Anime Ausstellung in Bonn, komplett mit Puff-Raum

cptfuture

Anime-Fans die Cosplay-Elfen-Ohren gespitzt! Gerade läuft in der Bundeskunsthalle Bonn, gleich bei mir um die Ecke, die Ausstellung „Anime! High Art – Pop Culture“. Aus unsäglicher Langeweile und um noch ein paar der in diesem Sommer so seltenen Sonnenstrahlen zu tanken, sind wir mal dahin geschlendert.

Ich bin zwar kein Anime-Fan par excellence, doch die Ausstellung war wirklich interessant und ich habe einiges über die Animes selbst, aber natürlich auch über die darin komplett erhaltene japanische Kultur gelernt.

Ich wurde vor allem andauernd von Kindheitserinnerungen heimgesucht und war sehr überrascht, dass Klassiker wie Biene Maja, Heidi und Wicki japanische Animes sind, die für den westlichen Markt produziert wurden. Insofern kann ich nun sagen, dass Animes auch für meine Kindheit eine sehr große Rolle gespielt haben. Außerdem habe ich seit der Ausstellung den Sindbad Song als ständigen Ohrwurm, abwechselnd mit Captain Future

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Bisher waren Animes für mich immer so was wie Zeichentrickfilme für Erwachsene mit Sex und Gewalt. Die Ausstellung zeigt jedoch, in 6 Module unterteilt, dass es spezielle Animes für jede Zielgruppe gibt. Während die eher deftigen „Seinen Anime“ für Erwachsene gedacht sind, gibt es auch welche extra für Kinder, bzw. sogar noch geschlechtsspezifisch aufgeteilt in Jungen- und Mädchen-Animes.

Mein persönliches Highlight der Ausstellung war jedoch (natürlich…) die sogenannte „Pink Box“ mit den erotischen Animes. Dazu haben die doch tatsächlich einen Raum komplett, decke und Wände inbegriffen, mit rotem Fransen-Teppich ausgekleidet, für unsere ganz speziellen Fetisch-Freunde. In diesem „Puff-Raum“ gab es dann ebenfalls flauschig ausstaffierte Voyeur-Klappen in den Wänden, hinter denen man Bilder von Ecchi (Softporno-Animes) bewundern konnte. Vergeblich gesucht habe ich jedoch die lustigen Penis-Tentakel-Monster in einschlägigen Hentai (Hardporno-Animes). Vielleicht wollte man hier die zartbesaiteten Messebesucher nicht allzu drastisch vor den Kopf stoßen. Wobei ich finde, dass dies zum Gesamtbild der Animes und damit Japans, dazu gehört hätte.

Es gab noch einiges mehr an Videospielen und Cosplay-Kostümen zu bewundern, doch für mich besonders interessant war die Auswirkung des Erbebens und der Kernschmelzen auf die Inhalte der Animes in der Zukunft. Man sollte mal die Augen offen halten nach vermehrt auftretenden verstrahlten Wissenschaftlern, personifizierten Tsunami-Monstern und anderen Schreckgespenster, die das arme Japan nun erst mal verarbeiten muss.

Die Ausstellung geht noch wahnwitzig lange, nämlich vom 29. Juli 2011 bis zum 8. Januar 2012. Wen es also mal in die Nähe von Bonn verschlägt, sollte sich das ruhig mal antun.

Über Thilo (1200 Artikel)
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