Süchtig machendes Retro-Game: Knights of Pen & Paper

knights of pen and paper

Seit ich ein iPhone habe, ist mein Leben endlich vollkommen entgleist.

Wenn ich am Ende eines Arbeitstages endlich mal den Rechner ausmachen und die Augen entspannen könnte, mache ich statt dessen irgendein Handy Game an und zocke im Bett weiter. Mit He Man, Holy Archer oder dem guten, alten Fruit Ninja, hab ich schon so manche halbe Nacht durchgewacht. Sehr clever, wenn man morgens eigentlich früh raus muss. Es ist wirklich nur noch eine Frage der Zeit, wann meine Augen als viereckige Würfel aus meinem Kopf fallen.

Apropos Würfel: In letzter Zeit hat es mir das Oldschool Rollenspiel Knights of Pen & Paper von Beholdstudios angetan. Ich sage „oldschool“, weil es in einer niedlichen Retro-Pixelgrafik daher kommt und mich die Runden-basierten Kämpfe und deren Ansicht an viele alte Klassiker wie z.B. die Final Fantasy-Teile erinnert.

kopap pizza guy mageLustig ist aber besonders die Grundidee des Spiels: Die eigenen Helden sitzen, ganz wie bei einer klassischen Pen & Paper-Runde am Tisch des Dungeon Masters und erleben Abenteuer. Dabei bleibt die gesamte Truppe stets am Tisch sitzen, während sich der Wohnraum einfach in das jeweilige Setting wie Burghof, Wald oder Höhle verwandelt. Daher wählen wir als Rassen für unsere Helden auch keine stinknormalen Orks, Zwerge oder Elfen, sondern den kleinen Bruder, den Pizza-Mann oder einen über­kan­di­delten Paris-Hilton-Verschnitt. Der Magier meiner Truppe ist übrigens E.T. Klar, warum auch nicht. Die verschiedenen Charaktere haben unterschiedliche Vorteile im Spiel, so dass es z.B. sinnvoll ist, den Rocker als Barbaren einzustellen, da dieser Bonus-HPs bekommt.

Das Spiel ist relativ simpel und man grinded sich bei den Kill- oder Sammel-Quests durch Gegnerhorden, die sich auch jederzeit und an jedem Ort zwecks gezielter Exp.-Ausschüttung einfach mit bis zu 5 Kreaturen herbei spawnen lassen (7, wenn man die Burger King-Krone hat … fragt nicht). Der Humor und die vielen HdR-, Star Wars-, und sonstigen Popkultur-Anspielungen runden die Sache ab.

Ich habe schon einige Male gedacht das Game wäre mir mit 5 Charakteren um die 30. Stufe mittlerweile langweilig geworden, doch das simple Suchtprinzip von Monster plätten, aufsteigen, looten, einkaufen gehen und die Truppe besser ausstatten, hat mich noch nicht losgelassen. Und natürlich lassen sich nicht nur die Helden, sondern auch der Wohnraum der Spieler upgraden. Eine neue Eingangstür, ein schickerer Tisch, eine Ritterrüstung oder ein Spielautomat in der Ecke, geben im Spiel Boni für die Helden. Und natürlich kostet alles Unmengen von Gold, die erst mal ergrinded werden müssen. Natürlich bietet das Game nach dem Kaufpreis als sekundäre Finanzierung die Möglichkeit an, Gold für reales Geld nachzukaufen, doch davon sehe ich natürlich ab. Es müsste wie für verschiedene, nur „scheinbar“ kostenlose Browsergames einen Gold-Starterbonus geben, wie er bei mygamedeals.de angeboten wird. Doch wer ein wahrer Hardcore Gamer und ehrenhafter Pen & Paper-Veteran ist, würde so eine Option natürlich niemals in Erwägung ziehen, oder?

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Über Thilo (1213 Artikel)
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