10 alberne aber leckere Fantasy-Biere aus meinem Getränkemarkt
Als ich neulich so mir nichts dir nichts durch unseren örtlichen Getränkemarkt schlenderte, wurde ich plötzlich der Abteilung mit den ausländischen Bieren gewahr. Beim Anblick der teilweise doch recht albernen Biersorten war mir sofort klar, worin meine heilige Pflicht bestand: Ich musste mindestens 10 der albernsten Gesöffe in einem heroischen Selbstversuch testen und euch darüber Bericht erstatten.
Gesagt, getan, begann das glorreiche Schütten hinter die Binde. Als ich später nackt in Untersuchungshaft aufwachte, beteuerte ich dem Beamten, dass alle Biere geil geschmeckt hätten. Dann rülpste ich ihm die Mütze vom Kopf. Nein, ist natürlich alles Blödsinn. Doch die Moral von der Geschichte ist, dass Bier immer geil schmeckt, egal was für eins. Es gibt natürlich feine geschmackliche Unterschiede, doch es käme einem Sakrileg gleich ein Bier über ein anderes zu erheben. Bier ist schließlich nach Feuer, Wasser, Erde, Luft und Äther das sechste Element! Dieses wurde uns von Bacchus, dem Gott der Ausschweifung persönlich überreicht, um hin und wieder den Weltschmerz ertränken zu können. Danke, Bro!
Deswegen werde ich im Folgenden einfach nur kurz auf Herkunft und Geschichte der Biere eingehen. Ich präsentiere, aufsteigend nach Alkoholgehalt geordnet, die 10 fantastischsten Biere aus meinem Getränkemarkt:
Monty Python’s Holy Grail – 4,7%
„Tempered over burning witches” steht auf der Flasche. Na, dann gehe ich doch mal stark davon aus, dass ein wenig von der Zauberkraft der Hexen im Bier hängengeblieben ist. Der Legende nach kann der Genuss dieses goldenen Bieres durch schwarze Ritter abgetrennte Gliedmaßen nachwachsen lassen und schützt gegen Bisswunden von Killerhasen. Außerdem erhöht es drastisch den Einfallsreichtum bei Fragen von Brückenwächtern. Was will man mehr?
Iron Maiden Trooper – 4,7%
Der Sänger von Iron Maiden, Bruce Dickinson, der sich selbst als einen absoluten Ale-Connaisseur bezeichnet, hat sich scheinbar mit der 1838 in Stockport gegründeten Unicorn Brewery zusammen getan, um das Iron Maiden Trooper Beer zu brauen. Ich ziehe meinen Hut vor der Logik dieses Schrittes. Denn was passt bitte besser zusammen als Heavy Metal und Bier? Genau, nichts! Und selbst wenn mir jetzt was einfallen würde, würde ich es aus Angst vor Eddie für mich behalten.
Störtebeker – 4,9%
Untergäriges, norddeutsches Pils, schlanker Trunk, Duft nach Zitrus und Grasnoten, kräftige Hopfung. Wen interessiert das? Interessanter ist da schon, dass im Mittelalter der Bürgermeister von Hamburg dem berüchtigten Seeräuber Störtebeker bei dessen Verurteilung zum Tode versprochen haben soll, allen Männern das Leben zu schenken, an denen er nach seiner Enthauptung noch vorbei gehen könne. Angeblich schritt der Geköpfte noch an elf seiner Männer vorbei, bevor ihm der Henker ein Bein stellte. Tja, Fehler! Hätte er statt 5 Bier den ganzen Kasten intus gehabt, hätte er noch den Henker zusammen getreten und wäre mit seinen Männern davon gesegelt. Köpfe sind überbewertet. Man kann sich ein Bier ja auch „in den Hals schütten“.
Vulkan – 5,1%
Auf Vulkan, der Heimat der nervigsten Besserwisser, wächst eine legendäre Gerste, die für die süßlichen und gleichzeitig kräftig-aromatischen Malzaromen sorgt. Was, Ihr hättet nicht gedacht, dass sich Spock und Konsorten auch gerne mal die Lampe anzünden? Dabei ist das doch nur logisch! Wer den ganzen Tag klugscheißt, ist abends durstig und will auch mal über die Stränge schlagen. Tatsächlich ist das Vulkan-Bier die einzige Möglichkeit der Vulkanier ihr Über-Ich mal auszuschalten, locker zu werden und in einem Kneipentratsch mal nicht verprügelt zu werden.
Hobgoblin – 5,2%
Trinkt ihr genug davon, benehmt ihr euch wie ein Hobgoblin. Das „Ruby Ale“ ist das bekannteste und vermutlich auch beliebteste Bier der Wychwood Brauerei, die neben King Goblin, Blackwych und Imperial Red noch jede Menge andere Biere mit Fantasy-Motiven im Programm haben. Die Legende besagt allerdings, dass Hobgoblin Bier tatsächlich von Vertretern dieser Rasse in Irland zusammengepisst und nach England exportiert wird. Dort wird es dann in stinkenden Fässern zur Nachreifung gelagert. Mir egal, schmeckt geil.
Spaten – 5,2%
Tut mir leid, aber bei dem Namen musste ich sofort an den Titel eines Horrorfilms denken. Würde mich nicht wundern, wenn es Schippe 1-3, der Spaten des Grauens oder Shovel Killer auf DVD gäbe. Überhaupt ist die Schippe in Horrorfilmen ein beliebtes Werkzeug, um Opfer unwürdig niederzuschlagen oder gleich lebendig zu begraben. Aber hier kann das Bier „Spaten“ helfen! Zwei oder drei davon in den Kopf und der erste Schlag mit der Schippe tut gleich nicht mehr ganz so arg weh. Besser noch, wenn der wahnsinnige Killer selbst ein paar Gläschen davon trinkt und über den Geschmack des Bieres seine Nächstenliebe wiederentdeckt. Es muss doch keiner bluten, wen auch alle saufen können!
Bishops Finger – 5,4%
Dieses starke Ale ist Millionen wert, weil es nur wenige Flasche davon auf der ganzen Welt gibt. Ich konnte die Frau an der Kasse allerdings auf moderate 900.000€ für eine Flasche runter handeln. Der Grund für den hohen Wert ist in der Flasche zu suchen. Um dem Bier seinen einzigartigen Geschmack zu geben, wurde der Androide Bishop klein gehackt und auf den Flaschenbestand verteilt. Ich bitte jetzt jeglichen Anflug von Sentimentalität zu unterdrücken – Bishop war nach seiner Begegnung mit der Alien Queen sowieso am Arsch. In den Bierflaschen erfüllt er wenigstens noch einen gescheiten Zweck: Wie der konservierte Wurm im Tequila, beweisen die nicht aufgelösten Körperteile von Bishop die Qualität des Gesöffs. Wer jedoch die Flasche mit Bishops Pimmel oder Bishops Hintern geliefert bekommt, sollte vielleicht aus eigenem Interesse vom Verzehr absehen.
Odin-Trunk – 5,4%
Der legendäre Odin-Trunk ist das Standardgetränk auf jeder RPC in Köln und vermutlich auch auf vielen anderen Fantasy-Cons. Das süffige Honigbier ist einfach die perfekte „Untermalung“ für Mittelaltermärkte, LARP und jede Art von Fantasy Rollenspiel. Oder einfach so für zwischendurch, so leicht ist es. Außerdem gibt es Berichte, dass Leute nach dem vierten oder fünften Odin-Trunk Valhalla gesehen haben wollen. Nach dem sechsten bis siebten Bier wird man unglaublich weise, aber auf einem Auge blind. Und ab acht Honigbieren beamt sich Odin persönlich herab und erkundigt sich, ob man noch alle Trinkhörner im Schrank hat.
Black Sheep – 6,9%
Das India Pale Ale “Black Sheep” vom Braukollektiv ist mit Vorsicht zu genießen. Schon der Hersteller warnt: „Trotz seines hohen Alkohol-Gehaltes wunderbar weich und gefährlich süffig“. Wie gefährlich der Genuss wirklich werden kann, erzählt der neuseeländische Dokumentarfilm „Black Sheep“. Die Kamera begleitet hier ein Team von ambitionierten Bierbrauern, die ihre neuste Kreation zunächst testweise an Schafe verfüttern. Wie im Film zu sehen, laufen einige Schafe darauf hin Amok. Grund genug für die Crew sofort einen Test am Menschen zu starten. Einige Tode durch verwandelte Werschafe später war klar: Das Bier kann so nicht auf den Markt. Die Rechte an der Formel wurden deshalb an eine gewisse „Umbrella Corporation“ verkauft.
Gulden Draak 9000 Quadruple – 10,5%
Der goldene Drache ist wirklich nur was für die ganz Harten unter uns. Sein Powerlevel ist über 9000! Das Quadrupel von 9000 um genau zu sein, sprich ein Powerlevel von 36.000! Was natürlich nicht weiter verwunderlich ist, da dem gülden-bernsteinfarbenen Bier ein wenig vom Blut eines goldenen Drachen beigesetzt wird, damit es auf seinen hohen Alkoholgehalt kommt. Der fruchtige Geruch von drei verschiedenen Malzsorten sollte jedoch keinen Krieger darüber hinwegtäuschen, dass dieses Bier zur Spontanentzündung der Frisur führen kann. Und da ein Rülpser die Lautstärke und Kraft von Drachengrollen besitzt, ist das Bier indoor verboten. Es soll jedoch Zwerge geben, die sich über die Vorschriften hinweggesetzt und ihre Stollen zum Einsturz gebracht haben. Selber schuld, ihr Saufnasen!
Was sind eure Lieblings-Biere mit Fantasy-Einschlag? 🙂