Warum ihr Huan Vu dabei unterstützen solltet H. P. Lovecrafts Geschichten zu verfilmen

dreamlands traumlande

Ich bin ein großer Fan von Robert E. Howard, weil er mit Conan im Grunde das „Sword & Sorcery“-Genre begründet und damit so viele der heutigen Filme und Spiele stark beeinflusst hat. Ebenfalls großer Fan bin ich von Howards langjährigem Brieffreund H. P. Lovecraft, der mit seinen Schauermären die Popkultur vermutlich sogar noch stärker beeinflusst hat. Lovecrafts Werk lässt sich einfach überall finden – ob es nun sein Mythos von den „Großen Alten“, das „Necronomicon“ oder einfach das Motiv des Wahnsinns im Angesicht des Unfassbaren ist. Ich hätte ohne ihn bei Dungeons & Dragons sicher nie den vergnüglichen Grusel der Tentakel-gesichtigen Illithiden kennen gelernt, um nur ein winziges Beispiel zu nennen.

dagonUmso bemerkenswerter ist es, dass es kaum (gute) Verfilmungen seiner düsteren und extrem atmosphärischen Geschichten gibt. Die meisten Streifen sind ohnehin keine direkten Verfilmungen, sondern basieren lediglich rudimentär auf Lovecrafts Geschichten. Neben ein paar nicht weiter erwähnenswerten B-Movies gelten Re-Animator (1985), Hemoglobin (1997) und Dagon (2001) als drei der besseren „Verfilmungen“. Letzteren spanischen Horrorfilm über die Geschehnisse im Fischerdörfchen Innsmouth fand ich sogar auf Grund seiner sehr eigenen und leicht trashigen Atmosphäre halbwegs unterhaltsam, aber eben nicht so richtig knaller…

So hat sich nach Dagon meine Meinung eher weiter verfestigt, dass H.P.’s Werke besser zum Lesen als zum Anschauen geeignet sind. Da Lovecraft häufig mit dem “Horror im Verborgenen” und dem unsichtbaren Terror in den Köpfen der Opfer spielt, ist es im optischen Medium „Film“ scheinbar nicht ganz einfach die unverwechselbare Lovecraft-Atmosphäre einzufangen. Einfach Cthulhu aus dem Ozean auftauchen und wie Godzilla eine Stadt einäschern lassen ist sicher nicht der richtige Weg und könnte schnell „cheesy“ und lächerlich werden. Außerdem ist Cthulhu ja auch nur ein Teil von Lovecrafts Universum des Schreckens.

Doch als ich kürzlich einen Trailer von “die Farbe”, basierend auf H.P. Lovecraft’s The Colour out of Space, gesehen habe, keimte so etwas wie Hoffnung in mir auf, dass der Ludwigsburger Regisseur Huan Vu das Zeug dazu haben könnte, die düstere und teilweise einfach unbeschreibliche Atmosphäre von Lovecrafts Geschichten einzufangen. Der Film steht definitiv nun auf meiner Watch List.

Derzeitig versucht Vu über Crowdfunding hier auf indiegogo genug Geld für sein Projekt „Die Traumlande“ einzusammeln, um diesmal mit mehr Mitteln einen noch besseren Film abliefern zu können. Also ich halte solche Genrefilme für sehr Unterstützens wert, besonders wenn sie Lovecrafts Geschichten visualisieren und dabei gleichzeitig noch etwas Namhaftes zur deutschen Fantasy-Film-Szene beitragen können. Ich werde da definitiv zumindest 20€ spenden und mir so eine Belohnung wie die Bluray sichern. Wer mehr Geld über hat, kann sogar als richtiger Investor eine größere Summe spenden und am Ende eine entsprechende Gewinnbeteiligung erhalten, wenn das Projekt erfolgreich ist.

Sollte die Kampagne auf dem Portal IndieGoGo erfolgreich sein, beginnen die Dreharbeiten für „Die Traumlande“ 2015. Der Trailer (siehe unten) sieht zumindest schon so atmosphärisch aus, dass man auf einen gelungenen Dark Fantasy/Horrorfilm gespannt sein darf.

Dieser Huan Vu scheint ein echter Lovecraft-NERD zu sein. Ich glaube, der investiert dabei echt Herzblut und bekommt das hin. Wer ihn mal erleben möchte, kann ihn HIER im Interview sehen . Wer mehr Infos zum Film sucht, kann mal auf the-dreamlands.com vorbei schauen.

THE DREAMLANDS - Campaign Trailer (2014)

Über Thilo (1200 Artikel)
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