Wenn Paradox ein neues VTM – Bloodlines macht flippe ich aus

Vampire the Masquerade Bloodlines © Activision

Ich weine rosenrotes Tori-Blut, wenn ich an das wunderschöne Vampire the Masquerade – Bloodlines denke. Troika Games hatte damit Ende 2004 perfekt die dichte Atmosphäre des legendären Pen & Paper-Rollenspiels auf heimische PCs übersetzt. Die beste Entscheidung dabei war sicherlich die Blutsauger durch ein Los Angeles des 21. Jahrhunderts laufen zu lassen und nicht durchs vergleichsweise unspektakuläre Mittelalter, wie im weniger erfolgreichen Vorgänger Vampire: The Masquerade – Redemption.

Ich habe alles an diesem vor Atmosphäre nur so triefenden Spiel geliebt. Mit einer angepassten Half Life 2-Engine ließ sich sehr solide zu düsteren Grunge-Songs durch die dunklen Gassen der Großstadt laufen. Die Camarilla-Klans und ihre Disziplinen waren verblüffend gut in der Spielwert verwirklicht (Zeitlupen-Gegner bei Celerity 5 anyone?) und die Orte, wie eine zur Vampir-Disko umfunktionierte Kirche, haben sich in meine Erinnerung gebrannt wie Rötschreck. Doch wo Bloodlines besonders punkten konnte, war bei seiner geschickten Verarbeitung aller nur erdenklichen Horrorfilm-Klischees. Vom Spuk im leerstehenden Hotel, über die Flucht vor einem Werwolf, bis hin zum verbotenen VHS-Tape des Grauens fand sich jeder nur erdenkliche Nervenkitzel in diesem Spiel. Und das Beste war, dass man diesen Alpträumen – zumindest meistens – auf Augenhöhe begegnen konnte, wenn man als Kind der Nacht seine Vampirkräfte mobilisierte.

Nun sieht es so aus als wären meine Gebete zu Cain, dem ersten, erhört worden!

Vor ein paar Wochen veröffentlichte die schwedische Software-Schmiede Paradox Interactive ein Möchtegern-Viral-Video über eine neue APP namens Tender.

Dass bei diesem Tinder-Klon über Blutgruppen und einen „Soulmate-Algorithmus“ passende Dating-Partner gefunden werden sollen, hat natürlich sofort die Vampire-Fangemeinde auf den Plan gerufen. Und wem der Blutstropfen als Logo noch nicht der Vorschlaghammer ins Gesicht war, der hat sich vielleicht bei Usernamen wie AmbitiousRunner2: „Life and Death in Symbiosis“ oder DarkCrow5: „Time turns Beauty into Ashes“ nachdenklich an der hässlichen Nosferatu-Nase gekratzt. Eingeloggt legten Quests für Erfahrungspunkte ebenfalls eine Verbindung zu einem neuen Vampir-„Produkt“ nahe.

Nun wurde in den Daten der App ein Memo des fiktiven CEOs, Malcolm Chandler, gefunden, der am 21. März in San Francisco etwas Großes ankündigen will. Da an diesem Tag auch die sehr reale Game Developers Conference in San Francisco stattfindet, dürfte es fast als gesichert gelten, dass ein neuen Vampire Game angekündigt wird.

Gerade im Zuge der Veröffentlichung der 5. Edition vom Vampire-Pen & Paper, welches die Welt der Dunkelheit mit zeitgemäßen Entwicklungen wie Handys und Social Media verknüpft, finde ich so eine virale App-Idee sehr gut. Sie spielt (mal wieder) mit dem Gedanken, dass Vampire tatsächlich existieren und, im Verborgenen, unter uns leben könnten. Sowas ist der Atmosphäre eines möglichen neuen Spiels natürlich sehr zuträglich.

Apropos: Was glaubt ihr? Wird das ein Bloodlines-Remake oder ein ganz neues Spiel?

Ich hätte ja eine Schwäche für Beides. Aber ein ganz neues Game mit zeitgemäßer Grafik und neuem spannenden Plot würde ich definitiv bevorzugen.

Ich habe im Prinzip nur zwei Wünsche:

  1. Kein Vampire-MMO mit zeitraubender Open World und Grinding-Quests. Bitte lieber ein atmosphärisch dichtes und unvergessliches Single Player-Erlebnis mit hohem Wiederspielwert.
  2. Es muss bitte wieder einen Eingang nach Chinatown geben. Gerne wieder mit Sushi-Dämon und bunten Papierlaternen. Sorry, bin Fetischist.
Wenn ich das Bild anschaue, kann ich das Chinatown-Theme hören… © Activision
Über Thilo (1205 Artikel)
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