunden war. Bsp:
„Siehst du das heiße Girl da auf der Tanzfläche, die aussieht wie die von Twilight?“
„Was ist Twilight?“
„Es ist besser, wenn Du das nicht weißt…“
Was unterscheidet Arrow denn maßgeblich von Batman?
Mir gefällt der grüne Kapuzenumhang und ein wenig grüner Farbe im Gesicht eigentlich fast besser als Batmans Fetischklubkostüm. Aber gleichzeitig ist natürlich das Gesamtkonzept des Helden weitaus weniger düster und mystisch. Außerdem darf man auf die Uhr gucken, wann er in seiner unzureichenden Verkleidung von jemandem entlarvt wird.
Batman ist immer für eine Überraschung gut, weil er für jede Situation das richtige Gadget dabei hat. Green Arrow hat dafür im Prinzip Pfeile mit unterschiedlichen Funktionen: Tödliche Pfeile, Netzpfeile, Sprengstoffpfeile, Pfeile mit Peilsendern etc. Allerdings fehlen ihm die coolen Fahrzeuge, mit denen Batman seine Mobilität erhöht. Doch die könnte er sich als Milliardär natürlich auch bauen lassen, wenn sein Rächer-Herz dies begehren sollte.
Ich werde mir noch ein paar Folgen anschauen und dann mein finales Urteil fällen. Arrow wird es nicht leicht haben, da Merlin, Once upon a Time und die neuen Supernatural Folgen ebenfalls um meine Zeit buhlen.