Alles Gute zum 165. Geburtstag Bram Stoker!

Seiner „Neuerfindung“ des Vampirmythos haben wir unzählige, schrecklich schöne (oder schön schreckliche?) Dracula Reißer mit Christopher Lee zu verdanken. Wobei sein eigentliches Werk gar nicht mal so toll zu lesen ist. Klar, die Geschichte ist in sich spannend und gelungen, aber when it comes to writing skills… tatsächlich, und das sage ich nicht häufig, sollte man sich lieber eine gute Verfilmung ansehen, anstatt das Buch zu lesen. Sorry, Bram. Ist einfach wie gemacht für die Leinwand.

Aber ich bin da auch überkritisch als Experte für englische Schauerromane. Wer sich für ältere „Gothic Novels“ begeistern kann, sollte der Vollständigkeit halber Bram Stokers Dracula natürlich trotzdem lesen. Doch es kann lange nicht mit einem Meisterwerk wie Mary Shelley’s Frankenstein mithalten. Der subtile Horror der reanimierten Leichen, die sprachliche Schönheit, die für die Zeit gewagte Gesellschaftskritik und die zeitlosen Themen wie Hybris und Machtmissbrauch ergeben ein Buch, welches jedermann, ob Horrorfan oder nicht, gelesen haben sollte.

Nichtsdestoweniger: Danke, lieber Bram Stoker, für diese herrliche Schreckensgestalt, die unsere Popkultur bereichert hat und SORRY für all die Banausen dort draußen, die Dein Erbe mit unsterblichen Glitzerteens durch den Kakao ziehen.

Über Thilo (1210 Artikel)
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