Medieval Engineers – Das Universum hat mich erhört

Medieval Engineers

Niemand muss als Kind seinen kompletten Heimatort im Kinderzimmer aus Lego nachgebaut haben, um als Mann eine tief sitzende Faszination beim „Bau von Dingen“ zu verspüren. Ich vermute stark, dass dieser Drang eine Unterkunft zu bauen, in der ein Weibchen im Trockenen befruchtet werden kann, selbst wenn es draußen stürmt und regnet, durch die Evolution des Menschen tief im Mann verwurzelt ist.

Das ist vermutlich auch der Grund, warum ich als Kind andauernd aus Stühlen, umgedrehten Regenschirmen und Decken eine Höhle bauen und mich darin vor meinen Eltern – in meiner Fantasie auch „die Riesen“ – verstecken musste. Später dann, als mich die digitale Welt bereits fest im Griff hatte, kam ich nicht umhin im Level Editor von Duke Nukem 3D meine Schule nachzubauen, jedoch nicht ohne aus der Aula ein Schwimmbad zu machen und eine U-Bahn im Klassenzimmer halten zu lassen.

Und wenn ich dieser Tage auf meine jüngere Minecraft-Karriere zurück blicke, dann wollte ich da immer nur eins: Eine große Burg bauen, in der ich sicher war vor den blöden Creepern. Mit meinem lieben Freund und Minecraft-Profi Karsten hatte ich zuletzt eine Castle Grayskull-artige Schädel-Burg gebaut, aus dessen Maul sich ein Lavastrom in die Tiefe ergoss. Episch.

Vor nur wenigen Tagen erzählte ich bei einer Autofahrt der vermutlich dadurch sehr gelangweilten Miss Wiki, dass ich mir ein Programm oder ein Spiel wünschen würde, bei dem ich einfach nur eine große mittelalterliche Burg bauen und dann durchlaufen kann. Während ich das sagte, blickte ich sehnsüchtig und gedankenverloren zum Himmel empor und stellte mir vor, wie das aussehen könnte. Und wie ich heute entdecken durfte, hat das Universum meinen frommen Wunsch vernommen und mit dem neuen Game Medieval Engineers beantwortet.

Das Sandbox Game ist von Keen Software House, die auch schon für Space Engineers verantwortlich zeichnen. Den Basteltrieb im Weltall auszuleben reizt mich jedoch interessanter Weise weniger. Vermutlich, weil ich da keine Folterkammern bauen und mit romantischem Fackellicht ausleuchten kann. Ich bin eben doch einen Zacken mehr Fantasy-Mittelalter-Nerd als Scifi-Nerd. Ähnlich wie in Minecraft wird es auch in Medieval Engineers einen „normalen“ Survival-Modus und einen freien Kreativmodus mit Unsterblichkeit und unlimitierten Ressourcen geben. (siehe alle Features auf der offiziellen Seite)

Schaut euch einfach mal den Trailer an!

Also mein kindlicher Bau-Trieb ist geweckt und es kribbelt mir in den Fingern mir einen Early Access auf Steam zu besorgen. Ich hoffe nur, dass der Suvival-Modus nicht nur aus feindlichn Burgenbauern besteht, die dem Spieler seine Bleibe mit einem Katapult zerlöchern, nur weil er vielleicht den längeren Turm hat. Denn auf die Physik beim Einschlag der Geschosse in der Burg scheinen die Macher ja sehr stolz zu sein.

Trotzdem, mein Hammer ist bereit!

Medieval Engineers burgtor

Über Thilo (1213 Artikel)
Hi, ich bin der Gründer dieses bekloppten Blogs. Außerdem Realitätsflüchter, Romantiker, Rollenspieler, Gamer, Fantasynerd, Kneipenphilosoph und hochstufiger Spinner. Manchmal jogge oder schwimme ich, doch meistens trinke ich Bier.