Lebenszeichen aus Neuseeland Nr.4 – Schwefelgestank, Hobbits und Traumstrände
Kia Ora!
Wir befinden uns in der letzten Urlaubswoche und sind nun bereits einmal quer durch die Nordinsel gefahren. Aus “Windy City” Wellington ging es Richtung Mount Doom, wo wir eigentlich im Tongariro National Park eine Gebirgswanderung mit apokalyptischer Landschaft und Kraterseen machen wollten. Leider hat uns jedoch penetranter Dauerregen dazu genötigt weiternach Norden zu fahren und statt dessen im vulkanisch aktiven Gebiet von Roturua rum zu stiefeln.
Ich hab jetzt noch den Gestank in der Nase. Aber man gewöhnt sich recht schnell daran, besonders, weil die Schönheit der exotischen Landschaft darüber hinweg tröstet. Neben kochenden Seen mit Schwefelablagerungen am Rand (Siehe oben) und blubbernden Gruben mit heißem Schlamm gibt es Geysire …
… seltsam farbige Tümpel …
… und jede Menge Rauchsäulen zu bewundern. Die Einwohner der Siedlungen in Roturua haben sich scheinbar daran gewöhnt, dass es den ganzen Tag nach faulen Eiern stinkt und das Gebüsch vor ihrem Fenster qualmt. Allerdings stehen auch überallWarnschilder rum, dass man sich an den vielen natürlichen “Steam Vents” nicht verbrühen soll. Also ich sag mal, ein Besuchin Hell City war unterhaltsam, aber leben möchte ich da nicht unbedingt.
Aus dem nach Schwefel stinkenden “Thermal Wonderland” von Roturua sind wir dann endlich nach Matamata – oder wie es dieEinheimischen jetzt stolz nennen – nach Hobbiton gefahren. Die zweistündige Begehung des Original Film Sets war so genial,dass ich ihr später noch einen eigenen Post widmen werde, wo dann auch die ca. 30 weiteren Fotos Platz finden.
Von Matamata gings dann weiter hoch zur Coromandel Halbinsel, wo wir gleich ein paar Tage versackt sind. Dank malerischer Küsten …
… und genialer Strände …
konnten wir uns kaum noch von der Region trennen. Definitiv eins der Highlights der Nordinsel. Besonders “Cathedral Cove” wird auf ewig mein Lieblingsstrand auf dieser Welt bleiben, bis er vielleicht mal von einem anderen abgelöst wird.
Das ist jedoch nicht so einfach, denn eine riesige, erhabene Höhle verbindet 2 perfekte weiße Sandstrände. Das Wasser ist kristallklar und der Sand wie Puder. An einer Felswand plätschert ein kleiner Wasserfall auf den Strand, wo man erst mal duschen kann. Außerdem ist die Felswand mit riesigen, alten Bäumen gesäumt, deren knorrige Äste über den Strand ragen und Schatten bieten. Das Wasser hat zwar leider nicht Badewannen-Temperatur wie in Thailand, ist dafür aber erfrischend und nahezu frei von Felsen und Algen. Scheinbar war Miss Wiki so unverfroren mich bei meinem mutigen Kampf mit den Naturgewalten abzulichten …
KOMMT HER IHR WELLEN, NICHTS KANN MEINE TITANISCHE …
.. ARGL!
Naja, aber wenns am schönsten ist, soll man ja bekanntlich aufhören, deshalb sind wir mittlerweile nach Orkland … äh Auckland weiter geroadtripped.
Mein erster Eindruck: Wow, gibt’s hier viele Asiaten! Ich glaube in Auckland gibt es 40% Asiaten, was besonders an den vielen Einwanderern aus Polynesien liegt. Hat den köstlichen Nebeneffekt, dass es an jeder Ecke günstiges und GEILES Sushi gibt. Besseres hab ich nie gegessen. Und diese Variationen! Und der Kaffee hier! Überhaupt in ganz Neuseeland. Da bilden sich die Bohnen-verrückten Kiwis wohl auch einiges drauf ein. Da kann noch nicht mal italienischer Kaffee mithalten. Und wer Kenner ist weiß: Das heißt schon einiges.
Auckland liegt ja genau zwischen der Tasmanischen See und dem Pazifik und ist deutlich größer als alles anderen Städte Neuseelands. Hier durften wir sogar schon vierspurige Autobahnen befahren. Ungewohnt, wenn man sonst nur durch Wellblechhütten- und Holzhaus-Dörfer fährt, die häufig an den wilden Westen erinnern. Und passend dazu, sowie zum tragischen Tod von Paul Walker in seinem Porsche GT, von dem ich heute erfuhr, fand ich auf unserem Campingplatz gerade dieses Game … WTF:
Morgen geht’s dann weiter in den nördlichsten Teil der Nordinsel zu den uralten Riesen-Kauri-Bäumen. Dann wieder zurück nach Auckland, um wieder die zweitägige Mammutreise zurück nach DE anzutreten. Tja, und damit wäre dann die bisher krasseste Reise meines Lebens zu Ende. Doch noch genieße ich die letzten romantischen Abende am Strand:
Yep, da im Van auf der Rückbank sitze ich gerade und tippe diesen Post hier. Mein nächster Beitrag wird dann schon wieder auf heimischem Computer getippt. Die Netbook-Funzel hier ist aber auch wirklich nur eine Notlösung. Und das nur manchmal funzende mobile Netz auch. Naja … zu Hause gibt’s dann noch ein Fazit und das Hobbitdorf-Special. CU GUYS!