Einen Tag zu spät auf der RPC 2015!
Wenn in Köln die Role Play Convention ihre Tore öffnet, macht schon die Anfahrt Spaß. Dann sitzen plötzlich Orks im Zug und warten grimmig auf die Ankunft des seltsamen Maschinenwurms, in den sie todesmutig eingestiegen sind. Und auf den Straßen vor dem Messegelände tummeln sich so viele verschiedene Kreaturen aus dem Reich der Fantasie, das man glauben könnte die Dimensionsbarrieren unserer Welt hätten gefährliche Rissen bekommen. Doch bevor ihr jetzt die Fringe Division des FBI anruft, kann ich Entwarnung geben. Das sind alles nur harmlose Nerds. Die tun nichts, die wollen nur cosplayen. Und saufen, fressen, zu Mittelalterrock tanzen, Games zocken und einfach nur HART ABNERDEN.
Klar, dass ich dabei wieder nicht fehlen durfte. Nur leider habe ich scheinbar einen folgenschweren Fehler begangen: Ich war erst am Sonntag da. Ich wurde den Eindruck nicht los, dass das Hauptfeuerwerk schon am Samstag gezündet worden war und nun nur noch gelangweilt die letzten Böller rausgeworfen wurden. Wovon redet der Typ? Denkt ihr jetzt vielleicht. Ich kann es kaum in Worte fassen, aber irgendwie war ich von der RPC 2015 deutlich weniger geflasht als von der legendären RPC 2013 oder der auch noch sehr gelungenen RPC 2014.
Kam mir irgendwie weniger spektakulär vor. Dies ist sicherlich auch der alternativen Aufteilung der Messe geschuldet, die dieses Jahr nur aus einer riesigen Halle, plus Außenbereich, bestand. Dadurch ergaben sich viele ungenutzte Leerräume, die den Eindruck vermittelten, als wären nicht genug Aussteller gekommen. Aber auch ohne den veränderten Lageplan in die Waage zu werfen, habe ich deutlich weniger Cosplayer und andere Faszinosa gesehen. Meine abschließende Vermutung: Der Sonntag suckt. Vermutlich gehen die meisten Nerds Samstags hin, weil es dann noch mehr Goodies abzugreifen, frischeres Bier zu trinken und mehr Cosplay-Dekolletés zu bestaunen gibt. Außerdem ist der nächste Tag frei zum entspannten Ausnüchtern. Ok, Lektion gelernt. *Selfslap*
Natürlich habe ich trotzdem meinen Spaß gehabt. Ich habe mein Met getrunken, meinen Fleischspieß gemümmelt und nerdige Gespräche geführt. Viel mehr braucht es ja eigentlich auch nicht. Deshalb langweile ich euch nun auch nicht länger mit meinem Unvermögen, wenn es um Terminierung geht, sondern klatsche hier ein paar Eindrücke in Form von Fotos rein.
Es mutete mir fast familiär an, dass viele altbekannte Anlaufstationen sich mal wieder die Ehre gaben. So hatte Deutschlands größter Star Wars-Kostümverein, die German Garrison, wieder jede Menge hoch professionell verkleideter Imperialer rumlaufen.
Besonders der Imperator war mega gruselig. Leider konnte ich kein Foto machen, weil ich bei seinem Anblick vor Angst in die Hose gemacht habe und dann auf der entstandenen Pfütze ausgerutscht bin. Aber wenigstens konnte ich diese drei Stormtrooper-Varianten in Hell-Weiß, Dunkel-Weiß und Crème ablichten:
Außerdem hatte natürlich mein Lieblingsstand, der Predator Clan Germany, ebenfalls wieder sein Zelt aufgeschlagen. Da durfte ich dann, wie jedes Jahr, meinen Neid-Speichel großflächig über den Alien- und Predator Film-Repliken verteilen.
Etwas schockiert war ich jedoch über die Tatsache, dass der Clan mit unfähigen Mitgliedern doch sehr schonungslos umgeht. Hier zwei gehäutete Mitarbeiter, die zur Warnung neben dem Poster hängen, dass sie ohne Wasserwaage und damit nicht hundertprozentig gerade aufgehängt hatten. Arme Schweine. Naja, die nächsten Praktikanten geben sich dann wenigstens mehr Mühe.
Überhaupt liefen wieder einige Predators über das Gelände und haben sich vermutlich einen Wolf geschwitzt. Einer schien mich sogar erkannt zu haben und zwang mich zu einem Foto mit ihm. Eingedenk der gehäuteten Praktikanten, habe ich mir nichts anmerken lassen und mitgemacht.
Übrigens habe ich auf der Webseite des Clans mit Interesse gelesen, dass man mit „Rent a Predator“ die niedlichen Außerirdischen für Veranstaltungen buchen kann. Werde ich mal für meine Hochzeit im Hinterkopf behalten.
Ansonsten gab es natürlich wieder jede Menge Games zu zocken. Doch für Tabletops oder Videogames war ich einfach zu besoffen zu fasziniert von den geilen Miniaturen, die es wieder überall zu bewundern gab. Von Mittelalter Dörfchen, über Piraten und Scyfy, bis zu Endzeit wieder alles dabei:
So jetzt aber mal ein paar Cosplay-Bilder! Ich war wie immer vollkommen hin und weg von der Mühe, die mir in Form der unterschiedlichsten Kostüme entgegen schlug.
Schöner ist es natürlich, die Kostüme am schwitzenden Körper getragen zu bewundern. Diese Dame tat mir echt leid. Den ganzen Tag auf den „Stöckelschuh-Hufen“ ihres Faun-Cosplays rumzustelzen muss echt anstrengend gewesen sein. Sie meinte beim Foto nur herzerweichend „Darf ich sitzen bleiben“?
Was gabs noch? Mit nahendem Witcher 3 natürlich eine Ciri:
Eine flotte Steampunk Lady. Redhead. RAWR.
Dieses geile Doc Brown-Cosplay aus Zurück in die Zukunft, HAMMER ODER:
Natürlich keine Con ohne bekannte Furries wie Manfred und Hannelore:
Spiderpool und Deadman:
Diesen Liliputaner mit seinem mega echten Star Wars Kostüm:
Die Quasi-Avengers – Thorine, Master Chief, Tatortreiniger, Blechmann und “die Mütze”:
Supergeiles Cosplay von Odo aus Deep Space Nine:
Und mein persönlicher Favorit – Wolverine mit seiner Tochter Harlequin (cuteness!):
Tja, keine Ahnung warum ich die Putz-Crew der Con fotografiert habe. Aber irgendwie haben die sich so in Pose gestellt, da hatte ich Mitleid:
Und dann näherte sich meine gesundheitliche Ausdauer die Con auch irgendwann dem Ende zu und es gab nur noch eins zu tun: Irgendwas kaufen und zu Hause darüber masturbieren. Natürlich nur mental! Ihr Ferkel! Da bot sich ein Gang über die Künstlermeile an, um vielleicht Besitzer eines neuen, schicken Fantasy-Wandschmucks zu werden. Thor sei Dank, war mein Lieblings-Bart und Tolkien-Spezialist Stefan Servos (Cirdan) vor Ort und konnte mich sicheren Schrittes zum Künstler-Highlight Helge C. Balzer führen. Dort habe ich für einen Apfel und ein Ei dieses geile und von ihm persönlich unterzeichnete Silmarillion-Poster von Morgoth und Fingolfin erstanden:
Viel zu geil, oder? Im wahrsten Sinne des Wortes “Hammer”. Es haben sich ja schon einige Künstler mit diesem Motiv beschäftigt, aber Helges Version hat mich vom Stil her irgendwie an Fingolfin’s Challenge (1992) von John Howe erinnert (den ich auch sehr mag). Wenn ich mehr Platz an den Wänden und Miss Wiki es nicht so gruselig gefunden hätte, wäre auch noch Helges Version von Ungoliant and Melkor mit mir nach Hause gekommen.
Schaut auf jeden Fall mal auf seiner Seite ars-atra.com vorbei! Nicht nur, weil es da noch mehr seiner geilen, düsteren Bilder gibt, sondern weil er obendrein auch ein echt netter Mensch zu sein scheint. Und das sage ich nicht nur, weil er mir ein Bier geschenkt hat. Wirklich nicht! Echt jetzt! Diesmal wirklich nicht. Ach, jetzt hört auf. MANN.
Fazit: Die RPC 2015 war nicht die beste ihrer Art, aber immer noch FUN.