Die 10 besten Fantasy TV Serien aller Zeiten
Früher war nicht alles besser. Ich weiß nicht welche Volltröte das immer wieder behauptet. Gerade was Fantasy und Science Fiction TV Serien anbelangt, sind wir dieser Tage mit einem schlaraffenlandartigen Überfluss gesegnet, von dem wir als Kinder nur geträumt haben.
Natürlich gab es auch in meiner Kindheit mehr oder weniger großartige Fantasy-Serien. Die 70er und 80er hatten ein paar sehr unterhaltsame Shows, von denen ich euch einige ja schon mal HIER vorgestellt hatte. Allerdings waren diese Serien nicht mit heutigen, millionenschweren Produktionen vergleichbar und auch die Spezialeffekte steckten noch in den Kinderschuhen.
Doch Masse ist dieser Tage natürlich nicht gleich Klasse. Deswegen müssen wir gerade in Zeiten des Überflusses mit der Lupe die Kirschen in der Serien-Sahne suchen. Es gibt einfach so viel „halbwegs“ Gutes, dass man schnell abstumpft und einer Thematik müde wird, wenn die Produzenten nicht eine unvergessliche Crème de la Crème abliefern. Gerade Superheldenserien hängen mir größtenteils zum Hals raus mittlerweile. The Flash, Arrow, Agents of S.H.I.E.L.D, Supergirl, Gotham, Legends of Tomorrow und wie sie alle heißen – keine davon hat es in meine Liste der besten Fantasy Serien aller Zeiten geschafft. Sie sind entweder, wie Flash, teilweise zu albern und unlogisch, driften zu sehr ab in Teenage Romance wie Super Girl oder ermüden uns einfach mit 2000 Staffeln more of the same wie Arrow.
Viele dieser Serien sind sicherlich „ganz nett“, aber das reicht natürlich nicht für einen Platz auf der ewigen Liste der besten Fantasy Serien, die JEDER ausnahmslos gesehen haben sollte.
Und dann gibt es da noch unendlich viele Serien, die nicht über die erste Staffel hinaus gekommen sind. Erinnert ihr euch z.B. noch an Dinotopia? Nein? Ich auch nicht und das hat sicher gute Gründe.
Doch nur weil eine Serie frühzeitig abgesägt wurde, muss das nicht heißen, dass sie nicht das Potenzial für diese Liste gehabt hätte. Ich hätte z.B. gerne mehr von der Horror-Mystery-Serie 666 Park Avenue gesehen, Firefly Fans verstehen ohnehin die Welt nicht mehr und dass die übergeniale Serie Ascension noch nicht fortgeführt wurde, erscheint mir wie der Fauxpas des Jahrhunderts.
Aber kommen wir mal zum Eingemachten. Wer hat es denn nun in die goldene Highscore des Serien-Olymps geschafft? Und warum finde ich darin nicht das vielgelobte Kulturgut Dr. Who? Nun, letztere Frage kann ich so einfach nicht beantworten. Die wenigen Folgen, die ich mittlerweile dem Doktor über die Schulter geschaut habe, haben mich einfach nicht vom Hocker gerissen. Ich weiß aber, dass dies bei der Menge an Staffeln und unterschiedlichen Docs überhaupt nicht aussagekräftig ist. Vermutlich würde ich mich bei der richtigen Folge sofort unsterblich in den Tardis-Piloten verlieben und sofort diesen Artikel hier anzünden. Aber bis dahin, muss der Doktor leider in seinem eigenen Wartezimmer warten.
Ein weiteres Phänomen aus verrottendem Fleisch muss leider ebenfalls diese Liste von draußen betrachten: The Walking Dead. Nach den ersten 3 Folgen war ich der Thematik bereits müde. Doch da hier Staffel um Staffel nachgelegt wird, werde ich der Serie vermutlich irgendwann noch einmal eine Chance geben. Und das obwohl mir Impericus seinerzeit auf humorvolle Weise davon abgeraten hat.
Ebenfalls beinahe in diese Liste geschafft haben es Being Human, Black Mirror, Fringe und Legend of the Seeker, aber knapp daneben ist eben auch vorbei…
So, genug gelabert, hier sind meine absoluten Favoriten unter den Fantasy TV Serien. Wobei ihr darunter auch Serien wie Rome oder Vikings finden werdet, die natürlich nicht wirklich dem Genre zuzuordnen sind. Trotzdem sind es Serien, die für Fantasy Freaks, wie mich, wie geschaffen sind, da sie viele Aspekte der klassischen Fantasy beinhalten. Wenn schreiende Wikinger gegen die Schildwälle von Römer-Armeen prallen, geben sich LARPer, History Buffs, Fantasy Fans, P&P Rollenspieler und Reenactment Nerds freundschaftlich die Hand.
Rome
Rome ist so eine Serie. Die Römerzeit, mit ihren Gladiatorenkämpfen, Hausintrigen und Orgien ist der heutigen, „zivilisierten“ Welt so weit entrückt, dass sie mir wie ein blutiges und perverses „Fantasy“-Drama der Marke Game of Thrones vorkommt. Ich habe beide Staffeln mehrmals gesehen und kann mich an der perfekten Optik und Atmosphäre nie satt sehen. Das IST Rom. Der hohe Grad an scheinbarer Authentizität sind Herstellungskosten, allein der ersten Staffel, von ca. 100 Mio. Dollar geschuldet, die Rome zu einer der teuersten Serien aller Zeiten machen. Rome ist für mich so etwas wie ein frühes Games of Thrones, nur ohne Drachen. Wer auf Sex, Gewalt und starke Charaktere steht, der MUSS neben GoT auch Rome gesehen haben. Die beiden sehr unterschiedlichen Protagonisten der Serie, die Legionäre Lucius Vorenus und Titus Pullo, haben sich mit ihren Abenteuern für immer in mein Gedächtnis gebrannt.
Vikings
Ähnlich verhält es sich mit Vikings. Die Welt der Wikinger ist unserer so fremd, dass sie ebenfalls fast wie eine Fantasy Serie anmutet. Die abergläubischen Rituale und die Verehrung von Odin, Thor und der anderen „märchenhaften“ nordischen Götter tun dabei ihr übriges. Doch was diese Serie neben den unglaublichen Naturaufnahmen so unverwechselbar macht, ist Travis Fimmel als Ragnar Lothbrok in der Hauptrolle. Der Kerl ist dermaßen charismatisch, dass ich ihm ohne zu Zögern in die aussichtslosesten Gefechte folgen würde. Ich meine, schaut doch mal in diese stechenden, blauen Augen! Ja Ragnar… Du hast Recht. DA HABT IHR ES! ICH WOLLTE DAS GAR NICHT TIPPEN! Mein ausführlicheres Vikings Review gibt’s hier.
Battlestar Galactica
Zwei debil grinsende Sascha Hehn-Verschnitte rasen auf Supermotorrädern rum, die im richtigen Moment sogar fliegen können. Sie sind auf der Flucht vor klobigen Silberrobotern, in deren Helmen alberne Knight Rider-Lichter hin und her pendeln. So habe ich den alten Battlestar Galactica-Film in Erinnerung, den ich schon als Kind nicht ganz ernstnehmen konnte. Doch was für eine Generalüberholung Starbuck und die Cylonen erfahren haben! Die Bluray-Box liegt stets für einen Rewatch vor dem Fernseher rum, denn diese beste Science Fiction-Serie der jüngeren Zeit hat alles was ich mir schon immer gewünscht habe: Charismatische, intelligente Charaktere, haarsträubende Spannung durch in den eigenen Reihen versteckte Cylonen und realistische(re) Raumgefechte. Außerdem gibt es die geilsten Einmannjäger der Filmgeschichte und eine anständige Trinkkultur. Was will man mehr?
Westworld
Da ich nicht der größte lebende Western-Fan bin, hätte ich nie gedacht, dass ich mal eine Serie mit Cowboys derart durchfiebern würde. In noch höherer Frequenz stopfe ich nur Ikeas Köttbullar in mich hinein. Doch wie es aussieht muss der Wilde Westen für mich nur mit tödlichen Robotern bevölkert und mit Sinnkrisen jeglicher Art garniert werden und schon bin ich Feuer und Flamme. Was soll man über Westworld sagen? Das ist eben mal wieder eine dieser sündhaft teuren und hochwertigen HBO-Serien, die mich jeder weiteren Staffel entgegen lechzen lässt wie eine Wagenladung Köttbullar! (Notiz an mich selbst: Keine Artikel mehr im ausgehungerten Zustand schreiben.) Wichtig zu erwähnen ist eigentlich nur, dass diese Serie nicht mit Michael Crichtons Klassiker Westworld mit Yul Brynner zu vergleichen ist. Hier wurde aus einem leicht trashigen, alten Science Fiction-Film ein göttlicher Brainfuck gemacht, der nach jeder Folge zu langen philosophischen Diskussionen bei Kerzenlicht und Rotwein nötigt. Mein ausführlicheres Westworld Review gibt’s hier.
Game of Thrones
Ich glaube über die Verfilmung des Song of Ice and Fire müssen hier kaum Worte verloren werden. Genug Lobeshymnen über Game of Thrones halten das Internet zusammen wie ein gigantisches Spinnennetz. Was hier aus dem kranken Hirn (das ist ein Lob!) von George R. R. Martin in Serienform gegossen wurde, ist das Beste und Hochwertigste, was die Welt der Fantasy Serien derzeitig zu bieten hat. Malerische Drehorte, legendäre Schauspielkunst, Erotik, Action, Liebe, Rache, Wein, Philosophie, Drachen… diese Serie hat einfach alles. Jede einzelne Folge kostet 10 Fantastillionen und ist jeden Heller wert. Und sie hat Tyrion Lannister, den Mann, der einfach nur säuft und Bescheid weiß. Ich wiederhole nur, was bereits tausendfach im Netz wiederhallte, wenn ich sage: Wenn er stirbt, ist Game of Thrones für mich ebenfalls gestorben. Mein ausführlicheres Game of Thrones Review gibt’s hier.
True Blood
Ich gebe zu, die Killerhaseneckzähne waren etwas gewöhnungsbedürftig und Halb-Fee Sooooookeeeeey (mit Bills dunkler Stimme gehaucht) Stackhouse nervt irgendwann ein wenig. Aber ansonsten haben sie es hier mit der besten Vampirserie aller Zeiten zu tun, meine Damen und Herren. Die geile Musik, die mystische Atmosphäre in den Sümpfen der Südstaaten und all der geile Vampirsex lassen eigentlich kaum abartig zu wünschen übrig. Außerdem schafft die Serie etwas, was kaum eine Vampirserie im Fernsehen je geschafft hat: Ich nehme den Kalklatten mit den Eckzähnen wirklich ab, dass sie Vampire sind. Die kühle Gelassenheit von Erik und Pam oder die „ich reiße Dir vor laufender Kamera das Rückgrat raus“-Arroganz von Russell Edgington haben mich so high gemacht wie ein Fingerhut voll bestes „V“. Der pure Unterhaltungswert der Serie mit, im wahrsten Sinne des Wortes, meist brutalen Cliffhangern, sichert ihr einen Platz in dieser Liste. Und dann gibt es da natürlich noch Deborah Ann Woll als Jessica… I wanna do bad things with you, please! Mein ausführlicheres True Blood Review gibt’s hier.
Daredevil
In den letzten Jahren ist die Welt der Superhelden so gewaltig explodiert wie der Todesstern und Krypton zusammen. Erst verteilten sich wie selbstverständlich Superheldenfilme über das gesamte Kinojahr und dann schossen auch noch Superheldenserien aus dem TV wie Pilze. Und während DC immer noch versucht auf den Marvel-Zug aufzuspringen, um nicht länger ein düsteres Schattendasein fristen zu müssen (welch‘ passende Allegorie!), müssen wir Comic Fans schon lange die Spreu vom Weizen trennen, um der ganzen Umhänge und Masken nicht müde zu werden. Eine sichere Methode dies zu schaffen ist, Schauspieler zu engagieren, die sich gegenseitig an die Wand spielen. Dann sollte so eine Serie noch mit tollen Kampfszenen, stimmiger Musik und einer ganz eigenen Atmosphäre gewürzt werden. Und am Ende habt ihr dann Daredevil auf dem Teller. Mein ausführlicheres Daredevil Review gibt’s hier.
Stranger Things
Mit nur einer Staffel haben es die Goonies des 21. Jahrhunderts in diese Top 10 geschafft? Ja! Als Kind der 80er kann ich einfach nicht anders. Außerdem wird schon bald die zweite Staffel ausgestrahlt, nach der ich mich verzehre, wie nach einem Dreier mit Teela und der Zauberin in Castle Grayskull. Doch schon nach der ersten Staffel hatte sich diese Mystery-Horror-Serie mit fünf Wagenladungen Retro-Flair für immer in mein kleines unschuldiges Herz gebrannt. Wer auch nur entfernt etwas mit „damals“ anfangen kann, immer noch ein ET-Kuscheltier besitzt oder weiß wie hoch der magische Bonus auf einer Waffe sein muss, damit sie Demogrogon verletzen kann, der muss diese noch junge Kultserie gesehen haben. Mein ausführlicheres Stranger Things Review gibt’s hier.
Supernatural
Es gibt da diese Urban Fantasy-Serien, die (vermutlich) seit Buffy Vampire Slayer, immer beliebter wurden. Charmed, Lost Girl, Constantine, Sleepy Hollow, Angel und wie sie alle heißen. Penny Dreadful war noch eine der besseren in jüngerer Zeit. Doch aus der Masse dieser leicht verdaulichen „Monster of the Week“-Shows ballern sich zwei Brüder an die Spitze, die mittlerweile einen beachtlichen Kultstatus genießen. Die Rede ist natürlich von Sam und Dean Winchester, dem cooleren Spin-Off der Ghostbusters, die mit ihrem Impala und aufgedrehter Rockmusik das Supernatural wieder Natural machen. Leider wurden die Geschichten in späteren Staffeln immer abstruser und ich kann nicht mehr zählen wie oft wer von wem aus der Hölle oder gar noch schlimmeren Dimensionen gerettet wurde. Doch kurz bevor die Zuschauer ihrer Abenteuer überdrüssig wurden, hatten sich die beiden Monsterjäger so tief in die Herzen der Zuschauer gepflockt, dass jede Metastory zweitrangig wurde. Mittlerweile geht es nur noch um die beiden Protagonisten; ihre Sprüche, ihre Ausrüstung und ihr gelegentliches Bier. Sie sind einfach die coolsten TV Serien Helden.
Star Trek
Aaaaah, unendliche Weiten! Unendlich viele Staffeln und Folgen! Unendlich viele verschiedene Crews und Schiffe! Also Star Trek ist seit Haudegen Kirk, Spock und der Enterprise ein Urgestein der Serienwelt. Und bei der großen Auswahl an Besatzungen und Schiffen, war garantiert für jeden schon mal was dabei. Mich persönlich konnte die stationäre „Weltraum-Soap“ Deep Space Nine ihrer Zeit nicht so richtig von Quarks Barhocker reißen; dafür war ich von den Ausflügen der Voyager damals mehr als angetan. Und über die legendäre Next Generation mit „Basy“ Picard und Gel-Frise Data müssen hier, glaube ich, keine weiteren Lobgesänge verloren werden. Computer? Simulation beenden!
Und nun mögen die Flame Wars beginnen! Habe ich eine Serie außen vor gelassen, die es eurer Meinung nach definitiv in diese Liste hätte schaffen müssen?
Ach und Dr. Who… ich glaube an Dich. Eines Tages!