Meine Top 5 Monster des Alltags mit Phantomzeichnungen!

sout park wichtel

Monster sind aus der Populärkultur heutzutage nicht mehr wegzudenken. Haarige Werwölfe, blutrünstige Vampire oder heulende Geister sind in jeglicher Form Kassenschlager. Kein Wunder, denn Monster haben eine lange Tradition. Schon vor hunderten von Jahren haben die Menschen ihre Ängste in personifizierte Schrecken projiziert. Riesen, Hexen und Dämonen haben durch Urängste und Aberglauben eine Gestalt bekommen, mit der sie noch heute durch Romane und Filme geistern. Dieser Tage können uns Monster jedoch nicht mehr wirklich in Schrecken versetzen, da wir uns ihrer eingebildeten Natur natürlich bewusst sind.

Im Gegenteil, manchmal sind sie sogar fast niedlich. Wenn der „Gilb“ die Gardinen gelb macht (kennt den noch einer?), Kariesmonster von der Zahnbürste verscheucht werden oder der kleine Hunger kommt und verlangt, dass man Milchreis isst, dann versetzt dies wohl niemanden in Angst und Schrecken. Monster sind einfach immer und allgegenwärtig, weil sie als Hirngespinste und personifizierte Befürchtungen der Menschen einfach zum Leben dazu gehören. Im Folgenden möchte ich mal die Top 5 Monster auflisten, die mich schon sehr lange fast jeden Tag heimsuchen.

Der Sockenfresser

sockenfresserKennt ihr das auch? Ihr steht vor dem Wäscheständer und fragt euch wo die zweite Anti-Rutsch-Socke mit Gummisohle abgeblieben ist. Ein anderes Paar Socken anzuziehen kommt nicht in Frage, denn dann würde man ja wieder auf der glatten Holztreppe erst aus- und dann auf dem Arsch bis ganz unten rutschen. Und das pocht und piekt dann wieder tagelang… Nein, kennt ihr nicht? Aber Socken kommen doch verdächtig häufig beim Waschen abhanden, oder? Ich kann da nur eine böse Intelligenz dahinter vermuten. Das muss das sagenumwobene Monster namens „Sockenfresser“ sein. Und die gibt es laut meinem Handbuch über die „Monster des Alltags von Dr. Van Hülsing“ in weiblich und in männlich. Dank einer mysteriösen Anatomie kann das Weibchen nur linke Socken verdauen und das Männchen nur rechte. Darum fehlen auch nie ganze Socken-Paare. Beschissen ist das! Leider lassen sich die Viecher nicht fangen, weil sie in Gegenwart von Menschen automatisch in eine Paralleldimension verschwinden: Die Socken-Elementarebene. Da gibt es nur Socken-Berge und dazwischen Weichspüler-Flüsse, in denen die kleinen Sockenfresser-Kinder baden und spielen. Aber sobald ihr die Waschküche verlasst, erscheinen Sie, stoppen das Waschprogramm, essen eine linke oder rechte Socke (selten bei großem Hunger auch 2 einer Sorte) und machen die Waschmaschine wieder an. Denn im Grunde wollen sie, anders als Polter- und andere Quälgeister, niemanden ernstlich schädigen, sondern nur ihren Hunger stillen. Da könnte man ja eigentlich fast Verständnis zeigen, aber bei meinen Anti-Rutsch-Socken hört der Spaß einfach auf!

Wichtel, die die Kleidung enger nähen

arschloch wichtelDas sind auch gnadenlose, kleine Arschlöcher kann ich euch sagen! Kurz vor der Hochzeit eines Freundes passt ein Anzug nicht mehr, Lieblings-T-Shirts liegen plötzlich so eng an wie die Pelle um die Wurst oder der Hinter will nicht mehr in die Hose. An all diesen unschönen Ereignissen scheinen die fiesen Wichtel ihre helle Freude zu haben, denn warum würden sie sonst über Nacht die Kleidung enger nähen? Bei South Park klauen die Wichtel immer nur Unterwäsche; damit könnte ich ja noch leben. Weg ist weg. Aber der beschämende Anblick, wenn plötzlich unter dem viel zu engen Kleidungsstück Fettpolster sichtbar werden, ist echt die Höhe! Wenn ihr die infernale Nähkunst der Wichtel traurig vor dem Spiegel begutachtet, müsst ihr mal genau hinhören. Manchmal ertönt dann aus irgendeiner Ecke des Raums ein leises, aber hämisches Kichern. Dann Fäuste schwingend in die Richtung zu rennen bringt nur leider nichts, weil die kleinen Plagegeister sich jederzeit nach Wichtelhausen zurück teleportieren können. Ich hab nur einmal einen gefangen und verprügelt! Ach ne, Moment, das war ein kleinwüchsiger Freund in der Grundschule. Tschuldigung, das hab ich jetzt verwechselt…

Der Schweinehund

schweinehundSeufz. Ja, wer kennt ihn nicht, den „inneren Schweinehund“? Dieser Plagegeist, der uns davon abhält wichtige Aufgaben zu erledigen oder neue Wege zu erkunden, ergreift von uns allen hin und wieder Besitz… von einigen häufiger als von anderen. „Die Macht ist stark bei den geistig Schwachen“, könnte ich jetzt sagen, und mir damit ins eigene, faule Fleisch schneiden. Doch warum ist das so? Ich möchte nun eure Dunkelheit des Unwissens mit der Fackel des Wissens von Peter Binsfeld erleuchten. Dieser hat 1589 den 7 Todsünden jeweils einen Dämon zugeordnet, der die Menschen auf Grundlage der von ihm verkörperten Sünde verführt. Demnach ist die personifizierte Trägheit der Dämon Belphegor, der hin und wieder daran Gefallen findet von uns Besitz zu ergreifen, damit er mit dem Auto zum Briefkasten fahren kann. Wir sind alle also vollkommen schuldlos! Alles was Faulheit demnach aussagt ist ein verpatzter Willenskraft-Rettungswurf gegen Belphegors Charme. Belphegor wollte übrigens nicht, dass ich diesen langen Artikel schreibe, während noch Bier im Kühlschrank und noch nicht geschaute Serien auf der Festplatte sind. Aber manchmal schaffe ich ja auch meinen Rettungswurf.

Der Schalk

schalkDieser wohnt bevorzugt im Nacken einer Person. Da er wieselflink ist und sich unsichtbar machen kann, lässt er sich jedoch weder greifen, noch im Spiegel betrachten. Dennoch wissen Leute, die von diesem Plagegeist befallen sind ganz sicher, dass er da ist. Denn meist, wenn es total unpassend ist und eigentlich Benimm und Seriosität gefragt wären, dann flüstert er seinem Wirt alberne Sachen ins Ohr, die dieser dann in Rat oder Tat umsetzen muss. In schlimmen Fällen kann es sogar vorkommen, dass der Schalk im Nacken eine Person beispielsweise dazu veranlasst die Stille einer Beerdigung mit dem Wort „Penis“ aufzulockern. Die bösen Blicke und die betretene Stille im Anschluss sind kaum zu ertragen. Doch es ist auf wenig Verständnis zu hoffen, wenn man versucht die Schuld auf den garstigen Schabernack-Teufel im Nacken zu schieben. Häufig wird dann nur gefragt: „Was hat Dich denn da geritten?“ Aber solche Leute glauben eben nicht an die Furien, Poltergeister oder den furchtbaren Schalk, der sich von peinlichen Situationen und Gelächter ernährt.

Das Monster im Schrank oder unter dem Bett

monster unterm bettOk, diese Art von Unholden hat eher in meiner Kindheit eine Rolle gespielt. Mit den unverdorbenen Augen eines Kindes ist die Welt noch voller Zauber und Mystik. Kinder sind deshalb auf ganz natürliche Weise romantische Wesen und können „in einem Sandkorn eine ganze Welt sehen“. Ich liebe dieses Zitat von William Blake aus seinem gleichnamigen, romantischen Gedicht:

To see a world in a grain of sand
And a heaven in a wild flower,
Hold infinity in the palm of your hand
and eternity in an hour.

Doch diese romantische Sicht auf die Dinge im frühen Kindesalter hat leider auch eine Kehrseite (und in der Psychologie einen bestimmten Namen, glaube ich). Denn bei Einbruch der Nacht, wenn die Schatten länger werden und Kerzen tanzende Dämonen an die Wände malen, dann läuft die Vorstellungskraft eines Kindes zur Hochform auf. Ich weiß noch wie wir als Kinder fast in die Hose gemacht hätten, weil wir meinten durch das Schlüsselloch ein mystisches Licht zu sehen, welches den Weg zur rettenden Kloschüssel blockierte. Manchmal bildeten wir uns auch die Schatten von Gremlins oder anderen Unholden auf den Schränken oder hinter dem Vorhang zum Fenster ein, die sich dann aber nur als unglücklich vom Licht angestrahlte, vollkommen harmlose Objekte entpuppten. Aber genau aus dieser fruchtbaren Geisteshaltung heraus ist wahrscheinlich auch das Monster im Schrank oder unter dem Bett entstanden. Manchmal, wenn ich woanders übernachte, dann schaue ich immer noch heimlich unter das Bett. Dieser Tage allerdings eher, um Spinnen zu verjagen oder dort vergessene Pornohefte zu finden.

PS: Die jedem Monster beigefügte Phantomzeichnung habe ich höchstpersönlich unter Aufwendung meiner ganzen Zeichenkunst mit Kuli auf Papier geschaffen. Diese zeitlosen Meisterwerke dürfen wild kopiert und nach der “creative commons”-Lizenz weiter verwendet werden. Denn ich weiß ja, dass ihr euch dem Charme wahrer Kunst und meisterhaften Könnens nicht entziehen könnt, meine lieben Bots und Scraper.

Über Thilo (1211 Artikel)
Hi, ich bin der Gründer dieses bekloppten Blogs. Außerdem Realitätsflüchter, Romantiker, Rollenspieler, Gamer, Fantasynerd, Kneipenphilosoph und hochstufiger Spinner. Manchmal jogge oder schwimme ich, doch meistens trinke ich Bier.