Solomon Kane Review: Düster, dreckig und verdammt blutig (Spoiler)
Ich muss gestehen, dass ich bisher Solomon Kane nur vom Namen her kannte und dass, obwohl ich mich als glühenden Conan, Robert E. Howard und Heroic Fantasy Fan allgemein bezeichnen würde. Insofern ist die milde Enttäuschung, die ich nach dem Film empfand, erklärbar. Ich hatte wohl etwas mehr High Fantasy unter donnernder Orchester-Untermalung und etwas weniger von all dem Dreck und Blut erwartet.
Ab hier: Spoileralarm:
Aber erstmal das Positive: James Purefoy gibt einen hervorragenden, dreitagebärtigen Schlapphutträger ab. Sein Gesicht verströmt dabei zu jeder Zeit eine Atmosphäre von arroganter und gelangweilter Weltverachtung, wie ich sie schon in seiner Rolle als Marc Anton bei „Rom“ bewundert habe. Das abergläubische und puritanische England ist stimmig und düster dargestellt. Ständig regnet es Bindfäden, Nebel liegt über den trüben Gewässern und die schwarzen Äste der laublosen Bäume strecken sich wie groteske Finger in die Nacht. Gotische Kreuze, dreckige Mittelalter Siedlungen und jede Menge Zwielicht unterstreichen die bedrückende Atmosphäre von Hexenverfolgungen und Folterkellern. Und dann diese ausufernde Gewalt! Solomon verstümmelt und enthauptet was das Zeug hält und mehr als einmal spritzt schwarzes Blut in die Kamera. Teilweise ist jedoch der allgemeine Ekelfaktor so dick aufgetragen, dass man dessen müde wird. Wenn Solomon sich in einer Szene die ans Kreuz geschlagenen Arme mit Gewalt los reißt und schmatzend in den Schlamm fällt, dürfte so manch eine erboste und zu einem Sword & Sorcery-Film überredete Freundin erbost den Raum verlassen…
Für Kenner des Charakters und der Geschichten von Howard, war der Film vermutlich eine getreue Wiedergabe der düster-makabren Vorlage. Für Leute wie mich fehlte jedoch ein wenig das Salz in der blutigen Suppe. Ein Mann, der seine Seele nicht an den Teufel verlieren will und deswegen das Böse und Dämonische erschlägt, wo immer es ihm begegnet, ist ohne weitere interessante Charaktere oder Nebenhandlungen ein wenig zu dünn, um königlich zu unterhalten. Auch die Special Effects waren nicht wirklich „State of the Art“. Und auch inhaltlich kam mir der Endkampf gegen den entstellten Bruder, den Sorcerer und seinen Feuerdämon ein wenig zu banal vor. Wenn er auch schön kitschig (was ich eigentlich mag) in Szene gesetzt war:
Mein Fazit: Ein sehr passabler und düsterer Sword & Sorcery Film mit einem guten Hauptdarsteller, aber ohne Elemente, die lange in Erinnerung bleiben. Ach und: Kann mir jemand sagen, warum ich mir auch Hugh Jackman gut in der Rolle des Solomon Kane hätte vorstellen können?