Die 5 besten Stephen King-Verfilmungen

Ja, haha, natürlich sind das nicht unbedingt DIE allerbesten Stephen King-Verfilmungen, sondern eher meine ganz persönlichen Top 5.

Aber das versteht sich auch von selbst, oder? Dafür gibt es einfach zu viele Stephen King-Verfilmungen und zu viele verschiedene Geschmäcker.

Bemerkenswert ist, dass ich Stephen Kings Geschichten bisher eigentlich nur durch die Filme kenne. Ok, jetzt kommts, BIG REVEAL: Ich habe noch nicht ein einziges Buch vom Großmeister des Horrors gelesen. Schande über mein unwürdiges Haupt.

Halt, nein, stimmt nicht ganz! Als junger Bub habe ich Der Talisman (1984) gelesen, den Dark Fantasy-Roman, den er in Kooperation mit Peter Straub geschrieben hat. Damals war ich für derart anspruchsvolle Kost allerdings noch etwas zu jung. Das mit dem Ayahuasca-Saufen (was sonst soll der bittere Trunk gewesen sein?), um in einer Parallelwelt ein Heilmittel für den Krebs der Mutter zu finden, war für einen unbedarften Halbstarken auf der Suche nach freundlichen Frodos vielleicht noch etwas too much…

Vielleicht hat mich das auch davon abgehalten jemals etwas anderes von ihm zu lesen. Das, und die Tatsache, dass ich schon immer eher der Fantasy-Leser war.

Doch Mr. King war schon in den 80ern derart in aller Munde, dass man nicht um ihn herumkam – ob man nun eifriger Leser seiner dicken Romanwälzer war oder nicht.

Es ist ziemlich verblüffend, wo der Meister des Horrors bis heute über all seine Finger im Spiel hatte.

Ich bin immer wieder überrascht, was alles aus seiner Feder stammt oder von ihm inspiriert wurde. Wusstet ihr z.B., dass der Film Rasenmähermann im Prinzip auf einer seiner Geschichten fußt? Ihr wisst schon, dieser 90er Techsploitation-Film, in dem ein einfältiger Döspaddel zu einem wahnsinnigen Psioniker wird? Allerdings hatte der Film wohl so wenig mit der ursprünglichen Kurzgeschichte von King zu tun, dass der Autor die Macher durch eine Klage zwang seinen Namen aus den Credits zu streichen. Wow. Ich meine, wie erfolgreich muss man sein, um seinen Namen aus einem Film streichen zu lassen?

Aber es gibt ja nicht nur Literatur, Filme oder TV-Serien wie Under The Dome von ihm. Seine Figuren und Storys haben die gesamte Popkultur nachhaltig geprägt. In über 50 Romanen und über 100 Kurzgeschichten kommt eben einiges zusammen.

Doch nicht nur in unserer Welt hat Stephen King ein feines Netz seiner Horrorelemente hinterlassen. Auch sein eigenes Universum ist durch Personen und Orte wie ein großes Spinnennetz verbunden. Es würde mich nicht wundern, wenn dieser Stephen “King-Kosmos” einst, nach seinem Tod, mal einen Kultstatus erreichen würde, wie z.B. der Cthulhu-Mythos von Lovecraft. Schaut euch dazu auf jeden Fall mal im Magazin von Audible den Artikel zu Stephen Kings Multiverse an.Hoch interessant!

Apropos Audible: ich sollte mal meine Wissenslücken schließen und alle von Kings Werken, die ich nur vom Namen her kenne, als Hörbücher nachholen. Um so viele fette Gruselschinken nachzuholen, habe ich sonst einfach nicht die Zeit. Ich brauche jemanden, der sie mir vorliest, während ich mit einem Glas Wein auf einem Bärenfell vor dem Kamin liege.

Jetzt aber zu den 5 besten Stephen King-Filmen. Zumindest für mich sind sie das.

Platz 5: Thinner (1996)

Ein korrupter, fetter Anwalt wird zu einer Art tödlichen Crashdiät verflucht. Hm. Also, lässt man den korrupten Anwalt da raus, könnte das auch ein Film über den roten Faden in meinem Leben sein: dieses Jojo-Drama in unendlich vielen Akten, das mich regelmäßig dazu zwingt angefressenen Feiertagsspeck wieder loszuwerden. Aber davon ab, liebe ich einfach die trashige B-Movie-Atmosphäre dieser Horrorkomödie. Spätestens, als der zum Skelett gehungerte Anwalt den Mafioso Richard „der Hammer“ Ginelli engagiert, wird’s knorke. Denn unter dem “Fluch des weißen Mannes aus der Stadt” lassen sich die Gypsies doch noch dazu herab den Fluch von ihm zu nehmen und, passender Weise, in einen Kuchen zu bannen. Natürlich essen nur die falschen Leute davon. Und jetzt, wo ich so darüber nachdenke, hat der Film echt keine schöne Botschaft. Kuchen geht doch immer! Kuche ist Liebe!

Platz 4: Misery (1990)

Gerade im Licht der Tatsache, dass ich mittlerweile auch unter die Autoren gegangen bin, bekommt dieser Film noch mal einen ganz neuen Beigeschmack. Aber vermutlich sollte ich mir keine Sorgen machen. Die Art der Bücher, die ich schreibe, sollte eher eine Horde geradeso volljähriger Nerd-Girls mit Instagramm-Fetisch dazu veranlassen mich zu entführen und wochenlang in einem Wellness-Hotel zu missbrauchen. Mir würden sie dann auch hoffentlich eher die Füße massieren, anstatt sie mit einem Vorschlaghammer neu auszurichten. Aber mal im Ernst: Durch das moderne Internet, mit seinen leidenschaftlichen Fans, Cancel Culture und toxischen Trollen hat die Beziehung zwischen Künstlern und Konsumenten eine ganz neue Dynamik bekommen. Heute ist der Vorschlaghammer der Shitstorm auf Twitter.

Platz 3: The Shining (1980)

Hach, der Klassiker schlechthin! The Shining ist einfach eine Ikone der besten Horrorfilme aller Zeiten. Allein schon gemessen an der Anzahl der Memes, bzw. Gegenstände und Personen, die schon durch eine Tür brachen und einer verstörten Frau “Here’s Johnny!” entgegen blökten. Interessanter Weise fand King Stanley Kubricks Version seines Stoffes gar nicht mal so gut und betonte wohl schon häufiger, wieviel besser das Buch sei. Klar, würde man als Autor nicht IMMER sagen, dass alle gefälligst noch das Buch lesen sollen? Ich merke gerade, dass auch dieser Film hervorragend zu meiner neuen Profession als Schriftsteller passt. Geht es doch letztendlich um einen schlimmen Fall von Writers Block, der den Autor in die Hände von Alkohol und Wahnsinn treibt. I feel you, man.

Platz 2: The Running Man (1987)

Die Hunger Games werden niemals an die glorreiche 80er-Gewalt-Orgie The Running Man heranreichen. Neben Total Recall und Conan das Beste, was sie jemals mit einem Bodybuilder aus Österreich bemannt haben. Gleich nach einer Pfanne mit Kaiserschmarrn, versteht sich. Und was damals mit Kettensägen, Synthesizer-Mucke und kernigen Arnie-Sprüchen geschaffen wurde, ist heutzutage mit seiner soziokulturellen Kritik erschreckend aktuell. Haben wir uns durch das Internet nicht schon lange in die grölenden Affen verwandelt, die jubeln und klatschen, wenn Leute apokalyptischen Quatsch veranstalten? Während wir durch diese makabre Art von Brot und Spielen davon abgelenkt werden, was der Staat so mit unseren Steuergeldern treibt? Und auch die Technik ist mittlerweile so weit. Erinnert sich noch jemand daran, wie sie Ben Richards durch gefälschtes Bildmaterial verhaften und zum nächsten Running Man machen lassen? Deepfakes anyone? Gruselig.

Platz 1: Es – Kapitel 1 und 2

Ja, scheinbar habe ich eine Schwäche für Killerclowns. Anders kann ich mir nicht erklären, warum ich die Neuverfilmung von Es so gelungen finde. Moment. Doch. Eigentlich kann ich es erklären und habe das auch schon detailverliebt für Es Kapitel 1 und Es Kapitel 2 getan. Bleibt mir nur nochmal von der genialen Atmosphäre beider Teile zu schwärmen. Gerade was Regisseur Andrés Muschietti mit seinem Coming of Age-Film Es Teil 1 geschaffen hat, ist so Stranger Things, dass es nur so eine Freude ist. Aber beide Filme sind durch Orte, Spezialeffekte und Schauspieler einfach unglaublich stylish und wunderschön anzuschauen. Die Gruselmomente sind zwar fast durch die Bank Jump Scares, aber das stört mich nicht weiter. Ein gestaltwandelnder Clown, hinter dem eine monströse Macht aus einer anderen Welt steht, die sich von Ängsten ernährt, dürfte zu Stephen Kings größten Kreationen zählen. Wobei mir rote Luftballons schon immer Angst gemacht haben. Ok, gelogen. Die grünen sind die fiesen.

Über Thilo (1200 Artikel)
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