Filmkritik: Oblivion – Besser gut geklaut als schlecht neu
7 von 10 Killerdronen
“Oblivion” heißt der neue Science Fiction-Streifen von “Tron: Legacy”-Regisseur Joseph Kosinski. Wer Tron gesehen hat weiß, dass das in erster Linie eine herausragende Optik bedeutet. Und genau deswegen kann ich auch nur zu einem Kinobesuch raten. Wenn Militär-Techniker Jack Harper, alias Tom Cruise, mit seinem Libellen-Raumschiff durch Canyons und Täler der zerstörten Erde fliegt, ist das immer wieder ein optischer Orgasmus. Dystopie-Fans und Endzeit-Fanatiker werden in einem fort frohlocken und jauchzen beim Anblick gestrandeter Schiffe und seltsam pittoresker Schutt-Wüsten.
Doch warum ist alles verwüstet? Gleich zu Beginn des Films werden wir gebrieft, dass Aliens den Mond kaputt gemacht haben, damit die Erde von Naturkatastrophen heimgesucht wird. Die restlichen Menschen konnten die daraufhin einfallenden Invasoren allerdings mit Atomschlägen wieder vertreiben. 60 Jahre später (2077 oder so) geben Tom Cruise und Andrea Riseborough 2 glaubwürdige Techniker, die auf der verstrahlten Erde den „Müll“ aufräumen müssen und dann auf den Saturn-Mond „Titan“ nachkommen dürfen.
Aber ich will jetzt hier auch gar kein ausuferndes Review schreiben. Bei einem Film, der „Oblivion“ (Vergessen) heißt, also mit der Tatsache spielt, dass sich nicht alle anwesenden Akteure an alles erinnern können, und damit auf der Grundlage von Mystery aufbaut, könnte ich nur unnötig spoilern.
Der Film ist einfach sehr unterhaltsames und durchgestyltes Actionkino mit tollen Effekten und passablen Schauspielern. An einigen Ecken vielleicht etwas zu glatt und zu wenig innovativ. Denn man wird das Gefühl nicht los in inhaltlicher Sicht neu zusammen gestrickte Versatzstücke vergangener Science Fiction-Filme vorgesetzt zu bekommen. Hier sollte niemand einen „Gänsehaut-Aha-Effekt“ wie bei Matrix erwarten. Mich hat Oblivion in erster Linie an einen nicht langweiligen *PIEP* (Spoiler, anklicken auf eigene Gefahr!) erinnert und gerade am Ende auch an *PIEP* (again: Spoiler!). Ich könnte jetzt mindestens noch 4-5 weitere Blockbuster des Genres nennen, welche euch beim Anblick bestimmter Szenen von Oblivion sofort auf der Zunge liegen werden…
Trotz allem ist der Film sehenswert – durch die vielen grandiosen Flugszenen und Landschafts-Totalen besonders in optischer Hinsicht – und solides Unterhaltungskino. Und auch wenn am Ende kein Kulturschock in den Gliedern steckt wie nach Matrix, so möchte man zumindest auch ein Apartment in den Wolken mit Glasboden-Infinity-Pool und eine Taxi-Libelle haben.