Drachen in Film und Fernsehen
Ich liebe einfach Drachen. Entweder, weil ich nach dem chinesischen Horoskop Drache bin und sich mein Innerstes nach intimem Kuschelsex mit den Schuppenhäutern verzehrt oder einfach nur weil ich Vollblut-Nerd bin.
Dementsprechend gelangweilt bis verärgert bin ich von den Drachen, die bisher einen Auftritt in Film und Fernsehen hatten. Kurzes Brainstorming, was sich so an Fantasy-Schrott mit Drachen in meinem Hirn tummelt (in keiner bestimmten Reihenfolge und Zeichentrickdrachen wie in „Drachenzähmen leicht gemacht/Shrek/Mulan etc.“ zählen nicht):
Der Drachentöter: 80er Jahre Spezialeffekte. Für die Zeit eigentlich gut gemacht, aber leider habe ich den Film erst gesehen, als auch schon Dragonheart im Kino lief…
Dragonheart: In meiner Erinnerung der erste akzeptable Drache auf Kinoleinwand. Rückblickend aber zu „goofy“ mit seinen Allüren, die aus einem albernen Comic stammen könnten.
Die Unendliche Geschichte: Fuchur hat mich eher an eine weiße, fliegende Fellhandtasche von Armani erinnert.
Die Herrschaft des Feuers: Der Film war echt ultragrottig. Drachen, die in meiner Fantasie intelligente und magische Wesen sind, als hirnlose, fliegende Flammenwerfer darzustellen geht einfach nicht klar.
Eragon: Der Drache war gut animiert, keine Frage, aber dieser schuppen- und fleischgewordene, weibliche Masturbationstraum des pubertierenden und schutzbedürftigen Christopher Paolini war mir insgesamt dann doch zu gay.
Herr der Ringe: Zählen die „Fell Beasts“ der Ringgeister als Drachen?
Dungeons & Dragons: Unterirdisch animierte rote und goldene Drachen, die sich gegenseitig mit Feuer verletzen können? Hallooooo, Mr. Solomon, sagten sie nicht, sie hätten mal D&D gespielt? Die Drachen in dieser verfilmten Machtfantasie eines schlechten Ex-Spielleiters waren echt kacke.
Dungeons & Dragons 2: Der Eisdrache war geringfügig besser, wie auch der ganze Film.
Harry Potter und der Feuerkelch: So ungern ich es zugebe, aber der ausgewachsene Hornschwanz (?) in diesem Kinderfilm mit geilen Spezialeffekten war echt gelungen.
Der Ring der Nibelungen: Ich war angenehm überrascht von dieser Fernsehproduktion mit Benno Fürmann als Siegfried und der leckeren, blonden Kristanna Loken als Brunhilde. Auch wenn „Brunhilde“ wohl impliziert, dass sie „brünett“ war. Der Drache war hier jedoch eher eine Art Lindwurm ohne Flügel. Er war zwar nicht atemberaubend animiert, doch der Kampf als solcher mit Siegfrieds anschließendem Bad im Blut hat dafür entschädigt.
Mehr trashige Perlen, die ich mir gerade ergoogelt, aber noch nicht gesehen habe:
Hab ich noch Filme vergessen?
Demnächst werden wohl auch in den folgenden Filmen Drachen zu sehen sein (meine derzeitige Wuschigkeit 90%):
Und zu allem Überfluss soll es bald eine Fantasy Version von Moby Dick geben, “Dragon Age“, in der ein durchgeknallter Danny Glover einen weißen Drachen jagt, der seine Familie getötet hat. Nach Genuss dieses Trailers bin ich überzeugt einen handfesten Trashfilm vor mir zu haben, mit dem Potential zum lustigen Bierabend mit Freunden.