Buch Empfehlung: John Scalzi – Redshirts

Star Trek Fans wissen, dass die Sternenflotte einen extrem hohen Verschleiß an sogenannten „Redshirts“ hat. Seit der ersten Version von Raumschiff Enterprise (1966) werden so die niedrigsten Offiziere genannt, die zur Techniker- oder zur Sicherheitsmannschaft gehören. Diese armen Kerle kommen besonders häufig ums Leben und sind passender und makaberer Weise immer in blutrote Shirts gekleidet.

Der Grund, warum die Rothemden meist nach ihrem ersten Auftreten sterben müssen, ist ein produktionstechnischer: Um einigen Star Trek-Folgen, besonders solchen mit gefährlichen Außeneinsätzen auf fremden Planeten mehr glaubwürdige Dramatik zu verleihen, wird häufig ein Redshirt gehimmelt. So ist die Gefahr greifbarer, während die Hauptfiguren der Show gleichzeitig für die Serie erhalten bleiben. Dieses Konzept wurde bereits in unzähligen Filmen (z.B. Galaxy Quest) und Serien (z.B. Futurama) wie auf die Schippe genommen.

Glücklicherweise wissen die Redshirts nichts von ihrer eigenen Kurzlebigkeit, sonst würden Sie vermutlich Desaster wie dieses hier am laufenden Band produzieren.

Und genau hier liegt der Witz und Charme der Geschichte um John Scalzis „Redshirts“:

Der neue Ensign Andrew Dahl bemerkt nämlich recht bald nach seiner Versetzung auf das Raumschiff Intrepid im Jahr 2456, dass irgendetwas verdammt faul ist. Mit beeindruckender und voraussagbarer Regelmäßigkeit sterben die neuen Rothemden bei Außeneinsätzen und anderen Gefahrensituationen. Immer wenn der Commander für eine gefährliche Mission gerne noch ein paar „Redshirts“ dabei hätte, erbleichen rundum die Gesichter und Hölzchen werden gezogen. Doch schon bald kommt Andrew Dahl einem unglaublichen Geheimnis auf die Schliche…

Ich kann das Buch nur empfehlen. Es ist spannend, witzig und man ließt es so in einem Rutsch durch. Star Trek Fans werden vermutlich noch mehr von Scalzis Anspielungen und Seitenhieben auf das Universum von Gene Roddenberry verstehen. Doch auch für Nicht-Trekis sollte das ein „Fun Read“ sein. Ich musste beim Lesen häufig wirklich laut los lachen, was ich selbst bei den witzigsten Büchern in meinem Regal nur selten behaupten kann.

Des Englischen sollte man allerdings mächtig sein, denn ich weiß nicht, ob das Buch schon auf Deutsch erschienen ist. Um mal einen Eindruck vom Humor des Buches zu vermitteln, hier ein kurzer Dialog-Ausschnitt, in dem sich Andrew einem neuen Vorgesetzten vorstellt:

„I understand you spent serveral years on Forshan, and that you speak the language,“ Q’eeng said. „All four dialects.“

„Yes, Sir,“ Dahl said.

„I studied it briefly at the Academy,“ Q’eeng said, and then cleared his throat. „Aaachka faaachklalhach ghalall chkalalal.“

Dahl kept his face very still. Q’eeng had just attempted in the third dialect the traditional rightward schism greeting of „I offer you the bread of life,“ but his phrasing and accent had transmuted the statement into „Let us violate cakes together.“

Genau mein Humor 😉

Ziehts euch auf Amazon und wenn nicht … behaltet bitte wenigstens stets diesen Ratschlag im Hinterkopf:

Über Thilo (1213 Artikel)
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