Die 5 grauenhaftesten Orte in Filmen

Da nächsten Monat schon wieder Halloween ist und ich mir heute Abend Stephen Kings “Es” anschaue, wird mein zarter Nerd-Körper so langsam aber sicher von einem vergnüglichen Gruseln heimgesucht. Auf diese Weise gerate ich jedes Jahr zu Herbstbeginn in Horror-Laune und die Artikel in diesem Blog werden düsterer.

Passender Weise hat die liebe Gorana aus der Ergothek ein schönes Thema für ihre Reihe „Die 5 besten am Donnerstag“ ausgegraben. Sie würde gerne von teilnehmenden Blogs wissen, welche 5 grauenhaften Orte in Filmen uns das Blut in den Adern gefrieren lassen. Gesehen habe ich das Thema bei Mister Moviescape, der mit dem Raumschiff aus „Event Horizon“ (1997) und dem Höhlensystem aus „The Descent“ (2005) schon echt gruselige Geschütze aufgefahren hat. Mal sehen, welche Orte mich schreiend in die Hose strullen lassen.

Spoiler: Es sind keine Spukhäuser dabei. Irgendwie lassen die mich ziemlich kalt. Vielleicht weil es in der Filmgeschichte einfach zu viele davon gibt. Oder weil ich einen Sohn habe und abends immer so steinmüde bin, dass ich schon lange und unweckbar entschlummert wäre, bevor der Spuk überhaupt losginge. Die Geister und Erscheinungen wären sehr enttäuscht von mir.

Also, viel Spaß bei meinen 5 grauenhaftesten Orten in Filmen; quasi dem Gegenstück zu diesem Artikel.

Das Raumschiff Nostromo aus Alien (1979)

Der für mich wahrscheinlich angsteinflößendste Ort überhaupt wäre ein Raumschiff oder eine Raumstation, umgeben vom tödlichen Vakuum des Alls. Zu wissen, dass ich in einer kleinen Luftblase inmitten eines eisigen Todes gefangen bin, reicht bei mir schon völlig aus für eine Panikattacke. Und wenn mir diese Blase auch noch von einem säurespuckenden Alien streitig gemacht wird, vor dem ich mich ständig in irgendwelchen Spinden und Luken verstecken muss, ist die Gaudi perfekt (Es ist kein Zufall, dass ich damals Alien Isolation nicht zu Ende spielen konnte). Nicht zu vergessen ist auch der fellige Fehlalarm namens „Jones“. Denn zu allem Überfluss rennt da ja auch noch diese scheiß Katze rum, die mich ständig aus der Dunkelheit anfaucht und mich vor Schreck in die Hose kacken lässt.

Die Unterwasserstation Deep Star Six (1989)

Eigentlich handelt es sich bei der Unterwasserstation Deep Star Six um einen ähnlich „bedrückenden“ Ort wie die Nostromo. Denn beide umgibt ein lebensfeindlicher Raum, in dem ich entweder sofort schockfroste oder durch Tonnen von Wasser implodiere. Doch auch hier ist der eingeschränkte Lebensraum nur das Häubchen auf der Monster-Sahne. „Nicht alle Aliens kommen aus dem All“ hieß es damals auf dem Filmplakat, als ich viel zu jung diesen blutigen Unterwasser-Horror das erste Mal sehen durfte. Der damalige Freund meiner Mutter hatte eine große Vorliebe für Horrorfilme, doch wenig Ahnung von Kindererziehung. Deep Star Six ist für mich der Klassiker unter Filmen wie Deep Blue Sea, Leviathan oder Octalus, die alle eins gemeinsam haben: Luft-lose Orte in einem schwarzen Nichts.

Der miese Fallenwürfel Cube (1997)

Ich kann mir wirklich angenehmeres vorstellen, als von einem überdimensionierten Eierschneider gewürfelt zu werden. Doch solche und andere entwürdigende Schicksale würden mich in der Menschen-Vernichtungsmaschine namens Cube erwarten; noch gekrönt vom plötzlichen Tod durch Alterung, wenn es sich um einen Hypercube (2002) handelt. Außerdem käme ich vermutlich frierend und mit baumelndem Schniedel ums Leben, weil ich beim Testen der Raumsicherheit in kürzester Zeit alle meine Anziehsachen in die Cubes geschmissen hätte. Ja, ein wahrlich grauenhafter Ort, in dem ich nicht landen möchte.

Das Labyrinth aus Hellbound – Hellraiser II (1988)

Man sollte auch wirklich schlauer sein, als an witzig aussehenden Spielwürfeln rumzufummeln. Denn wenn die freundlichen Cenobiten vorbei schauen und das Spielkind mit Ketten in die Hölle schleifen ist der Spaß erst mal vorbei. Oder er fängt erst richtig an, abhängig von euren Vorlieben. Denn das vom Dämon Leviathan beherrschte Labyrinth ist eine böse Dimension unendlicher Pein und Lust. Gerade diese Dualität finde ich besonders perfide, denn sie legt nahe, dass der Schmerz nie zu eintönig wird und man ihn immer wieder ganz neu zu „schätzen“ lernt. Grauenvoll. Ich kann doch noch nicht mal ein Pflaster abziehen, ohne wie ein kleines Mädchen zu heulen! Das ist echt kein Ort für mich.

Die U-Bahn-Station in Matrix Revolutions (2003)

Schon viele Philosophen der Menschheitsgeschichte haben beteuert, dass sie die Qualen der Hölle der Langeweile des Himmels immer vorziehen würden. Doch was ist, wenn man in einem Nirgendwo dazwischen gefangen ist? Ich stelle es mir schon ziemlich grausam vor wie Neo in der unendlichen Schleife einer U-Bahn-Station gefangen zu sein. Man kann nicht verhungern, nicht altern, nicht ersticken. Es ist ein „Raum“, jenseits von Zeit und Raum. Ach warte, Wahnsinn dürfte noch drin sein. Na dann ist es ja doch nicht so langweilig, wie ich dachte.

Über Thilo (1200 Artikel)
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