Filmkritik: Wolverine: Weg des Kriegers

The-Wolverine

5 von 10 Adamantium-Klingen

Vielleicht gibt es mittlerweile wirklich zu viele Superheldenfilme. Um der Übersättigung Herr zu werden und die Notgeilheit der Leute noch mal hinter dem Ofen hervor zu locken, müssen schon mehrere Schwergewichte Gleichzeitig aufgefahren werden. Deshalb befinden wir uns mit All Star-Filmen wie The Avengers, sowie den angekündigten Guardians of the Galaxy, Avengers 2 und Justice League bereits ganz oben auf der Torte des Comic-Wahnsinns. Da geht einfach nicht mehr.

Müssen demzufolge nicht alle „Single Player-Superheldenfilme“ schon im Ansatz zur Mittelmäßigkeit, wenn nicht gar zum Schnarchfest verurteilt sein?

Sagen wir mal so: Beim neuen Wolverine hatte ich auf den Japan-Trumpf gehofft. Mit mystischer Asia-Atmosphäre lässt sich bekanntlich jeder Film aufwerten – zuletzt ja eindrucksvoll bei Pacific Rim geschehen -, warum nicht auch ein Marvel-Film? Adamantium-Wrist Blades gegen Katanas und Ninja-Schwerter, what’s not to like? Außerdem war ich im Vorfeld mal wieder tief beeindruckt, wie topfit, muskulös und geradezu kantig sich Hugh Jackman in Rekordzeit trainiert hat. Wer monatelang jeden Morgen um 4 Uhr aufsteht, bis abends trainiert und dann um Mitternacht vor Hunger aufwacht, um sich einen Protein-Shake reinzupfeiffen, hat es irgendwie verdient, dass ich mir seinen Film angucke.

Doch leider hat mich Wolverine einfach kalt gelassen. Klar, es gab ein paar Logan-typische, witzige Sprüche und seine Knüngel mit der Yakuza sind auch ganz passabel in Szene gesetzt. Doch die geilste Actionszene kannte man bereits aus dem Trailer (Zug Craziness) und der Endkampf war auch eher lame. Selbst Logans Schwächung in Form der Kompromittierung seiner Regenerationsfähigkeit, konnte dem Film kein übermäßiges Spannungs-Plus bescheren. Außerdem waren alle anderen vorkommenden Mutanten, insbesondere die eingebildete, aber mit ihrer Säure-Attacke auch vollkommen alberne und vorhersehbare „Viper“, irgendwie langweilig. Und Logans Gewissensbisse bezüglich Dark Phoenix, alias Jean Gray, die er liebte, jedoch töten musste, fangen auch irgendwann an zu nerven. Schmückt man all das noch mit ein paar unnötig langatmigen Erinnerungsszenen, kommt leider ein verdammt mittelmäßiger Film dabei heraus.

X-Men Origins Wolverine

Ich hätte es nicht für möglich gehalten, doch dagegen hat mir der Vorgänger, X-Men Origins: Wolverine, deutlich besser gefallen. Da waren wenigstens interessantere Mutanten wie Gambit und ein paar andere Nasen dabei und auch der Endkampf mit dem bekloppten Teleport-Laser-Mann – what was his name? – war deutlich unterhaltsamer.

Über Thilo (1200 Artikel)
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