The Spine of Night: Blutige Sword & Sorcery-Nostalgie

© Shudder bzw. RLJE Films

8 von 10 Blutfontänen

Wie wäre es mit einer Reise durch die kosmische Dunkelheit in ein verlorenes Zeitalter von Stahl, Blut und schwarzer Magie?

Nein? Lieber Kaffeekränzchen mit Sascha Hehn auf dem Traumschiff?

Tja, dann unterscheiden sich wohl deine und meine Kindheit recht grundlegend.

Wenn man wie ich mit Conan, Heavy Metal und Feuer und Eis aufgewachsen und mit Blut statt Muttermilch gefüttert wurde, dann hat man einen speziellen “Geschmack” entwickelt…

Und der dürfte auch nötig sein, um die düstere Sword & Sorcery-Perle The Spine of Night von Philip Gelatt und Morgan Galen King vollumfänglich wertschätzen zu können.

Wer Bilder von Frank Frazetta und im Rotoskopie-Verfahren entstandene Animationsfilme wie Ralph Bakshis The Lord of the Rings und Fire and Ice mag, der wird auch an diesemDark-Fantasy-Horrorfilm seine helle und, vor allem, BLUTIGE Freude finden.

Denn der ganz klar von Bakshis’ Filmen inspirierte The Spine of Night besticht vor allem durch seine ausufernde Gewalt.

Klar, in gewisser Weise erwartet der Zuschauer von einem düsteren Sword & Sorcery-Film auch nicht nur flauschige Wesen die gestreichelt und zu Kinderliedern zärtlich in den Schlaf gesungen werden. Trotzdem ist die schiere Menge an Blut in diesem Film durchaus erwähnenswert, da sie schon fast zu einer Art Stilmittel wird. Wer also im wahrsten Sinne des Wortes “kein Blut sehen kann”, sollte lieber einen respektvollen Bogen um Spine machen.

© Shudder bzw. RLJE Films

Für alle anderen ist die Geschichte um die blauen Blüten, die kosmische Einsicht und damit verbundene Macht verleihen ein Fest für die makabren Sinne.

Manche Aufnahmen wirkten fast wie zum Leben erweckte Heavy Metal-Cover und der Film würde sicher auch als Musikvideo für eine beliebige Death-, Power- oder Black Metal-Band taugen.

Die Geschichte umspannt mehrere Äonen, was es manchmal “interessant” macht der “Story” zu folgen. Aber für mich war das tatsächlich gar nicht so wichtig. Die kleinen Erzählungen innerhalb des Films amüsierten mich einfach wie die Kurzgeschichten von Robert E. Howard, gönnten mir ein paar ungezogene Momente voller Nacktheit, Gewalt und Erstaunen – Erwachsenenunterhaltung eben.

Apropos “erwachsen”: Das episodenhafte und teilweise fast psychedelisch anmutende Filmchen hat für den aufmerksamen Zuschauer einiges zu bieten, was zwischen den düsteren Zeilen gelesen werden kann.

Macht und wie sie korrumpiert.

Die Frage nach dem Sinn des Lebens.

Das Problem mit dem “scheinbaren” Leid der menschlichen Existenz.

Und jede Menge spirituelle Themen über verbotenes Wissen, Erleuchtung und den Platz des Menschen in einem unendlichen Kosmos – wunderbar versinnbildlicht in der blauen “Pflanzenmedizin” der von Lucy Lawless gesprochenen Sumpfhexe Tzod.

Sogar D&D-Vorzeige-Celebrity Joe Manganiello hat eine Sprechrolle.

Also ich kann dieses deftige Sword & Sorcery-Werk mit deutlichen Cthulhu-Vibes nur wärmstens empfehlen.

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Über Thilo (1200 Artikel)
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