Deadpool gegen den Rest der Welt
Deadpool oder „The Merc with a mouth“ trifft uns Anfang 2016 kritisch im Kino. Eines der Filmposter glänzt mit Bescheidenheit. Es erinnert irgendwie an ein sarkastisches Smiley. An ein bitter-böses, dunkles, finsteres, sarkastisches Smiley. Ein Arschloch-Smiley könnte man sagen. Und das passt, wie die Faust auf jene Augen, die einem in sexy weiß entgegenstarren! Einzelkämpfer und Nahkampfexperten wollen das Weiße im Auge des Feindes sehen. Ich nicht! Nope. Nicht wenn der Feind Deadpool heißt. Ein Teich endlosen Todes? Nö, da fahre ich lieber nochmal um den Block.
Marvel und Tim Miller werden es nicht versauen. Basta! Miller hat mich schon mit „Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt“ überrascht. Deadpool wird ein ähnliches Schauspiel werden. Zumindest ist das zu hoffen. Selbst Ryan Reynolds macht mir keine Sorgen. Er spielt eigentlich nur Typen mit dummen Sprüchen. Gut, er hat „Wolverine Origins“ nicht bereichert. Aber die Story war etwas, dass man in Fachkreisen als Scheißhaufen bezeichnet. Außerdem konnte Deadpool nicht mehr reden. Das ist, als würde ich Eintritt für ein Konzert von AC/DC zahlen, die dürfen aber weder Instrumente spielen noch singen. Wird sicherlich geil. Oder vielleicht Pavarotti knebeln?
Da aber auch Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt antritt, wollen wir hier Deadpool auch mal antreten lassen. Und zwar gegen die 5 „The“. The Thes sozusagen. Spiderman, Arrow, Flash, Green Lantern und natürlich einen Überraschungsgast.
Der Herausforderer – Deadpool aka Coole Sau
Wade Winston Wilson – Deadpool und auch der Gründer des WWW hat folgende Fähigkeiten parat, um seine Gegner zu fräsieren:
- Regeneration und endlose Ausdauer. Hat Klingen in seinem Gehirn überlebt, kann Extremitäten nachwachsen lassen, quasi nicht tot zu kriegen der Mann. Außerdem kann er für Wochen oder Monate auf Hochtouren laufen ohne Pause.
- Perfektes Immunsystem. Keine Krankheiten oder Infektionen. Er ist ein wandelnder Krebs, nicht vergessen.
- Immun gegen Telepathie. Selbst Professor X würde sich die Haare raufen bei dem Versuch Deadpool zu kontrollieren.
- Er kann etwa 800 Pfund stemmen, seine Agilität, Balance und all seine Reflexe sind übernatürlich perfekt.
- Unmenschliche Geschwindigkeit – oh und er hat ein Teleportationsgadget.
- Martial Arts, Auftragskiller, Waffenarsenal
- Unvorhersehbar – selbst er weiß nicht, was er als Nächstes tut. Unschlagbarer Vorteil gegen die Superhelden von der Stange.
Das Beste zum Schluss. Deadpool hat die Vierte Wand durchbrochen. Das bedeutet, dass er seiner selbst als Comicfigur bewußt ist. Das verleiht, ähnlich wie im Traum, ein recht großes Spektrum an Macht. Nutzt er scheinbar selten, aber er könnte.
Anschnallen jetzt.
Runde 1. – The Amazing Spiderman
“Wat kanna denn”: Spidey ist schnell, hat quasi den 6. Sinn, schießt klebrigen Glibber (oder auch Spinnenschleim [Falls der Schleimfetischist wieder hier ist]) und ist natürlich stark, kann ordentlich einstecken und ist super agil.
Warum Spiderschwein? Spidey ist „Dauer-Depri“. Wenn er in Irland leben würde, hätte er sich bereits erhängt. In seinem eigenen Netz. Weinend. Nackt. Einsam. Sein Ego ist so leicht zu beschädigen, wie das eines 6. Jährigen, dem man den Lolli weggenommen hat. Deadpool bedarf es hier höchstens eines müden Lächelns (und er ist niemals müde) und einigen Sprüchen darüber, dass Spidey nie eine richtige Freundin haben wird oder auch nur halbwegs wie ein Mann aussieht. Peter Regenparker gibt freiwillig auf, weil er sich seine Spinnenmaske vollheult…oder schleimt. Shazam.
Runde 2 – The Green Arrow
“Wat hat der Trottel sott”: Glück hat er wohl. Oliver Jonas Queen ist reich. Er ist quasi der Batman für Arme. Er heißt sogar auch Bat….tling Bowman! Er ist hoch akrobatisch, seine Künste mit dem Bogen sind wirklich beeindruckend und Robin Hood würde sicherlich mit ihm im Sherwood einen Sherry trinken gehen. Außerdem hat er endlos viele Gadgets. Oh, sein Chilli ist wohl das Würzigste auf der ganzen Welt. Ich bin zutiefst beeindruckt.
Warum Zermalmung? Er ist ein Mensch. In Fachkreisen Frittenfett genannt. Er sieht gegen Deadpool etwa soviel Sonne, wie ich gegen eine Schaar ausgehungerter Vampire kurz nach Sonnenuntergang. Und um klarzustellen, ich sehe nicht aus wie Sookie. Ran nehmen werden sie mich dennoch. Imbiss bis zum Morgengrauen. Er wird sein Chili in roten Kaskaden selbst auslöffeln müssen. Es bleibt Mr. Queen lediglich ein Song zum Abschied: Another one bites the dust.
Runde 3 – The Flash
“Wo läuft er denn”: Yo, schnell issa ja. Mach 9, Mach 10, mach Feierabend. Er ist, neben Superman der schnellste Flitzer, nicht nur in Mexiko, selbst ohne Queens Chilli. Er hat ebenfalls beschleunigte Heilung, kann theoretisch in der Zeit zurücklaufen, fliegen (ja, nur mit den Armen wedeln und schon bleibt er nicht mehr auf dem Teppich) und sein Punch hat wirklich POW-WOW. Er hat ebenfalls gesteigerte Ausdauer und eine extrem gesteigerte Wahrnehmung und Reaktionszeit. Thank God. Sonst würde er sich nämlich einfach IMMER gegen die nächste Wand „natzen“.
Warum Flashcrash? Barry Allen steht trotz enormer Geschwindigkeit einfach zu oft auf dem Schlauch seines eigenen Getriebes. Er ist wie Kayne West, wenn der mal keinen Preis gewinnt. Leider ist er auch entsetzlich berechenbar. Ein Charakterzug, der vielen Superhelden zum Verhängnis wird. Während Deadpool rumwitzelt und sicherlich etliches einstecken muss, wird Barry irgendwann aus Versehen in seiner geistigen Umnachtung in entweder Explosionen, Kugeln oder vorzugsweise Katanas rennen und zu Flashwurst verarbeitet. „Flashwurst“ gibt es garantiert auch bei eurem Metzger des Vertrauens. Barry Allen: Er sieht eben auch morgen noch wie ein Mann von gestern aus.
Runde 4 – The Green Lantern
„Es grünt so grün“: All Hal Jordan! Neben dem Paradoxon, dass hier Reynolds gegen Reynolds kämpft und sie beide Sprücheklopfer sind, kann die grüne Laterne neben stylischem Leuchten der Stufe Atomkraftwerk folgende Dinge bewerkstelligen. Wohlgemerkt solange sie den einen Ring trägt. Energieprojektion, Kraftfelder erstellen, Konstrukte basteln, Energieabsorption, fliegen und vieles mehr. Das Gras ist wahrhaftiger grüner auf der Laternenseite. Seine Willenskraft und Erfindungsgabe sind sein Limit.
Warum Rasenmähermann? Schwer gegen anzugehen? Aber Reynolds Erfindungsgabe im Film ist ungefähr so vielseitig, wie Explosionen bei Michael Bay oder das Vokabular von einem weiteren Grünfink namens Groot. Einen abstürzenden Hubschrauber mit einem Racetrack-Auto retten und dabei die Party atomatisieren? Also spontan ist er nicht gerade. Gegen einen unberechenbaren, unkaputtbaren Gegner muss er erfinderisch werden. Er könnte wegfliegen, aber er darf keine Angst zeigen. Furchtlos ist die Jobbeschreibung. Danach würde keine andere Laterne mehr mit ihm gassi gehen. Ich denke im Techtelmechtel wird Deadpool ihm den Ring dank Teleportation klauen, wegwerfen und während Hal dem Klunker hinterherwimmert wird er zerschnetzelt. Scheibchenschaschlik. Nichts als Grünspan.
Runde 5 – The Superman
Ist es ein Schnitzel? Eine Bratwurst? Eine Frikadelle? Nein, es ist Alles mit Allem drauf. Das müsste man vergleichsweise verzehren, um dem Machtlevel von Superman gerechtzuwerden. ALLES! Gehe ich gar nicht näher drauf ein. Er ist der Schnellste, Stärkste, Schönste und tollste Hecht im blauen Strampler, den das Universum je gesehen hat. Er sieht selbst in Leggins gut aus. Mann aus Stahl.
Kryptonit? Hat Deadpool natürlich nicht. Angeblich ist Superman so schlau, dass er mit Kryptons Technologie so ziemlich alles…ehm…moment! Trotz seiner Cleverness ist Superman nicht nur berechnenbar und treu-doof, nein, er weiß auch nicht, dass er ein Comicheld ist. Fazit: Deadpool hüpft aus dem Comic, besticht den Zeichner, schläft mit dessen Frau…was auch immer. Superman wird einfach eingestellt, nicht mehr gezeichnet und Deadpool siegt. Außerdem gibt es eine Deadpool Statue, in der er ein gerupftes Hühnchen mit einer angezündeten Dynamitstange im Arsch als Waffe benutzt. Bei dem Anblick heißt es: Supermans power is invalid!
Was meint ihr?
Ich gebe zu, einiges ist an den Haaren herbeigezogen. Nennt es künstlerische Freiheit. Nennt es fantastische Fabulierung. Oder nennt es Erdbeeren. Mir egal 🙂