Welcher Nerd trägt noch eine Uhr?
Selbst als Uhren in den 80ern und 90ern noch in waren, hätte ich schon lieber eine Taschenuhr gehabt wie Dr. Snuggels oder das bescheuerte Karnickel aus Alice im Wunderland. So eine, die man dandyhaft und prätentiös an einer goldenen Kette aus der Tasche ziehen kann, wenn man von Normalsterblichen nach der Uhrzeit gefragt wird.
Doch gerade heute, im illustren Jahr 2019, dem Zeitalter der Smartphones, macht eine Armbanduhr – außer als Modeaccessoire – nun wirklich überhaupt keinen Sinn mehr. Wieso sollte ich eine Uhr tragen, die mir die „menschliche Zeit“ anzeigt, wenn mein Handy mir neben der Uhrzeit auch noch ein Telefon, eine Kamera, eine Taschenlampe, eine Lupe, einen Scanner, eine Videothek, einen Walkman, einen Wecker, ein NAVI, einen weltweiten Lieferdienst und, ach ja, das gesammelte Wissen der Menschheit bietet?
Ein Kompromiss wäre vielleicht so eine Smart Watch, die gleichzeitig noch Fitness Tracker und mit meinem Handy verbunden ist. Wobei die ständigen Push-Nachrichten auf so einer Uhr mich eher bekloppt machen und meine Digital Detox-Bemühungen ad Absurdum führen würden.
Nein, wenn ich schon meine makellosen Handgelenke mit etwas beschweren würde, das mehr wiegt als ein Wolfgang Petri-Freundschaftsarmbändchen, dann nur, wenn ich damit zumindest mein persönliches Nerdometer füllen und ein Stück nostalgischer Popkultur herumtragen könnte. Ich könnte mir höchstens so eine Gameboy Uhr vorstellen (gesehen auf uhrenratgeber.com) oder ein „Device“, was irgendwelche Film- oder Serienhelden tragen.
Ein netter Bonus wäre, wenn es irgendwelche Spezial-Funktionen hätte…
Top 5 Gadgets, die ich freiwillig am Handgelenk tragen würde
Armband von Michael Knight
Weil ich damit ein schwarzes Superauto rufen und über Idioten fahren lassen könnte. Denn, wenn wir mal ehrlich sind, war David Hasselhoffs einzige Fähigkeit in Knight Rider K.I.T.T. zu rufen und ihn die Probleme lösen zu lassen. Ok, und vielleicht hatte er für damalige Verhältnisse auch eine wegweisende Frisur.
Vortex Manipulator
Man muss nicht Dr. Who sein, um Zeitreisen zu schätzen zu wissen. Allerdings soll zu häufiges Zeitspringen süchtig machen und wegen des unberechenbaren Zeitstrudels auch gefährlich für Leib und Leben sein. Deswegen sollte man nur die wichtigsten Sprünge machen und das Armband danach in den Schredder werfen. Lottozahlen, The Last Jedi ungeschehen machen und gut ist.
PipBoy 2000, 3000, 4000
Ja, ich meine so ein klobiges Teil, wie es die Vault-Bewohner in den Fallout-Teilen benutzen. Mit Geigerzähler, Karten, Taschenlampe, Gesundheitsüberwachung und Radio ist er zwar schlechter als mein Handy, sieht aber dafür fancy aus und kann zur Not als Handgelenk-Knüppel mit Wuchtschaden verwendet werden.
Armmanschette aus Cowboys & Aliens
Weil Laser, Baby! PEW! PEW! Was soll man dazu sonst noch sagen? Ich würde ganze Wochenenden nur damit verbringen irgendwo in unberührte Natur zu fahren und alles zu verwüsten. BÄM! BÄM! Natürlich, ohne den Baumbestand zu gefährden oder Tiere zu treffen. Man sollte immer verantwortlich lasern.
Uhr von James Bond
Das Schweizer Taschenmesser unter den Uhren! Wäre einfach geil eine Uhr zu haben, deren unwichtigste Funktion es ist die Zeit anzuzeigen. Garotte, Laser, Miniraketen oder Supermagnet – Mit Bonds Uhr hat man immer noch ein Ass im Ärmel. So eine Uhr würde ich tragen. Sieht auch stylish aus damit ein Martiniglas zu heben.
Es gibt bestimmt noch tausend andere geile Arm-Gadgets, die ich jetzt vergessen habe. Wer mir noch ein unverzichtbares nennen kann, bekommt ein imaginäres Freundschaftsarmbändchen.