Karate Kraken – 2 Bluray Kurzreviews

True Legend ist ein Eastern wie er im Buche steht: Unglaubliche Akrobatik in wunderschöner und atmosphärischer Asia-Landschaft. Der Film hätte wirklich sehr viel Potenzial gehabt, doch leider mussten die Macher ungefähr nach der Hälfte das schnulzigste Kung-Fu-Erlebnis mit einer maximalen Ladung künstlichem Pseudo-Pathos daraus machen. Die sehr konstruierte, aber auch klassische Rache-Story des adoptierten Bruders, der den Tod des richtigen Vaters rächen will, nimmt zunächst mit sehr schönen Naturaufnahmen, abgefahrenen Locations und toller Kampfkunst Fahrt auf. Der böse Bruder gibt dabei einen vorzüglichen Bösewicht ab: Mit in die Haut eingenähten Rüstungsteilen und der Fähigkeit seine Fäuste im Kampf zu vergiften, sorgt er für einen epischen Showdown zwischen dem guten und dem bösen Bruder. Nur leider ist der Film an diesem offensichtlichen Höhepunkt nicht vorüber, sondern erst zu ungefähr zwei Dritteln. Denn jetzt muss scheinbar noch die Mutter im Wald vergraben, der Vater zum Alkoholiker und der minderjährige Sohn zur moralpredigenden Supernervensäge werden. Beim "erneuten" Endkampf, der durch unnötige Spezialeffekte die vollkommen überzogene Macht des "Drunken Boxing" unterstreichen soll, brüllt der Kleine so oft "Vater! Pass auf hinter dir Vater! Oh bitte Vater! Ja gut Vater!...etc.", dass ich mir nichts sehnlicher wünschte, als dass ihn eine verirrte Faust zum Schweigen gebracht hätte. Einziger Lichtblick in der zweiten Hälfte des Films: Der Gastauftritt des Tiger and Dragon-Stars Michelle Yeoh. Fazit: 4 von 10 vergifteten Fäusten

Als großer King Kong-Godzilla-Riesenmonster-Fan hatte ich diesen Film, den ich im Kino verpasst hatte, schon länger auf dem Sender. Wie enttäuscht war ich, als ich nach dem Film feststellen musste, dass der Streifen wirklich kaum eine Zutat eines guten Monsterfilms beherzigt. Zunächst macht er den Fehler die Atmosphäre des Mysteriösen viel zu schnell kaputt zu machen, weil man von Beginn an weiß wie die Monster aussehen (seltsame Riesenkraken, die sich an Land fortbewegen können). Da hätte man sich was von Cloverfield abgucken können. Aber wenn man die Monster schon nicht als “unsichtbare Bedrohung” verwendet, sondern als “greifbaren Horror“, dann doch bitte richtig! Im Prinzip wartet man bis zum Ende dieses Roadmovies mit romantischem Einschlag darauf, die außerirdischen Monster mal in Action sehen zu dürfen. Ich bin unterwegs zwei Mal kurz eingenickt. Und was passiert dann?

SPOILER!

Zwei der Monster laden sich elektrisch auf und scheinen in einer Art seltsamen Balztanz ihre Tentakeln so lange aneinander zu reiben, bis die beiden Protagonisten endlich ihr vorheriges Pussy-Gehabe an den Nagel hängen und sich küssen. Was zum Henker hat das mit einem Monster-Film zu tun? Sollte da nicht mehr der Bär steppen? So mit Zerstörung und unschuldigen Opfern etc.? Zugegeben, die Akteure spielen recht gut und das Setting im Dschungel ist auch ganz ansehnlich, aber von einem Film der “Monsters” heißt, erwarte ich etwas mehr. Für Riesenmonster-Fans kann ich da eher den koreanischen Film “The Host” empfehlen.

Fazit: 3 von 10 Disko-Kraken

Im Vergleich:

Cloverfield: 6 von 10 Riesenmonstern (Rotten Tomatoes: 77%)

The Host: 7 von 10 Fischmonstern (Rotten Tomatoes: 92%)

Über Thilo (1210 Artikel)
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