Knights of the Frozen Throne – Hearthstone wird immer noch besser

In der nunmehr 6. großen Erweiterung für Hearthstone – wenn wir die Single Player Abenteuer außen vor lassen – lässt uns Blizzard in „Knights of the Frozen Throne“ gegen den frostigen und seines Zeichens untoten Lich King antreten. Doch das integrierte Single Player Adventure ist diesmal gratis und auch sonst scheint man vieles gelernt zu haben im Hause WoW.

Zunächst mal muss ich Blizzard (mal wieder) ein titanisches Lob aussprechen. Immer wenn ich dachte, dass gerade die beste Edition von Hearthstone veröffentlicht wurde und es von nun an nur noch bergab gehen kann, beweisen mir die Game Designer, dass sie immer noch vor geiler neuer Ideen übersprudeln. Eine Tatsache, die sicherlich auch der gigantischen World of Warcraft mit ihrem reichen Story-Hintergrund geschuldet ist.

Tief in meinem kleinen, schwarzen, Monster-liebenden Zombie-Herzen wird die Lovecraft-Cthulhu-Edition „Whispers of the old Gods“ natürlich immer auf dem Thron der besten HS Addons sitzen bleiben. Doch ich bin verblüfft, wie mich spielmechanisch UND atmosphärisch die drei Fraktionen in den „Mean Streets of Gadgetzan“ und die wild mutierenden Saurier von „Un’Goro“ überzeugen konnten Hearthstone weiterhin die Treue zu schwören.

Und gerade, wenn man selbst die Schallmauer durchbrochen und eigentlich alles erreicht hat, inklusive legendärem Status, haucht Blizzard eiskalt die bisher vielleicht beste Edition auf den liebgewonnenen Tavernentisch: Knights of the Frozen Throne!

Was Knights of the Frozen Throne so abartig gut macht

Zunächst gibt es jetzt die Death Knight Heroes!

Beginnen wir doch gleich mit dem schmackhaften Nachtisch und nennen das Beste zuerst. Die Heroes sind legendäre Karten, die ihr nach alter Jaraxxus-Manier ausspielen könnt, um euren Helden gegen einen besseren, untoten Helden auszutauschen. Und BOY, gehen die ab!

Jeder Todesritter bekommt erst mal 5 Rüstungsklasse als kleine Aufmerksamkeit. Zusätzlich, und hier ist der Saft versteckt, betreten sie das Spiel mit einem äußerst potenten Battlecry, der meist stark genug ist eine fast verlorene Partie nochmal zu drehen. Und als gefrorenes Sahnehäubchen bekommt ihr noch eine neue Hero Power, die sich gewaschen hat. Außerdem sind die Todesritter-Varianten der 9 Klassen alle thematisch sehr schön in Szene gesetzt und besitzen verdammt geile neue Emotes. (Und das sage ich, der Emote-Hasser par excellence!). Es geht einfach nichts darüber ein Spiel plötzlich mit Lebenssaft-stehlenden Wasserelementaren zu kontrollieren und dabei gelegentlich „BOW TO YOUR QUEEN!“ zu spammen wie eine frostige Daenerys.

Doch was die neuen Helden, zusammen mit dazu passenden neuen Karten in der Edition, so genial macht, ist die Entmachtung der Aggro-Decks. Natürlich ist es immer noch möglich einen Gegner mit einem entsprechenden Deck und etwas Glück beim Draw die Hose auszuziehen, bevor er „Justice demands retribution“ sagen kann. Doch insgesamt scheinen die Designer auch die Control-Style-Decks lieber zu mögen. Und es ist ja auch spaßiger, wenn ein Spiel auf Messers Schneide hinaus läuft und mit Raffinesse, Kalkül und manchmal auch der Hilfe von RN-Jesus gewonnen wird. Nur das lässt auf Dauer fett grinsen und Adrenalin aus den Ohren laufen. Alles richtig gemacht Blizzard.

Schön ist auch, dass das Single Player Abenteuer gegen den Lich King nur noch eine kostenlose Dreingabe ist, was ich bei einem Multiplayer Game, das von den Duellen zweier aufgeheizter, menschlicher Gegner lebt, auch angebracht finde.

Und zu guter Letzt ist mit diesem Patch auch endlich die Verbesserung online, dass ihr die kostbaren Legendaries nicht mehr doppelt ziehen könnt. Das hat den Kostenfaktor für eine neue Edition doch drastisch für die Spieler gesenkt. Vermutlich hatte Blizzard Angst, dass die Firma explodieren könnte, wenn zu viel Geld auf den Konten lagert. Oder dass, American Gods-mäßig, ein Typ namens „Mister Krösus“ im Blizzard –Hauptquartier vorbei schaut und die CEOs Goldmünzen erbrechen lässt.

Über Thilo (1205 Artikel)
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