Einhörner auf Koks: Death of a Unicorn

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7 von 10 Leuchtenden Erleuchtungs-Einhorn-Hörnern

Ich liebe ja Creature Features!

Früher, als es noch keine Handys gab, habe ich auf dem Klo häufig eins meiner vielen Pen & Paper-Monster Manuals durchgeblättert.

Man könnte mich also durchaus als eine Art Monster-Nerd brandmarken.

Deswegen habe ich Death of a Unicorn, eine Horrorkomödie von Alex Scharfman, nun schon länger auf dem Radar. Nun ist sie endlich auf Amazon aufgetaucht und ich habe sie mir gestern genüsslich in meine bebenden Nüstern gesaugt.

Die Story ist schnell erzählt.

Elliot (Paul Rudd) will mit seiner Tochter Ridley (Jenna Ortega) seinem Boss, einem Pharma- Milliardär, einen Besuch abstatten, um über seine berufliche Zukunft zu sprechen. Leider fahren sie auf dem Weg durch die kanadische Wildnis versehentlich ein junges Einhorn an.

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Und viel mehr will ich auch gar nicht verraten. Wenn euch das nicht als Grundlage für einen grandiosen Film reicht, dann stimmt mit euch ohnehin was nicht. Holt euch Hilfe.

Die Idee, dass Einhörner wirklich existieren, nur leider böse sind, ist erstmal eine grundsolide Idee. Also, nicht, dass das Konzept grundlegend neu wäre. Jeder guten Kreatur lässt sich eine böse Gesinnung überstülpen und bei D&D gab es schon immer auch die schwarzen Arschloch-Einhörner.

Trotzdem hatten es böse Hornträger, soweit ich weiß, bisher noch nicht in dieser Detailverliebtheit auf die Leinwand geschafft. Und das macht diesen Film zu einer sehr unterhaltsamen Berieselung.

Natürlich hat er seine kleinen Schwächen. Die CGI ist – was bei wild durch den Wald galoppierenden Einhörnern nicht verwunderlich scheint – nicht immer zu 100% überzeugend, reicht aber, um die Splatter-Szenen genüsslich einzuleiten. Außerdem bewegen wir uns mit diesem Streifen ja durchaus auch auf etwas trashigerem Terrain, da fällt das nicht weiter auf.

Mir hat besonders gut gefallen wie überzogen amoralisch die Bonzen der Villa dargestellt wurden. Dass sich jemand dann früher oder später, gemäß meiner Prophezeiung, geriebenes Einhorn als Superkoks in die Nase zieht, ist dabei nur konsequent.

Apropos Superkoks. Die spirituelle Komponente des Films hat mich ebenso überrascht wie sein hochkarätiger Cast. Wenn jemand ein geiles leuchtendes Horn berührt, kann ihm oder ihr davon schon mal das Bewusstsein explodieren und den Blick auf den Kosmos für immer verändern. Meine Frau kann ein Lied davon singen…

Spätestens die Alien-Anspielungen haben den Film dann mit soliden 7 von 10 Punkten bei mir eingeloggt. Spaßiges Creature Feature, das ihr euch spätestens kommendes Halloween zusammen mit ein paar Alkohol-Pralinen einverleiben solltet.

Trotz Gore-Effekten übrigens nur FSK16. Ich frage mich, was dieser Tage noch eine FSK18 aufgedrückt bekommt? Naja, mit genügend “Spenden”, die im Vorfeld geflossen sind, würde vermutlich auch der nächste Tanz der Teufel ohne Altersbeschränkung in die Welt entlassen – so viel habe ich bei Death of a Unicorn gelernt.

Über Thilo (1228 Artikel)
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