USA-only Masters, heute: Faker, der He-Man-Terminator

Willkommen liebe Actionfiguren-Fetischisten und grauhaarigen Spielkinder!

In unserer Serie „Seltene, seltsame und semi-sinnvolle Masters“ kommen wir heute zu Disko-Boy FAKER. Der orange-blaue He-Man-Verschnitt, der in der Umkleide von Eternias Swinger Club versehentlich Skeletors Rüstung angezogen hat, soll wohl Ein Doppelgänger von He-Man und eine Hommage an den Terminator sein. Wie gut das geglückt ist, werden wir später noch sehen…

Doch in erster Linie war Faker im Rahmen der Vintage Toys eine grandiose Gelegenheit mit minimalem Aufwand, nochmal schön die Geldbörsen unserer Eltern zu melken. Die exakt gleiche Gussform nur anders angemalt und mit Skeletors Rüstung versehen, war Faker schon eine ziemliche Frechheit. Zwar wurden bei fast allen Masters, mal mehr mal weniger, Rüstungen, Gliedmaßen und Waffen wieder verwendet, doch der bunte He-Man setzte dem Kommerz vorläufig die Krone auf. Um nicht komplett gesteinigt zu werden, klebten die Macher Faker noch einen kleinen Alibi-Aufkleber auf die Brust, der unter der Rüstung versteckt, Fakers Roboter-Natur verriet.

Ich hatte als Kind keinen Faker, was wenig verwunderlich ist, da er in Deutschland nie offiziell erhältlich war. Und auch seine Neuauflage der 4 Horsemen im Rahmen der Motu Classics war zunächst nur als Exclusive auf der New York Comic Con zu haben. Später hatte der Rest der Welt kurz online die Möglichkeit die Restproduktion von Faker zu ergattern, allerdings nicht sehr lange. Trotz limitierter Bestellmenge war der He-Man Repaint innerhalb von drei Stunden ausverkauft. Vielleicht hat diese künstliche Verknappung dazu beigetragen, dass Faker so einen Kultstatus bekommen hat.

Doch wie kam es überhaupt zu Faker?

Von den Dollarzeichen in den Augen der Macher mal abgesehen, gibt uns Fakers Bio folgende Auskunft:

Faker wurde ursprünglich von Man-at-Arms gebaut, um in Prinz Adams Abwesenheit als kurzzeitiger Ersatz-He-Man herhalten zu können (Also für alle unterbelichteten Trottel gedacht, die nicht schnallen, dass He-Man und Prince Adam dieselbe Person sind). Nach einer gescheiterten Mission landete der arme Faker jedoch auf dem königlichen Schrottplatz, wo er von Tri-klops für Skeletor gestohlen wurde. Ja, einfach gemopst, wer hätte es gedacht. Eine selten dämliche Idee einen He-Man-Roboter nicht zu zerstören, sondern wie einen kaputten Toaster auf den Schrott zu werfen. Nachdem Faker in Snake Mountain umprogrammiert wurde, erzählte Skeletor den Einwohnern von Eternia, dass He-Man König Randor verraten und böse geworden wäre. Ein wasserdichter Plan, Knochengesicht! Bis auf die winzige Schwachstelle, dass der richtige He-Man ja derweil nicht verschwunden ist und einfach das Gegenteil behauptet. Und dann Fressen poliert.

An dieser Stelle wurde Fakers Bio ohnehin im Rahmen der Motu Classics nochmal verändert, da er bei der Vintage Line ursprünglich von Skeletor gebaut wurde. Doch egal, ob der Waffenmeister von Eternia oder Skeletor den He-Man-Hochstapler gebaut hat, der Titel „Pappnase der Woche“ ist dem Schöpfer sicher. Nicht nur, dass ein He-Man Roboter weder die Kräfte, noch das Zauberschwert des echten He-Mans hat – er sieht, verdammt noch mal, komplett anders aus!

Wer bitte fällt auf Faker rein?

Wie darf ich mir eine Szene mit Faker vorstellen? Ich habe mir mal überlegt, was passieren würde, wenn der He-Man-Terminator kackdreist beim Schloss auftauchen würde.

Faker: Jo, Teela, was geht ab?
Teela: He-Man! Wie siehst Du denn aus?
Faker: Wovon redest Du, Babe?
Teela: Seit wann bin ich Dein “Babe”? Na, ich meine Deine blaue Haut z.B.!
Faker: Mir ist kalt.
Teela: Was?
Faker: Ich finde der Palast hat ganz schön zugige Korridore in letzter Zeit, brrrrrr, mich fröstelt es.
Teela: Und davon wird Deine Haut BLAU?
Faker: Yep.
Teela: Und Deine Haare?
Faker: Irish Red. Haarpackung.
Teela: Was ist Irish…? Wie heißt das…? Und ist das nicht Skeletors Rüstung, die Du trägst?
Faker: Schau mal genau hin, Teela. Meine hat doch eine ganz andere Farbe!
Teela: Die Farbe ist doch egal! Wieso trägst Du die Rüstung des Herrn von Snake Mountain?
Faker: Ach, ist ja toll. Hat Skeletor jetzt das alleinige Recht auf Nieten und Knochen-Look?
Teela: Nein, aber…
Faker: Darf jetzt niemand etwas tragen, was Skeletor zuerst anhatte?
Teela: He-Man, reg Dich doch nicht auf, ich meine ja nur, dass…
Faker: Skeletor hatte auch mal das an, was DU gerade trägst, wusstest Du das? Ausziehen!
Teela: Haha, jetzt mach aber mal halblang…
Faker: Komm schon, runter mit dem Fummel, Teela. Es wird sowieso Zeit, dass wir mal den nächsten Schritt in unserer Beziehung gehen. Guck, ich lege den Skeletor-Fummel auch ab.

Teela: He-Man! Stop! Wir haben doch nur eine platonische…
Faker: Komm jetzt, ich weiß, Du willst es auch. Stör Dich bitte nicht an dem Kassettenrekorder in meiner nackten Brust. Kleiner Unfall in der Werkstatt. Tut nicht weh und stört auch nicht beim Verkehr. Das lauter werdende Summen, was Du hörst, ist mein Fortpflanzungsmodul, das jetzt den hydraulischen Kolben…
Teela: WACHEN!!!!

Motu Classics Ultimate Faker

Doch egal, wie sinnlos oder albern Faker ist, da ich mir Stück für Stück die Masters meiner Kindheit zusammen sammle, und natürlich besonders scharf auf die bin, die ich damals gar nicht hatte, darf natürlich auch der „Evil Robot of Skeletor“ nicht fehlen.

Und glücklicherweise sind dieses Jahr von 5 beliebten Masters sog. Ultimate-Versionen erschienen (He-Man, Skeletor, Ram Man, Teela und Faker), die neben dem klassischen Packungsdesign auch noch besonders viel Zubehör haben. Und gerade dieses hat mich zum Kauf des Ultimate Faker genötigt. Neben zwei weiteren He-Man/Faker-Köpfen ist nämlich auch eine Battle Damaged-Visage dabei, die ursprünglich ebenfalls nur als Beilage zu einer anderen Figur erhältlich war. Mit diesem Kopf ist die Terminator-Hommage perfekt und der Einzug in meine Vitrine Pflicht.

Etwas enttäuscht war ich vom beigelegten Minicomic „The Rise of Faker“. Leider ist er nämlich nur eine Attrappe, die an die Minicomics in den Packungen der Vintage-Figuren erinnern soll. I know. Pretty LAME. Gerade weil das Fake-Cover (ist denn an diesem Faker alles FAKE!???) echt genial geworden ist und Bock auf einen kleinen Comic zur Entstehungsgeschichte von Faker macht:

Alles an dieser Frankenstein-Szene ist genial und ich kann fast das „Lord Vader…RISE!“ hören. Eine der besseren Szenen in der video game cut scene „Epsiode III“. Tja schade. Wahrscheinlich war kein Geld mehr übrig, um einen Künstler für einen richtigen Comic zu engagieren. Wobei man das bei dem Preis und einer ULTIMATE-Version ja schon irgendwie hätte erwarten können.

Doch zumindest ist auf der Rückseite der Karte ein Update zu Fakers Biographie, so dass die Vorgeschichte des blauhäutigen He-Man-Clowns nun mehr Sinn macht. Wer sie wissen will, muss sich selbst einen Faker kaufen, weil ich jetzt keinen Bock habe, den Text oben nochmal zu verändern. 😉

So langsam bekommt der Real Slim Shady in meiner Sammlung wirklich Probleme. Jetzt muss er sich schon gegen einen Roboter-„Doppelgänger“ UND seinen Counterpart aus Anti-Eternia wehren.

Ganz ehrlich? Ich glaube, von all denen bin ich für den Schwarzen. Denn wie wir wissen: Die Hautfarbe bedeutet auf dieser Welt nichts. Außerdem sind Schwarze oft die besseren Basketballer.

Über Thilo (1213 Artikel)
Hi, ich bin der Gründer dieses bekloppten Blogs. Außerdem Realitätsflüchter, Romantiker, Rollenspieler, Gamer, Fantasynerd, Kneipenphilosoph und hochstufiger Spinner. Manchmal jogge oder schwimme ich, doch meistens trinke ich Bier.