TMNT: Mutant Mayhem ist der beste Turtles Film
© Paramount Pictures
10 von 10 Gangster-Fliegen
Gleich vorweg möchte ich mich für den Schleim zwischen den Zeilen entschuldigen. Nein, ich meine nicht den coolen Schleim, den “Ooze”, der süße Babyschildkröten in knallharte Ninja Warriors verwandelt. Ich meine den ätzenden “meine Birne platzt gleich”-Siff, der kohärentes, verständliches Schreiben sicher nicht positiv unterstützten wird.
Wie kann es nur sein, dass Kinder keinerlei Symptome haben, dann nachts im Schlaf einem Erwachsenen ins Gesicht nießen (bäh), der dann am nächsten Tag sofort am Arsch ist?
Naja, wie dem auch sei, meine WE-Pläne konnte ich über den Haufen werfen, musste mich nach “ruhigen” Alternativen umsehen. Sofort kam mir in den Kopf als Superspreader ins Kino zu gehen und fremde Menschen mit den Gaben von Nurgle, dem Schleim-Dämon zu beglücken.
Naja gut, wir haben uns zumindest die teuersten Separee-Sitze gegönnt, wo ich in Ruhe schnäuzen, sabbern und sonst wie eklig sein konnte.
Gefallen war die Wahl auf den neuen Turtles-Film, von dem ich so gar nichts im Vorfeld mitbekommen hatte: Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem.
Publikums- und Kritiker-Wertung weit über 90% hatte RottenTomatoes behauptet. Wait, WHAT? Bei einem Turtles-Film?
Jo, wenn man die Turtles-Komponenten “radioaktiver Schleim, Pizza und Schildkröten” auf so gekonnte Weise neu zusammenmischt, wie es Seth Rogen, Jeff Rowe and Evan Goldberg gemacht haben, ist das auch nicht weiter verwunderlich.
Was dabei rausgekommen ist, hätte mit seiner Action, den erwachsenen Themen und den Gang-Sprüchen sicher eher eine FSK12 als 6 vertragen können. Die sensationsgeile Frucht meiner Lenden hat sich jedoch nicht beschwert. Miss Wiki, wenn du das liest. Naja. Äh. Hehe. Äh…
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Man merkt dem Film sofort an, dass er ein Kind von Superhelden-Fan-Seth Rogen ist, da er sich schon sehr wie eine Superhelden-Origin-Story anfühlt. Viel schöner und ergreifender wird eine solche jedoch, wenn man sie mit einer herzerwärmenden Coming of Age-Story mischt. Denn alles, was die Turtles wollen ist dazuzugehören, ein normales Leben zu führen: zur Schule gehen, vielleicht mal eine Freundin haben, den ganz normalen Teeny-Horror erleben eben.
Doch natürlich gibt es noch andere Mutanten in der Stadt, angeführt von Superfly, die erstmal aufgehalten werden wollen. Die Hoffnung der Turtles: Den Menschen beweisen, dass es auch nette Mutanten gibt, um so Eintritt zur Welt der Menschen zu erhalten.
Der ganze Film ist in einem Art-Style gehalten, der ihn, zusammen mit Kameraführung und Charakterzeichnungen wie ein Kunstwerk wirken lässt. Sogar noch mehr als seinerzeit Spider-Man: Into the Spider-Verse. Dieses “bewegte Concept Artwork” schafft etwas Bemerkenswertes: Einerseits erinnert es an die nicht immer ganz perfekten, aber dafür umso charmanteren Zeichnungen von Kindern. Gleichzeitig gibt dieser Stil, von dem ich hätte wetten können, dass er mit KI nachbearbeitet wurde, dem Film aber auch einen sehr erwachsenen “Gritty Look”.
Hinzu kommt wirklich geile Musik!
Und wenn ein Film eine Trainings-Montage mit 80er Motivationsmucke enthält, dann spielt er sowieso in den ganz hohen Ebenen des Olymps mit.
Also, weil ich auch gar nicht mehr viel über diesen Film spoilern will: Absolute Empfehlung! Anglotzen! Das ist sicher einer der besten Animationsfilme, die man sich derzeit hinter die Netzhaut reiben kann – Turtles-Fan oder nicht!
PS: Dank des unerwarteten Erfolgs sind bereits eine Serie und ein weiterer Film in der Mache. I’m here for it, Baby!