10 mächtige Artefakte zur Weltbeherrschung
in den Händen von Vollpfosten

Es kommt in Filmen immer wieder vor, dass sich die Handlung in Widersprüchlichkeiten verrennt oder ein unterbelichteter Regisseur sein Werk gänzlich an den Abgrund der Logik führt. Es gibt dann nichts Schlimmeres als jemanden der schulmeisterlich sagt „ist doch nur ein Film!“ Dann könnte ich ausrasten! Bücher sind auch nicht nur Bücher und Gemälde auch nicht nur Gemälde. All das ist Kunst und möchte ernst genommen werden. Nur weil ein Film dem Genre „Fantasy“ zugerechnet werden kann, heißt das noch lange nicht, dass man jede Szene, die auf das Absurdeste der menschlichen Handlungslogik widerspricht, mit einem Schulterzucken abtun muss. Einen gewissen Spielraum „künstlerischer Freiheit“ räume ich jedem Film ein, doch wenn die Handlung zu kindisch wird, gibt’s eben Punktabzug in meiner persönlichen güldenen Halle der besten Fantasyfilme. Im Folgenden darf über mehr oder weniger schlimme Fälle in Zusammenhang mit magischen Artefakten geschmunzelt werden.

Dolch mit Sand der Zeit
(Prince of Persia)

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Prinz Dastan hat die Auffassungsgabe und das Reaktionsvermögen von Kamelkot. Anders ist es nicht zu erklären wie er immer wieder den Superdolch verliert. Dümmer ist da nur der Usurpator, der den Dolch in seinem Balkon-Zimmer mit nur einer Wache verwahren lässt, anstatt ihn einfach bei sich zu tragen.

Die Zauberlampe
(Der Dieb von Bagdad)

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Der Djinni aus der Zauberlampe kann Wünsche erfüllen. Nochmal: Er kann Wünsche erfüllen! Niemand, der noch alle beisammen hat wünscht sich mit seinem ersten Wunsch ein paar Würstchen, weil er gerade zufällig Hunger hat. Djinni 1 – Dieb von Bagdad 0. Hab die weitere Handlung nicht mehr im Kopf, doch wenn er sich mit dem letzten Wunsch nicht unendlich mehr Wünsche gewünscht hat: Epic Fail.

Der Talisman
(Red Sonja)

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Die machthungrige und genauso unvorsichtige Königin Gedren verwahrt den Talisman der Zerstörung in einem durch tausende von Kerzen taghell erleuchteten Raum. Ihr persönlicher Ratgeber und Magier, der von solchen Dingen mehr versteht als ein zickiges Frauenzimmer, rät ihr den Talisman nicht zu viel Licht auszusetzen, um nicht unkontrollierbare Kräfte frei zu setzen. Sie hört nicht auf ihn, fällt in eine Spalte mit Lava und ihre Burg stürzt ein: FAIL.

Der Zauberspiegel
(Schneewittchen)

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Wenn man einen allwissenden Zauberspiegel besitzt, dann fragt man ihn nach den nächsten Lottozahlen, dem Aufenthaltsort der großen Liebe oder nach dem Sinn des Lebens, aber ganz sicher nicht, ob man die Schönste im Land ist. Zumindest nicht immer und immer wieder!

Die Bundeslade
(Indiana Jones I)

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Leider spielen nur in 2 der 4 erschienenen Indy Teile die herrlich bekloppten Nazis mit. Amüsanter Weise wird ihnen – vermutlich in Anlehnung an die Bücherverbrennung – stets ihr mangelndes Literaturwissen zum Verhängnis. Denn nur als unbelesener Vollpfosten trinkt man einfach mal so aus dem falschen Gral oder öffnet ohne weitere Anleitung Gottes Bundeslade. Wird schon gut gehen…

Hermines Zeitumkehrer Amulett
(Harry Potter und der Gefangene von Askaban)

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Ich hab die Bücher nicht gelesen und weiß deshalb nicht, wie werkgetreu die Kinofilme sind. Doch wenn Hermine auch im Buch ein Amulett bekommt, mit dem sie einfach mal so durch die Zeit reisen kann, dann muss ich leider auf den Zeitreisen-Paradoxon-Bullshit-Button hauen. Wer bitte gibt ein Artefakt, mit dem man Zeitreisen unternehmen kann, in die Hände eines Kindes? Und warum wird das Amulett nicht benutzt, um Voldemort einen vergifteten Lolli in die Babywiege zu legen?

Cherlindrea’s Zauberstab
(Willow)

willow

In diesem Fall begegnet uns der Vollpfosten in Form des Möchtegern Magiers Willow. Leider fällt dem Hobbit-Verschnitt ein mächtiger Zauberstab in die Hand, mit dem jedes spontan geäußerte Kauderwelsch einen magischen Effekt nach sich zieht. Unvergessen die spaßige Szene im Kino als Willow den Zauberstab auf einen Troll richtet und ihn mit einem Pseudozauberspruch versehentlich in einen zweiköpfigen Drachen verwandelt. Dumm nur, dass dieser Gegner und Freunde gleichermaßen auf seiner Speiseliste hat.

Das Necronomicon
(Armee der Finsternis)

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Nektarine! Der Vollpfosten aus der Zukunft verpeilt es leider sich den richtigen Zauberspruch zu merken, mit dem man das Buch der Toten gefahrlos an sich nehmen kann. Klassiker! Wer kochendes Wasser trinkt, um ein Wesen in seinem Bauch zu töten, kann wohl nur einen Vollschatten haben…

Das Haupt der Medusa
(Kampf der Titanen)

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Ein Kopf, der alles und jeden mit nur einem Blick zu Stein erstarren lassen kann. Praktisch, um ein unbesiegbarer Kriegsherr zu werden. Oder man wirft ihn nach getaner Arbeit sofort ins Meer. Warum, Perseus, WARUM? Aber der Zeus Zögling gehörte ja nie zu den intelligentesten seiner Brüder. Man musste ihn nur mit einem magischen Schwert, Flugsandalen, einer Tarnkappe und einem magischen Schild ausstatten, um ihn zu einem Helden zu machen. Ansonsten wäre er vermutlich beim Überqueren der Strasse von einem Pferdegespann überrollt worden. Tja, und wer vom Götterpapi so viel Zucker in den Arsch geblasen bekommt, braucht nicht auch noch eine magische Versteinerung auf Knopfdruck.

Der eine Ring
(Herr der Ringe)

ring

Das Artefakt der Artefakte. Von Tolkien vielleicht aus der germanischen Heldensage entlehnt (Siehe Ring der Nibelungen), ist dieser Ring zum Inbegriff für das unzerstörbare Superartefakt geworden und hat Generationen von Rollenspielern auf scheinbar aussichtslose Abenteuer geschickt. Die Leute von „How it should have ended“ haben jedoch schon vor einiger Zeit einen berechtigten Einwand zum Storyverlauf vorgebracht:

Also ein Fail von Gandalf…? Der hätte doch seine alten Kumpels, die Riesenadler, von Anfang an benutzen können, um den Ring zum Schicksalsberg zu fliegen, oder? Aber er wollte sicher nur den kleinen Leuten nicht die Show stehle, so als mächtiger Maja und so…

Über Thilo (1211 Artikel)
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