Alice im Wunderland wundert mich doch sehr

Nach Avatar hatte ich mich gestern sehr auf Alice im Wunderland 3D gefreut. Besonders die 3d-Trailer von Clash of the Titans und Tron Legacy haben extrem Lust auf diese neue Art der Visualisierung gemacht. Doch leider war ich etwas enttäuscht von der letzten Depp-Burton Kooperation. Natürlich war der Film schön bunt und wahnsinnig, aber für einen Tim Burton Streifen hätte ich mir etwas mehr Drama und mehr düstere Mystik gewünscht. Wo war der tragische Eiermann Humpty Dumpty, der einen für ein Ei zu erwartenden, unrühmlichen Abgang feiert? Wieso war die Grinsekatze nicht ein Riesenarschloch, so wie ich sie in Erinnerung hatte?

Außerdem war das 3D-Erlebnis um Längen schlechter als bei Avatar. Man sagte mir heute, das läge daran, dass Alice erst später für 3D „modifiziert“ wurde, während Camerons Film komplett für diese Technik gedreht worden ist. Das hat für Alice im Wunderland leider zur Folge, dass man andauernd meint auf 2 bis 5 fest gesetzte Kulissenebenen eines Papiertheaters zu schauen.

Auch die Leistung der menschlichen Schauspieler bleibt leider hinter der ihrer animierten Kollegen zurück. Das Können von Johnny Depp verschwindet unter fünf Kilo Schminke und Hut, während die Alice Darstellerin zwar putzig aber irgendwie uncharismatisch daher kommt. Das Ende der Abenteuerfahrt ist wenigstens noch mal actionlastig und heroisch, so dass zusammen mit den wahnsinnigen Hasen und einem schön animierten Wunderland trotzdem ein positiver Gesamteindruck bleibt. Der Knüller ist der Film aber leider nicht, da würde ich mir im Zweifelsfall lieber noch mal Pans Labyrinth anschauen.

Über Thilo (1210 Artikel)
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