Filmkritik: Deadpool – Der wandelnde Tumor macht Spaß
9 von 10 sexgeilen Avocados
Eigentlich wollte ich gestern Abend, unmittelbar nach dem Film, noch die Review zu Deadpool schreiben. Doch dann habe ich mich doch lieber zu ausufernden Gewaltfantasien in den Schlaf onaniert. Denn, heilige Guacamole, muss man diesen Film erst mal verarbeiten!
Deadpool: Klar, wenn man so ein weiches Ei ist wie Du. Aber den Part mit dem Onanieren verstehe ich.
Alter, raus aus meinem Artikel! Also, ich werde im Folgenden eigentlich kaum auf den Inhalt des Films eingehen, um nichts zu spoilern, doch so viel sei schon mal verraten: Deadpool ist so ekelhaft, untenrum, infantil, pervers, brutal und schwarzhumorig, dass ich mich unanständig gut unterhalten fühlte. Es ist, als hätte jemand mein Gehirn zusammen mit Koks in einen Mixer geschmissen und aus der entstandenen Masse diesen Film geformt.
Deadpool: Deine Mutter ist ekelhaft und pervers.
Seufz. Ich schreib einfach mal weiter. Eigentlich sind wir ja alle mittlerweile ein wenig übersättigt von Marvel Filmen, da die Spezialeffekte und die Superheldenkämpfe wirklich nichts Besonderes mehr sind. Doch ähnlich wie Guardians of the Galaxy kann Deadpool durch seine Andersartigkeit überzeugen und sich wohltuend witzig und brutal vom Rest der Superheldenfilme absetzen. So verwundert es auch nicht sonderlich, dass die Rekrutierungsversuche der beiden X-Men, Colossus und Negasonic Teenage Warhead (ich schwöre die heißt so), im Film immer wieder fehlschlagen.
Apropos, vorwitziger und neunmalkluger Deadpool: Wie auch in den Comics hat Deadpool „die vierte Wand“ durchbrochen und ist sich seiner Rolle als Comicfigur im Film bewusst. Eine gute Portion des Humors von Deadpool baut auf eben dieser Tatsache auf. Eigentlich unterhält sich Deadpool ständig mit dem Kinopublikum und geht auf deren unausgesprochenen Einwände ein. Das wurde mir nie langweilig und wurde an einigen Stellen sogar clever eingesetzt, um Unzulänglichkeiten des Films zu überspielen. Well done Tim Miller und Ryan Reynolds.
Mein einziger Kritikpunkt an Deadpool ist witziger Weise, dass er irgendwann vorbei war, bzw. dass ich gerne noch mehr vom Merc With a Mouth gesehen hätte. Origin Story-typisch gab es ohnehin schon nur eine hauchdünne Story und auch auf die hätte ich gerne noch verzichtet, wenn ich dafür einfach noch mehr Blutfontänen-umschmeichelte Sprüche von Deadpool hätte sehen dürfen. Ich konnte mich einfach kaum satt sehen und hören.
Deadpool: Junge, haste Dich schon mal auf Gay Vibes testen lassen? Aber, ok, ich kann mich ja selbst an meinem Arsch in Leder nicht satt sehen.
Ich rede hier von Deinen Kampfkünsten und Deiner Rolle als Dauerfeuer-Spruchkanone, Mr. Wilson. Muss ich Dich daran erinnern, dass Du unter dem Leder atmendes Tumorgewebe bist?
Deadpool: Weißt Du, wer gleich nur noch „Gewebe“ ist?
Ähm… ok, komme ich mal zum Fazit. Ich habe Deadpool, der sicherlich KEIN Film für die ganze Familie ist, sehr genossen und kann es kaum abwarten ihn nochmal zu sehen. Die englische Originalfassung war ein großer Spaß, ich kann hier natürlich nichts über die deutsche Synchronisation sagen. Doch ich glaube ihr solltet euch keinen Illusionen hingeben, dass bei dieser Spruchdichte bei der Übersetzung einige Witze auf der Strecke bleiben werden.
Noch ein gedanke zum Schluss: Ehemaliger MMA Star, Gina Carano, die den weiblichen Fiesling “Angel Dust” spielt, scheint ziemlich aus dem Leim gegangen zu sein, oder kam mir das nur so vor? Allerdings scheint sich ihre Vermoppelung auch auf die richtigen Körperstellen ausgewirkt zu haben. Colossus schien von ihren frei gelegten Hupen zumindest nicht wenig beeindruckt zu sein.
Freigelegte Hupen? Ja, so eine Art von Film ist Deadpool, für alle, die es immer noch nicht geschnallt haben.