Derber Trash und Schauriger Schund von Weissblech Comics

Als ich neulich so nichts ahnend in einem Artikel über alte Gruselhefte sinnierte, machte mich der gute Captain Atlantis in den Kommentaren auf die Jungs von weissblechcomics aufmerksam. Welch ein Fund! Nachdem ich der dortigen Redaktion kurz meine Bewunderung für ihre trashigen Werke ausgedrückt hatte, übersandte man mir kurzerhand die oben abgebildeten Exemplare zur Ansicht.

Bei „Heidi – Angst und Schrecken auf der Alm“ durfte ich miterleben, wie der Großvater und der Ziegenpeter als Vampirjäger einigen Monstern den Gar ausmachten und dabei selbst noch ein dunkles Geheimnis hüteten. Bei „Der Gulp“ findet jemand eine tiefe Säurepfütze im Keller seines Hauses, welche sich als bösartiges Säureschleimmonster entpuppt und jede Menge Opfer fordert. Am besten gefallen haben mir jedoch die Abenteuer von Kala, der nackten Barbarin, und Bella Star der Weltraum-Schnalle. Und zwar nicht nur wegen den offensichtlich zur Schau gestellten Reizen der Weiblichkeit, sondern auch wegen den unterhaltsamen Settings der Geschichten.

Die Heftchen haben ein herrliches Groschenroman-Flair und die Sprache und Grafik der Comics passt dazu. Man findet darin meist die Titelstories und noch ein oder zwei andere Reißer. Trash-Fans oder Leute, die sich mal richtig über wahnwitzige Comictitel nicht mehr einkriegen wollen, sollten sich die Seite von weissblechcomics anschauen und durch Kategorien wie Derber Trash, Horror Schocker oder Schauriger Schund durchklicken. Da gibt es so klingende Titel wie die oben abgebildeten, zusammen mit „Geile Geister aus der Gruselgruft“ oder „Notgeile Töchter des Atoms.“

Apropos notgeil: Für Erwachsene gibt es auf der Seite natürlich auch einen Bereich mit Namen „XXX – Schmutzige Comics nur für Erwachsene“. Hier können Titel wie “Sexzwerge aus dem All – Sie sind grün und teuflisch geil” oder “Das Rätsel der Rödel-Rakete” nur mit Altersnachweis bestellt werden.

Eine ganz eigene Serie wurde der Vorzeige-Schlampe, ich meine, -Heroine, Bella Star, gewidmet. Die immer rattige und faule „Sternenhure“ wird auf ihren kosmischen Reisen von ihrem sympathischen Sidekick Grok, einem Gnökarianer, begleitet. Im Grunde muss Grok, der mich mit seiner seltsamen Knödelfrisur entfernt an einen fetten Bart Simpson mit Sonnenbank-Dauerkarte erinnert hat, ständig die Drecksarbeit für seine Herrin machen. Doch beseelt von der Hoffnung ihr doch eines Tages an die Wäsche zu dürfen, spielt er weiter den Hampelmann für sie.

Ohne das jetzt abwertend zu meinen, aber diese Trash-Comics von Weissblech waren für mich die perfekte, leichte Klo-Lektüre.

Über Thilo (1213 Artikel)
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