Der Bär isst Sachen, die andere zum kotzen finden würden

Oh Fuck…

Bis dich die Singularität deiner eigenen Existenz aus den Augen deines Kindes angestarrt hat, hast du GAR NICHTS gesehen.

Ja, liebe Kinderlose und Unentschlossene, so ist es. Kein größeres Wunder auf dieser Erde als der eigene Nachwuchs. Eine Magie nur vergleichbar mit dem lächerlichen und unlogischen Irrwitz des eigenen Lebens. Hört nicht auf die Nay Sayer, die von schlaflosen Nächten und Windelkacka-Explosionen heulen. Die lügen. Ich schwöre. HUST.

Anyway, das Witzigste an Kleinkindern im sprechfähigen Alter dürfte ohne Frage ihr Faseln von haarsträubendem Bullshit sein. Was habe ich schon Tränen gelacht, als mir mein Sohn mit todernster Miene und dramatischem Fuchteln seiner Ärmchen den größten Schwachsinn unter dem ewigen Himmel zusammengestottert hat.

Hinzu kommen die Wortneuschöpfungen und nur halb verstandenen Phrasen, die mit großer Selbstsicherheit jongliert werden. „Papa, Oma hat mir ein Wege-Rogen (Regenbogen) gezeigt! Auf ihrem Täb-Balett! (Tablet)“. Was auch immer Jonas Ratz in seinem Buch Trottelini mit Pumasan behauptet hat – ich bin mir sicher, es ist alles wahr.

Doch was mich nun schon seit einigen Wochen oder Monaten am meisten zum Lachen bringt, sind die Abenteuer des Bären. So wie andere Kinder vielleicht einen imaginären Freund dafür haben, so projiziert mein Sohn seine haarsträubende Lebenserfahrung auf sein erstes Stofftier. Doch, wie es scheint, nur die fiesen Sachen. Immer, wenn ich von etwas Unangenehmem oder gar Schlimmem erzähle, hat es der Bär schon einmal erlebt.

„Ja, Papa, der Bär war auch schon im Krankenhaus und hatte die Arme ab. Aber die haben ihn wieder heile gemacht.“

Na so ein Glück. Der ARME Bär. Der ist echt schon durch sämige Scheiße gewatet; hat oft genug bis zum Knie in Blut und Eingeweiden gesteckt.

Da mein Sohn ihn mittlerweile gegen einen „Sausier“ (Dinosaurier, danke für den Sprachfehler an Peppa Wutz!) ausgetauscht hat, lebt der Bär nun draußen und isst Dinge die ihr zum kotzen finden würdet. Was ihr die Hölle nennt, nennt er sein Zuhause. Um den Krieg zu überleben, muss er selbst zum Krieg werden. Unser Rambo-Bär.

Über Thilo (1211 Artikel)
Hi, ich bin der Gründer dieses bekloppten Blogs. Außerdem Realitätsflüchter, Romantiker, Rollenspieler, Gamer, Fantasynerd, Kneipenphilosoph und hochstufiger Spinner. Manchmal jogge oder schwimme ich, doch meistens trinke ich Bier.