Dune 2 ist eine würdige und prächtige Fortsetzung

© Warner Bros. Pictures

9 von 10 Sandwurm-Surfbrettern

Nach einer gefühlten Ewigkeit hat endlich ein feuriger Scirocco den zweiten Teil von Dune in die Kinos geweht!

Natürlich bin ich sofort in mein “Surf Arrakis”-T-Shirt geschlüpft und habe mich auf den Wüstenplaneten entführen lassen. Was mich dort, neben einer gigantischen Düne von Popcorn, die ich langsam in meinen gierigen Sarlacc-Schlund haben rutschen lassen, erwartete, erfahrt ihr in dieser Review.

Wow… was für eine Ankündigung dafür, dass es eigentlich kaum etwas zu sagen gibt.

Denn letztlich ist Dune Teil 2 genau das, was wir alle händeringend erwartet hatten: Die perfekte Fortführung des genialen ersten Teils.

Wieder schafft es Denis Villeneuve die perfekte Illusion zu erzeugen: Wenn der Wind zwischen den Dünen flüstert, die Hitze den Horizont zum Flimmern bringt und der Sand vom Rücken der gigantischen Würmer rieselt, dann glaube ich wirklich vor Ort zu sein – dann bin ich auf Dune.

Visueller Bombast, brillantes Sounddesign und die treibende Musik vom guten alten Hans Zimmer bieten die perfekte Bühne für die ebenso perfekten Performances aller Darsteller.

Da bleibt wirklich kaum Manövrierraum für Kritik. Selbst die manchmal etwas langatmigen Szenen in der massiven Spieldauer von fast drei Stunden fühlen sich nie langweilig an. Zu befriedigend ist das Erlebnis komplett in der Welt von Frank Herbert abgetaucht zu sein.

© Warner Bros. Pictures

Wie wunderschön und erhaben dieser Edel-Science Fiction-Film ist, kann wirklich nicht genug betont werden. Wie schon im ersten Teil wird der Zuschauer mit Bildern verwöhnt, die so künstlerisch und andersweltlich sind, dass man sich manchmal auf einem Drogentrip wähnt. Wie sich die schwarzweiße Welt der Harkonnen morbide und Mausoleums-artig kontrastiert an der sonnigen Welt der Fremen mit ihren blau leuchtenden Augen ist einfach ein Hochgenuss.

Apropos Drogentrip.

Wie im ersten Teil, liebe ich auch hier die Darstellung der Spiritualität, die Frank Herbert so wichtig war. Und auch die Pervertierung durch Menschen über Religion: Wie die Bewusstseinserweiterung durch Spice, gefiltert durch das duale Denksystem des Menschen, in Mut und Hoffnung auf der einen Seite, aber auch Fanatismus und blinden Gehorsam auf der anderen Seite aufgespalten wird.

Hier wird wieder nicht jeder Kinobesucher dasselbe für sich mit nach Hause nehmen. Aber das ist ja auch ok so. Erst wenn der Schüler bereit ist, erscheint der Lehrer…

Selbst wenn Kinobesucher mit Philosophie und Spiritualität so gar nichts am Hut haben, können sie sich immer noch an der unterhaltsamen Action und dem auf die Sinne trommelnden Spektakel erfreuen, das die Macher mit Dune 2 abgeliefert haben.

Einziger Wermutstropfen: Herr Villeneuve soll gesagt haben, dass er keine Eile verspürt sich dem dritten und finalen Teil der Dune-Kinofilme zu widmen. Also werden wir vermutlich wieder ewig warten und unsere Daumen wund drehen müssen.

Shai-Hulud verschlinge unsere Langweile!

Über Thilo (1200 Artikel)
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