Rollenspiel im täglichen Leben: Lachen, weinen, wer hätte das gedacht?

1998, The Truman Show

Als ich mich selbst zum Organisator für den Rollenspiel-Karneval zum Thema „Rollenspiel im täglichen Leben“ krönte, kam ich mir noch wie eine verdammt kreative, geile Wurst vor. Doch schon kurze Zeit später schwante mir Übles. Würden sich dafür wirklich viele Teilnehmer finden? Und dass bei so einem Karneval auch Spielmaterial rauskommen soll/kann, hatte ich sowieso total übersehen.

Umso überraschter war ich heute, als ich mich an die Auswertung der eingegangen Links machte. Nicht nur, dass da verdammt geile Beiträge entstanden sind, ich durfte auch einige sehr interessante neue Blogs kennen lernen, von denen ich viele in nächster Zeit mal intensiver kreuz und quer lesen muss. Ich habe allerdings nicht überall Kommentare hinterlassen, weil es einfach verdammt viel zu lesen war. Aber ich hoffe, meine Kommentare und Beschreibungen hier in der Übersicht stimmen euch gnädig.

Ich möchte mich auf jeden Fall bei allen Teilnehmern bedanken und kann doch ein durchweg positives Fazit ziehen. „Rollenspiel im täglichen Leben“ ist für mich ein voller Erfolg und gibt uns abseits der „üblichen Rollenspiel-Artikel“ teilweise grandiose Einblicke in „fantastisches alltägliches Leben.“ Danke dafür!

Hier ist meine Auswertung. Ich hoffe ich habe niemanden vergessen. Sonst bitte unten in die Kommentare schreien, dann ergänze ich es noch. Der Fairness halber habe ich übrigens nur vollwertige Artikel gelesen und verlinkt und niemanden aufgezählt, der den Karneval nur am Rande erwähnt und vielleicht mit zwei Sätzen abgehandelt hat.

Rollenspiel im täglichen Leben – die eingereichten Beiträge

Gloria von Nerd Gedanken hat gleich 2 wirklich famose Artikel fabriziert, die sehr spaßig zu lesen sind, weil man sich als RPG-Nerd natürlich hier und da (oder überall) wiederfindet. 😉

Was mich Rollenspiel gelehrt hat

Noch mehr als schönes Rollenspiel freut mich, wenn ich bemerke, dass die Rollenspieler hinter den Figuren Menschen sind, die einfach nur nett und hilfsbereit sind, die sich ihrerseits freuen, wenn man ihnen hilft oder etwas entsprechendes zurückgibt. Ab dann entsteht eine Gemeinschaft, und Teil einer solchen sein zu dürfen ist eine echte Bereicherung. Zum Artikel.

10 Fun Facts über mein Leben als Rollenspieler

Mach es wie ein echter Rollenspieler – würfle es aus! Das ist mein Standardspruch, wenn mir jemand aus dem Freundeskreis zwei gleich verlockende Alternativen oder eine schwierige Entscheidung präsentiert, bei der er oder sie nicht weiterkommt: Zum Artikel.


Vielen Dank auch für den wirklich schönen Beitrag von Autor Ralf „Sandfuchs“ von Sandkastenspiele, der mich fast zu Tränen rührte, weil er so wunderbar sentimental verfasst ist und sehr meiner eigenen Lebenssituation entspricht. Seine philosophische Botschaft, wie ein Leben authentisch zu leben ist, kann ich nur aus vollem Herzen unterstreichen.

“Hey, noch einmal rollenspielen, um der alten Zeiten willen?” Warum nicht einen Abend mal Würfel werfen und Drachen erschlagen? So viel Zeit hast du. Denn der Funke ist noch immer in dir, wartet nur darauf, wieder angefeuert zu werden, sich zur Flamme zu entwickeln, zur Feuersbrunst! Zum Artikel.


Da ich, was Schicksale von Mitmenschen angeht, recht nah am Wasser gebaut und (leider) sehr empathisch bin, hat mich der Artikel von Würfelheld André tatsächlich zu ein paar Tränen gerührt. Nicht aus Mitleid natürlich. Mit jemandem „mitzuleiden“ hat noch nie jemandem geholfen. Tränen fließen bei mir nur aus einem heroischen Pathos-Gefühl heraus, was mich immer dann überfällt, wenn jemand scheinbar heldenhaft, ohne jeden Tag den Kosmos zu verfluchen (wie ich es tun würde), sein unfaires Schicksal einfach akzeptiert und das Beste daraus macht. Trotz einer Sehkraft von mittlerweile unter 5% nimmt Andre schon immer an allem Teil, was Rollenspiel zu bieten hat, bis hin zu Conventions. Ich bin gerade von einer tiefen Dankbarkeit für etwas erfüllt, was man, wie so vieles andere auch, bei normaler Funktion als Selbstverständlichkeit betrachtet. Und gleichzeitig macht es mir mal wieder bewusst, dass die besten Filme, glücklicher Weise, immer noch vor dem geistigen Auge ablaufen und für normale Augen unsichtbar sind. Lest unbedingt Andres unterhaltsamen Artikel über Microfish, Totholz-Liebe und die Fähigkeit zu extrem dunklem Humor. Zum Artikel.


Johann von D6ideas spricht über „Alltagsinspiration“ und darüber wie Gegenstände des täglichen Lebens im Rollenspiel Verwendung finden können. Sein eigentlicher Artikel ist eher ein Meckern, dass ihm das Thema nicht sonderlich liegt 😉 Klickt daher auch mal auf seinen verlinkten Artikel der Archetypen. Zum Artikel.

In einem zweiten Beitrag hat Johann nochmal die Archive von D6ideas durchwühlt und noch ein paar interessante Einträge gefunden, die zum Karneval passen. Hier fand ich den Artikel „Von hier nach dort“ ganz interessant, weil er mit der Vermischung von realer und Traumwelt (?) spielt. Zum Artikel.


Dominik vom Blog Engors Dereblick steuert seinen Artikel „Magische Life Hacks“ bei, eine Top5-Liste von DSA-Zaubersprüchen für Alltagssituationen.

Wer allerdings häufiger auf den Service der Deutschen Bahn angewiesen ist, wäre sicherlich froh, einfach einen kurzen Zauberspruch aufsagen zu müssen, anstatt schier endlos darauf warten zu müssen, bis der heiß erwartete Zug endlich den zugigen Bahnhof erreicht. Zum Artikel.


Oracle von Tilting my World gibt uns mit seinem Artikel „Vampire im wirklichen Leben“ einen kleinen Einblick in die Münsteraner Vampire Live Domäne „Chronik Schattenspiel“.

Eine der grundlegend wichtigsten Überlebensregeln ist die Maskerade. Wer dagegen verstößt ist so schnell Tot, dass er nicht mehr großartig „Kain“ schreien kann. Darauf aufbauend ist fürs Vampire Live die Nacht der Museen also eine unglaublich spannende Möglichkeit für eine sehr spezielle Übung in Maskerade: Die jeweiligen Spieler sehen sich dazu gezwungen, sich mit den jeweiligen Exentriken ihrer jeweiligen Charaktere innerhalb einer wirklichen, uneingeweihten Umgebung darzustellen. Zum Artikel.


Thorsten von thorsten-spielt-rollenspiel.de stellt uns Killer!, das LARP von Steve Jackson, vor.

Du läufst durch die Gegend und suchst die Zielperson, auf die die Spielleitung dich angesetzt hat. Und gleichzeitig pflegst du die beste Paranoia, weil die Spielleitung natürlich auch jemanden auf dich angesetzt hat. Zum Artikel.


Einen kurzen, aber für mich sehr aufschlussreichen und unterhaltsamen Beitrag liefert uns Greifenklaue mit seiner W12-Zufallstabelle für Dorfnamen, die zu englischem Mittelalter passen. Wer hätte gedacht, dass TV Serie Inspector Barnaby einen so reichen und wunderbar fantastisch klingenden Fundus zu bieten hat. Danke für diesen Beitrag, der sogar wirklich als Spielmaterial genutzt werden kann. 🙂 Zum Artikel.


Valerie, alias Black Oracle (nach ihrem selbst entwickelten Rollenspielsystem!), steuert einen sehr lesenswerten und nostalgischen Trip in ihre Kindheit bei. Bei Ihren Ausführungen zu „Sternenland“ musste ich ein wenig an Hohlbeins „Märchenmond“ denken 🙂 Ich bin mir sicher, Hohlbein hat bei Valerie geklaut. Ich fühle mich sehr an unser Spiel „mit fremden Leuten“ erinnert. Danke dafür! Ein hoch auf die kindliche Fantasie.

Jedenfalls sind wir dann erst nach Sternenland geflogen und sind am Sternenfluss (dem Steinplattenweg) gelandet. Unser Lager haben wir stets unter dem Apfelbaum mit den goldenen Äpfeln aufgeschlagen. Von dort ging es dann zu den anderen Spielgeräten, die den Honigfluss und den Kakaowasserfall darstellten sowie den Riesenlolli, der nie leer wurde (wir haben dann die Luft abgeleckt und erzählt, wie lecker das schmeckt 😀 ). Aber natürlich waren wir auch Helden. Im Norden Sternenlandes (beim Komposthaufen) war das Finsterland, wo ein böser Herrscher in einem Schloss lebte (ein Kirschbaum). Zum Artikel.


Tanja von clawdeenspielt.de hat einen schön bebilderten Beitrag über die mannigfaltige Inspiration geschrieben, welche die Festungsinsel Suomenlinna vor Helsinki fürs Rollenspiel liefern kann. Ob klassische Fantasy, Horror oder Urban Fantasy, Clawdeen hat ein feines, schwarz-romantisches Gespür für besondere Atmosphären.

Mag sein, dass es damals an der Jahreszeit lag, dass die Insel, die knapp 1 Million Besucher jährlich haben soll, weitgehend wie ausgestorben wirkte. Auf mich hatte das ein ganz besonderes Flair, irgendwo angesiedelt zwischen dem Schmucklosen und zumeist Tristen skandinavischer Krimis und einem dicken Gruselanstrich. Zum Artikel.


Onno von Belchions Sammelsurium hat für uns „Fünf niedersächsische Orte, die es auch in Rollenspielwelten geben könnte“. Hameln kannte ich ja noch, aber die Einhornhöhle im Harz ist schon kurios. Zum Artikel.


Christof von Runway 61 erzählt uns in seiner Shadowrun – Real Life Edition von drei SEHR unterhaltsamen Episoden aus seinem Leben, die auch seinen Shadowrun-Charakteren hätten passieren können. Meine Highlights: „15 Jahre jünger und der Schwanz 15cm länger!“ und die „Anal-Rektal“-Untersuchung der Kanadischen Einwanderungsbehörde. Zu geil, wenn die die Shadowrun-PDFs gefunden hätten. Oder auch nicht… Ich musste laut lachen! Danke! Außerdem: Straßensamurai Katalog (Herzchen-Emoticon)

In Wien, erzählt man sich, treffen sich der Strizzi (Zuhälter) und der Polizeipräsident, der Politiker und der Sandler (Penner) am Wüstelstand. Das galt auch für den Manfred. Neben SOKO Kitzbühel Kommisar Andreas Kiendl und Innenminister Günther Platter traf man dort den Fritz. Und der war ein Zwergen-Samurai wie er im Buche steht. Und zwar im legendären Straßensamurai Katalog auf Seite 103. Zum Artikel.


Stefan listet uns Symptome auf, die verraten, dass jemand sein Briefrollenspiel “Kalevala” zu viel spielt. Ich hatte jedoch leider noch keine Zeit mich einzulesen, worum es sich dabei handelt. Zum Artikel.

Über Thilo (1205 Artikel)
Hi, ich bin der Gründer dieses bekloppten Blogs. Außerdem Realitätsflüchter, Romantiker, Rollenspieler, Gamer, Fantasynerd, Kneipenphilosoph und hochstufiger Spinner. Manchmal jogge oder schwimme ich, doch meistens trinke ich Bier.